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Adam McLean gönnt sich Nachdenkpause nach Todesserie

Von Helmut Ohner
Der junge Nordire macht sich Gedanken über seine sportliche Zukunft

Der junge Nordire macht sich Gedanken über seine sportliche Zukunft

Nach dem tödlichen Unfall seines Teamkollegen James Cowton wird Adam McLean dieses Jahr keine weiteren Rennen mehr bestreiten. Das aufstrebende Talent aus Nordirland gönnt sich eine längere Nachdenkpause.

Die Straßenrennsportszene durchlebt im Augenblick eine schwierige Zeit. Innerhalb von sechs Wochen verunglückten Dan Kneen und Adam Lyon bei der Tourist Trophy, William Dunlop beim Skerries 100 und James Cowton beim Southern 100 tödlich. Als wäre dies nicht schon schlimm genug zogen sich Steve Mercer, Fiona Baker-Holden, Tom Robinson und Ivan Lintin teils lebensgefährliche Verletzungen zu.

Diese Unglücksserie ging nicht spurlos an den Rennsportfans vorbei. Auch einige der bekanntesten Road Racer überdenken derzeit die Sinnhaftigkeit ihrer Renneinsätze. So hat etwa einer der besten Rennfahrer Irlands, Derek Sheils, kurzfristig seine Teilnahme an der Veranstaltung in Walderstown abgesagt, um sich über seine sportliche Zukunft Gedanken zu machen.

Mit Adam McLean nahm sich einer der aufstrebenden Jungstars der Szene sogar bis zum Jahresende eine Auszeit. Sein Teamkollege bei McAdoo Racing, der 26-jährige Brite James Cowton, war beim Southern 100 auf der Isle of Man unmittelbar vor seinen Augen zu Tode gestürzt. Er und Joey Thompson wurden wie durch ein Wunder nicht in diesen Unfall verwickelt. Ivan Lintin, James Coward und Mickey Evans hatten nicht so viel Glück.

«Im Augenblick fühle ich mich etwas verloren», gestand er gegenüber dem Belfast NewsLetter. «Ich denke, wir dürfen im gewissen Sinn traurig und sogar wütend sein, was aber nicht heißen soll, dass man den Straßenrennsport verbieten sollte. Man fragt sich, ob es das alles wert ist und wo die Zukunft dieses von uns so geliebten Sports liegt.»

«Ich habe mein ganzes Leben hart daran gearbeitet, um fahrerisch ein gewisses Niveau zu erreichen und ich habe das Gefühl, dass ich gerade auf dem besten Weg bin, gut genug zu sein, um Rennen zu gewinnen. Was macht man also in so einem Fall? Gibt man einfach seine Träume auf und wendet man sich anderen Dingen zu oder macht man trotz dieser Tragödien weiter?»

«Derzeit kann ich mir unter keinen Umständen vorstellen, dieses Jahr nochmals auf die Rennstrecken zurückzukehren. Ich werde während der Wintermonate gründlich alle Für und Wider abwägen und dann werde ich eine Entscheidung zu treffen haben», so der erst 22-jährige McLean, dessen Selbstvertrauen durch den tragischen Unfall seines Teamkollegen und Freundes tief erschüttert wurde.

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