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Ken Roczen (Suzuki): «War nach Crash nicht derselbe»

Von Thoralf Abgarjan
Nach einer vierwöchigen Pause will Ken Roczen (Suzuki) am kommenden Wochenende in Houston (Texas) wieder in die Supercross-WM eingreifen und hat das Training auf dem Motorrad wieder aufgenommen.

Die Meisterschaftsführung der Supercross-WM verlor Ken Roczen ?nach seinem? Crash beim vierten WM Lauf in Oakland, als er heftig in den Gegenhang eines Dreifachsprungs einschlug.

Vier Wochen später erwischte es den Deutschen noch ärger: Nach seinem desaströsen Crash beim 8. Rennen in Atlanta-1 und weiteren Folgeproblemen beim Rennen in Atlanta-2, entschloss sich Ken Roczen nach einem erneuten Zwischenfall während des Qualifikationstrainings in Daytona zu einer Pause von 3 Rennen.

Mit dem Osterwochenende zusammen hatten die angerissenen Bänder im linken Fuß knapp vier Wochen Zeit, so gut wie möglich auszuheilen.

Vor wenigen Tagen hat Ken Roczen das Fahrtraining im süd-kalifornischen Lake Elsinore wieder aufgenommen. Der angeschlagene linke Fuß muss weiterhin bandagiert werden, aber Ken Roczen fühlt sich auf dem Motorrad wohl und will am kommenden Samstag in Houston (Texas) wieder ins Geschehen der Supercross-WM eingreifen.

Durch die Pause und vier Nullrunden (inklusive des verpassten Rennens in Daytona) ist der 20-Jährige mit 156 Punkten von Platz 3 der Gesamtwertung auf Rang 8 zurückgefallen. 48 Punkte trennen Roczen von einer Podiumsplatzierung, aber der derzeit Drittplatzierte, Trey Canard, fällt nach seinem Armbruch in Detroit für den Rest der Saison komplett aus.

Ken Roczen erläutert die Chronologie der Ereignisse: «Es begann in Atlanta-1, als ich im Waschbrett Traktion verlor und abflog. Am Anfang fühlte es sich an, als wäre mein Fuß gebrochen, aber das Band war angerissen. Ich hatte bisher nie Probleme mit den Bändern?- früher hatte ich mir den Arm gebrochen. Bei einem Bruch merkt man aber jeden Tag die Fortschritte. Mit der Bänderverletzung war das ganz anders. Der Fuß ist immer weiter angeschwollen. Nach meinem Crash war ich nicht mehr derselbe. Ich konnte den Fuß gar nicht mehr auf den Boden aufsetzen. Das war besonders schlimm beim nächsten Rennen in Atlanta-2. Dort gab es so viele Linkskurven, wie ich sie noch nie auf einer Strecke erlebt habe. Das hat das Problem weiter verschärft. Ich habe dann versucht, eine Woche später in Daytona irgendwie durchzukommen. Aber ich hatte eine blöde Woche. Mein Fuß hat die ganze Zeit geschmerzt. Dann habe ich mir im Training von Daytona den Fuß nur ganz wenig verdreht. In diesem Moment habe ich gedacht, dass jetzt die Bänder komplett abgerissen sind. Ich hing über der Streckenbegrenzung und konnte nicht mehr auftreten. Das Verrückte dabei ist, dass ich 20 Minuten später schon wieder laufen konnte. Aber wir haben dann entschieden, die Verletzung auszukurieren

Roczen ist trotz der Pause noch nicht 100-prozentig fit: «Die Verletzung ist nun 6 Wochen her und ich habe in den Linkskurven immer noch Probleme. Ich stehe jetzt vielleicht bei 70% meiner Leistung. Bei Sprüngen habe ich keine Probleme, auch das Laufen geht gut. Seit 2009 habe ich kein Rennen auslassen müssen. Aber es ist wie es ist. Meine Batterien sind nun auch wieder aufgeladen und ich werde sicher stark zurückkommen. Das Fitnessprogramm konnte ich weiter durchziehen, aber auf dem Motorrad zu trainieren, ist natürlich etwas ganz anderes nach der langen Pause.»

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