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North West 200: Die Chancen stehen fifty-fifty

Von Helmut Ohner
Veranstaltungsleiter Mervyn Whyte kämpft und das North West 200

Veranstaltungsleiter Mervyn Whyte kämpft und das North West 200

Die Chancen, dass das North West 200 – nach der Tourist Trophy immerhin das zweitwichtigste Straßenrennen im Rennkalender – auch 2023 stattfindet, stehen laut Veranstaltungsleiter Mervyn Whyte bei 50:50.

Die Absage aller Straßenrennen in Nordirland durch die Motorcycle Union of Ireland wegen der exorbitant gestiegenen Kosten für die Versicherung der Veranstaltungen – man spricht von einer Verdreifachung der Prämien – kam letzte Woche einem Erdbeben gleich und versetzte die Road-Racing-Community weltweit in Schockstarre.

Neben den Rennen in Cookstown, Tandragee, Skerries oder Armoy nimmt das North West 200 eine Sonderstellung ein. Das Dreieckrennen zwischen den Städten Portstewart, Coleraine und Portrush ist nach der Tourist Trophy nicht nur das zweitwichtigste Straßenrennen, es ist mit annähernd 200.000 Zusehern auch Irlands größte Freiluftveranstaltung und ist deswegen für die Wirtschaft ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Kein Wunder also, dass man in der pittoresken Küstenregion am nordöstlichsten Zipfel der Insel nichts unversucht lässt, die Veranstaltung trotz aller Widrigkeiten zu retten. «Wir können es uns nicht leisten, eine Veranstaltung zu verlieren, die seit über 90 Jahren stattfindet und eine so wichtige Rolle für die Wirtschaft der Nordküste spielt», lautete deshalb auch das Statement des Coleraine and District Motor Clubs.

Die Chancen, dass das NW 200 auch dieses Jahr wie geplant über die Bühne gehen kann, stehen laut Veranstaltungsleiter Mervyn Whyte bei 50:50. Trotz der gestiegenen Kosten, die ein großer Schock seien, sei er entschlossen, weiter dafür zu kämpfen, dass das populäre Straßenrennen wie geplant vom 7. bis 13. Mai stattfinden könne.

«Die Situation ist schwierig, seit die Informationen letzten Donnerstag herauskamen», antwortete Whyte auf die Frage, ob er angesichts der prekären Situation des Rennens positiv eingestellt sei. «Es war ein paar Tage lang total verrückt, aber man muss positiv bleiben und immer wieder hoffen, dass die Makler selbst über die Versicherer in den nächsten Wochen mit Policen kommen, die finanziell akzeptabel sind. Wir halten die Türen offen.»

Ob die Rennen im Mai doch noch gefahren werden können, sei schwer vorherzusagen, so Whyte weiter. Die logistischen Herausforderungen bei der Organisation einer so großen Veranstaltung und der damit verbundene Arbeitsaufwand bedeuten, dass man mit einer endgültigen Entscheidung nicht allzu lange zuwarten kann.

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