Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Marvin Musquin (KTM) gewinnt, Jeremy Martin ist Champ

Von Thoralf Abgarjan
Jeremy Martin (Yamaha) wird in Indiana nach einer überlegenen Saison vorzeitig 250cc-Champion. Marvin Musquin (KTM) gewinnt und hat nach dem vorletzten Rennen noch Chancen auf das Podium in der Gesamtwertung.

Cra­w­fords­vil­le, In­dia­na: Im Training war Marvin Musquin noch in einem tiefen Schlammloch hängengeblieben, musste sein Bike von Helfern ausgraben lassen und den Weg ins Fahrerlager zu Fuß gehen.

«It never rains in Southern California»: Es regnet nie in Südkaliforniern. So, wie in dem berühmten Song, ist es tatsächlich: Viele der großen US-Stars sind Rennen bei Regen und Schlamm einfach nicht gewöhnt!

So gewann Ken Roczen seinen ersten Lauf in der 450er Klasse mit mehr als einer halben Minute Vorsprung.

Zwar dominierten die beiden europäischen GP-Stars Marvin Musquin und Christophe Pourcel die 250er-Klasse im Schlamm von Indiana nicht so erdrückend, aber ihr Vorsprung an Erfahrung im Umgang mit diesen Bedingungen war deutlich erkennbar.

Honda-Pilot Jessy Nelson, der mit der Outdoor-Saison haderte, gewann Lauf 1 vor Jeremy Martin. Martin war nach Lauf 1 bereits vorzeitig Meister der Klasse bis 250cc.

Jeremy Martin war die Erleichterung und die emotionale Berührtheit anzusehen: «Das ist der schönste Moment meines Lebens», erklärte der neue Champion vor laufenden Kameras.

Ein Champion, den vor Saisonbeginn niemand auf dem Zettel hatte!

In Lauf 2 mussten dann erneut viele Piloten das Handtuch werfen oder die Box aufsuchen, um die verschlammte Brille zu wechseln. Dies tat auch Christophe Pourcel im ersten Durchgang, aber Lauf 2 erinnerte an der Spitze eher an ein WM-Duell: Die beiden Franzosen duellierten sich um die Führungsposition. Pourcel zeigte sich entgegen seiner bisherigen Vorstellungen sehr angriffslustig und befand sich am Ende des Rennens in Schlagdistanz zu Laufsieger Musquin. Erreichen konnte er seinen Landsmann aber nicht mehr.

Das französische Duell erinnerte an Lauf 1 in Unadilla, bei dem sich Pourcel knapp gegen Musquin durchsetzte.

Kawasaki-Star Blake Baggett versank in Lauf 1 im Schlamm und kam nur auf Rang 14 ins Ziel. Auch Cooper Webb haderte mit den Widrigkeiten und verlor mit den Plätzen 6 und 5 seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Trotz der Tatsache, dass Martin in Indiana vorzeitig die Meisterschaft gewann, kommt es nun beim nächsten Rennen in Utah zum Showdown um die verbliebenen beiden Podiumsplätze: Baggett und Webb trennen nur 2 Punkte. Dahinter folgt unmittelbar Musquin.

Musquin hat nach dem Sieg in Cra­w­fords­vil­le 7 Punkte Rückstand auf Rang 2 und kann nun aus eigener Kraft eine Podiumsplatzierung in der Gesamtwertung erreichen.

Der deutsche Honda-Pilot Mike Stender aus Eutin fuhr mit den Plätzen 17 und 19 respektabel in die Punkte.

Ergebnis Cra­w­fords­vil­le250cc:

1. Marvin Musquin, KTM, 3-1
2. Joey Savatgy, KTM, 4-3
3. Jessy Nelson, Honda, 1-8
4. Christophe Pourcel, Yamaha, 9-2
5. Cooper Webb, Yamaha, 6-5
6. Dean Wilson, Kawasaki, 8-6
7. Alex Martin, Yamaha, 7-7
8. Jeremy Martin, Yamaha, 2-15
9. Jason Anderson, KTM, 5-10
10. Blake Baggett, Kawasaki, 14-4
...
18. Mike Stender, Honda, 17-19

Meisterschaftsstand 250cc nach 11 von 12 Rennen:

1. Jeremy Martin, 450
2. Blake Baggett, 381
3. Cooper Webb, 379
4. Marvin Musquin, 374
5. Christophe Pourcel, 355
6. Justin Bogle, 331
7. Jason Anderson, 270
8. Cole Seely, 244
9. Jessy Nelson, 238
10. Dean Wilson, 204

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