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Ken Roczen (Suzuki/3.): «Es war brutal»

Von Johannes Orasche
Ken Roczen im Schlamm von East Rutherford

Ken Roczen im Schlamm von East Rutherford

Suzuki-Ass Ken Roczen spricht über das chaotische Supercross-Schlamm-Event von East Rutherford, den trickreichen Zielsprung und eine heftige Ladung Dreck, die er in sein rechtes Auge verpasst bekam.

Der Supercross-Event von East Rutherford nahe New York City brachte Samstagnacht nach plötzlich einsetzendem Starkregen nach langer Zeit wieder eine komplette Schlammschlacht. Zudem verzögerte sich das Finale wegen Sturm- und Blitzwarnungen, die Arena musste sogar teilweise geräumt werden. Für die Protagonisten war all dies keine leichte Ausgangslage.

Auch Ken Roczen musste sich trotz mehr als zehn Jahren US-Erfahrung neu einstellen. Am Ende fuhr er als Dritter auf das Podium, nachdem er in der ersten Rennhälfte geführt hatte. «Ich habe einfach versucht, um mein Leben zu fahren – bis zum Ende. Es gab keine Parade-Runde, gar nichts. Ich habe versucht, locker zu bleiben. Klar muss man auch fokussiert und stets bereit bleiben.»

«So ein Rennen kann für dich laufen, aber zum totalen Gegenteil werden», weiß der gebürtige Thüringer. «Mein Start war auch gut. Ich kann nur meinem Team danke sagen, sie hatten alles im Griff», lobte Roczen.

Zu den Verhältnissen erklärte der Suzuki-Pilot: «Es macht die Sache sehr trickreich, weil der Boden unter dem Schlamm sehr hart ist. Es wird dann super rutschig. Daran muss man sich gewöhnen. Zu Beginn war es aber gut fahrbar.»

Roczen ging in der zweiten Rennhälfte auch kurz zu Boden – der Podestplatz schien in Gefahr. «Wir waren solide diesmal, ich musste nie die Kupplung nachstellen. Als ich zu Boden ging, war noch dazu der Gasgriff im Dreck. Ich konnte die Kupplung fast nicht halten und habe beinahe das Bike nicht mehr aufstellen können. Ich weiß ja, wie hart es ist ohne Elektrostarter, aber wir haben es geschafft – das ist alles, was zählt.»

Zum Zielsprung, den er selbst mit Fortlauf des Rennens nicht mehr springen konnte, sagte Roczen, der einen heftigen Moment erlebte: «Dieser Sprung hat mich extrem ausgehoben. Ich habe es lange versucht, hatte aber mehrfach das Gefühl, dass ich mit den Handschuhen in der Luft vom Lenker abrutschte und am nächsten Absprung lande. Ich habe es lange versucht. Ich hatte aber schon sehr viel Schweiß in der Brille.»

«Als ich die Brille weggeworfen hatte, ist Dean Wilson direkt vor mir gestürzt. Er hat dann sein Bike quer gelegt, Vollgas gegeben und mir beim Losfahren eine volle Ladung Dreck ins Auge verpasst. Das war frustrierend, denn bei diesen Verhältnissen will man zumindest freie Sicht haben», seufzte Roczen. «Es war doch ein etwas harter Tag – es war brutal.»

Ergebnis SX East Rutherford, 450 ccm:

1. Justin Barcia (USA), GASGAS
2. Eli Tomac (USA), Yamaha
3. Ken Roczen (D), Suzuki
4. Chase Sexton (USA), Honda
5. Cooper Webb (USA), KTM
6. Shane McElrath (USA), Suzuki
7. Kevin Moranz (USA), KTM
8. Benny Bloss (USA), Yamaha
9. Justin Hill (USA), KTM
10. Dean Wilson (GB), Honda
11. Fredrik Noren (S), Kawasaki
12. Jason Anderson (USA), Kawasaki

Meisterschaftsstand nach Lauf 14 von 17:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 315
2. Cooper Webb (USA), KTM, 304, (-11)
3. Chase Sexton (USA), Honda, 294, (-21)
4. Justin Barcia (USA), GASGAS, 265, (-50)
5. Ken Roczen (D), Suzuki, 259, (-56)
6. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 225, (-90)
7. Aaron Plessinger (USA), KTM, 213, (-102)
8. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 155, (-160)
9. Justin Hill (USA), KTM, 154, (-161)
10. Christian Craig (USA), Husqvarna, 150, (-165)

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