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Ken Roczen (Suzuki): Dungeys Attacke abgewehrt

Von Thoralf Abgarjan
Ken Roczen war  in Boston der überragende Fahrer

Ken Roczen war in Boston der überragende Fahrer

In Boston platzte für Ken Roczen (Suzuki) der Knoten: Er überholte den Weltmeister mit einem sauberen Manöver, doch Dungey konterte und attackierte den Deutschen hart. Am Ende konnte sich Roczen auch gegen Eli Tomac (Kawa) durchsetzen.

Ken Roczen fühlte sich in dem gewaltigen Gillette-Stadium von Foxborough in der Nähe von Boston von Anfang an sichtlich wohl. Das war der Schlüssel zum Erfolg. «Heute Morgen haderte ich noch, denn die Strecke war an einigen Stellen ziemlich matschig. Insgesamt aber ist der Kurs hier sehr nach meinem Geschmack», erklärte der Thüringer, der aus Mattstedt kam, um in Boston eines der größten US-Stadien zu rocken!

Die letzten beiden Rennen von Indianapolis und St. Louis zeigten, dass Roczen sowohl den Speed als auch die konditionelle Verfassung hat, das Tempo von WM-Leader Ryan Dungey (KTM) mitzugehen. Er fand dort aber keinen Weg am Champion vorbei.

Das war in Boston ganz anders. Bereits in der ersten Runde attackierte der Deutsche sofort und ging nach der ersten Kurve an Josh Grant vorbei. Der frühere Champion Jeff Emig kommentierte in Anspielung auf die letzten beiden Rennen: «Sehen wir heute wieder ein Rennen über 20 Runden, bei dem Roczen Dungey folgt?»

Die Antwort gab Roczen nur wenige Sekunden später auf der Strecke: Er kam besser als Dungey durch die lange Whoop-Section, stach vor der nächsten Rechtskehre vor Dungey innen hinein und übernahm die Führung.

Doch Dungey wehrte sich nach Kräften: Lenker an Lenker überflogen die beiden Supercross-Stars den Zielsprung. Dungey wusste: Wenn Roczen gewinnt, muss er seine Meisterfeier verschieben.

Entsprechend aggressiv ging der KTM-Werksfahrer zur Sache und fuhr Roczen in der Linkskehre nach der Boxengasse in die Seite, genauer gesagt in Roczens ausgestrecktes linkes Bein - ein gefährlicher Zwischenfall, der mit einer Verletzung hätte enden können. Zum Glück ging die Rempelei, die etwas an die Attacke von Dungey gegen Stewart beim Saisonauftakt in Anaheim erinnerte, glimpflich aus.

In Anaheim war das anders: Der Crash von Stewart nach Dungeys Manöver war der Anfang vom Ende von Stewarts Supercross-WM. Das Rennen musste abgebrochen und Stewart mit einer Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden.

Zurück nach Boston: Einmal an der Spitze des Feldes, versuchte sich Roczen sofort vom Feld abzusetzen. Doch zwischenzeitlich war auch Eli Tomac an Dungey vorbeigegangen und hatte sich mit schnellen Rundenzeiten in Schlagdistanz zu Roczen gebracht.

Tomacs Saison verlief bisher nicht nach Plan. Auch er ist hungrig nach dem Sieg, der ihm in diesem Jahr nur einmal in Daytona gelang. Doch Roczen legte die schnellste Rennrunde vor und setzte sich von Tomac ab.

In der 11. Runde erlebte der Deutsche noch einen heiklen Moment, als er Vincent Friese überrundete und dabei in den Whoops beinahe die Streckenbegrenzung touchierte. Gekonnt fing er seine Maschine ab.

Danach fuhr Roczen konzentriert bis ins Ziel, baute seinen Vorsprung vor Tomac sukzessive weiter aus und siegte mit 9 Sekunden Vorsprung.

Ryan Dungey musste nach dem Ergebnis von Boston seine Meisterschaftsfeier verschieben. Ken Roczen zeigte, dass er fähig ist, den Champion zu bezwingen.

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