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Rob Slotemaker – das Zandvoorter Schleuder-Original

Kolumne von Uwe Mahla
​Aus seiner Rennfahrerschule gingen GP-Piloten wie Jan Lammers hervor: Multi-Talent Rob Slotemaker, ein Zandvoort-Original und begehrter Stunt-Fahrer, auch für den Kultfilm «Le Mans» von Steve McQueen.

Das Interesse aller Formel-1-Fans konzentriert sich an diesem Wochenende auf den herrlichen Dünenkurs am Rande des holländischen Nordseebads Zandvoort. Die meisten von ihnen fiebern darauf zu erleben, ob Lokalmatador Max Verstappen den Kollegen Hamilton, Piastri, Norris & Co. auf seiner Heimstrecke wiederum zeigt, wo «Bartl den Most holt».

Mir fällt beim Stichwort Zandvoort immer wieder mein allererster Eindruck bei der Zufahrt zum Fahrerlager ein – das muss Ende der 60er Jahre gewesen sein. Dort stand in großen Lettern auf einem Schild: SLOTEMAKER SLIP SCHOOL, also Slotemakers Schleuderschule.

Rob Slotemaker: Ein talentierter Rallye- und Rennfahrer, der seine motorsportlichen Meriten in den 60er- und 70er-Jahren unter anderem bei 24-Stunden-Rennen, in der Sportwagen- Weltmeister- und in der Tourenwagen-Europa-Meisterschaft auf unterschiedlichsten Fabrikaten verdient hat.

Bald nutzte Slotemaker seine Popularität, um anderen Menschen die beherztere und sicherere Beherrschung des Autofahrens in seiner Schleuderschule an der Zandvoorter Rundstrecke zu vermitteln.

So blieb es auch nicht aus, dass einige niederländische Talente durch seine Hände gingen: Jan Lammers war einer von denen, die es mit seiner Hilfe ganz weit nach vorn gebracht haben.

Zu Slotemakers Spezialitäten gehörten auch Stunt-Fahrten, etwa für Steve McQueen Kult-Film «Le Mans». Immer wieder war Zandvoort der Schauplatz seiner aufregenden Aktivitäten.

Die Ironie des Schicksals wollte es, dass er ausgerechnet hier 1979 sein Leben verlor, mit nur 50 Jahren, bei einem kleineren nationalen Rennen um den Camaro Super Cup in einer unübersichtlichen Situation, wegen einer fatalen Kollision mit einem stehenden Rennfahrzeug. Und das, obwohl er den alten Kurs wahrlich wie kein anderer kannte.

Letzteres wusste einer besonders zu schätzen – der schnelle Brite John Fitzpatrick, der dort 1978 zum ersten Mal ein Rennen zur Deutschen Rennsport-Meisterschaft in Angriff nahm.

Fitzpatrick: «Nach dem Qualifiying begab ich mich zu Driftkünslter Rob Slotemaker und bat ihn um einen Tipp, was ich bei dem zu erwartenden Regenrennen auf dem tückischen Dünenkurs beachten sollte. Er meinte, ich solle einfach immer außen, im oberen Bereich der vielen überhöhten Kurven fahren, denn innen würde das Wasser nur so stehen. Es regnete aus Kübeln, und ich konnte auf diese Weise den Holländer Toine Hezemans um fast eine Minute schlagen, was ihm als Platzhirsch natürlich mächtig gestunken hat. Dann aber war er der Erste, der mir gratulierte.»

Kurve 6 von Zandvoort heisst heute Slotemakerbocht.


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