Valentino Rossi sucht das Glück

Timo Scheider: «Sechser im Lotto»

Von Christian Schön
Favoritenschreck – Ex-DTM-Champion Timo Scheider im privaten Ford Fiesta

Favoritenschreck – Ex-DTM-Champion Timo Scheider im privaten Ford Fiesta

Beim WM-Auftakt in Barcelona mischte der zweimalige DTM-Champion im privaten Ford die Werksteams auf.

Timo Scheider kam aus dem Grinsen gar nicht mehr raus. «Was für ein geiler Scheiß! Warum habe ich das nicht schon früher gemacht?» jubelte der zweimalige DTM-Champion nach dem Finale beim Saisonauftakt zur Rallycross-WM in Barcelona. Dort hatte der Deutsche im privaten Ford Fiesta des österreichischen Teams MJP gerade Rang zwei belegt. Nur Audi-Werkspilot Mattias Ekström war schneller.

Schon das ganze Wochenende über hatte Scheider, der 2017 zum ersten Mal die komplette Rallycross-Saison bestreitet, die werksunterstützte Konkurrenz kräftig aufgemischt. Nach der über vier Runden gehenden Qualifikation war er sogar Punktbester, noch vor den Weltmeistern Ekström und Petter Solberg (Volkswagen) und anderen großen Namen wie Sébastien Loeb (Peugeot) und Ken Block (Ford).

«Das ist für mich wie ein Sechser im Lotto, ich kann’s kaum fassen. Einer der bemerkenswertesten Momente meiner Rennkarriere», freute sich der ehemalige DTM-Markenkollege von Ekström.

Der Schlüssel zum Erfolg war Scheiders clevere Renntaktik. Er hielt sich in der Qualifikation aus Zweikämpfen mit Feindkontakt heraus – die zum Beispiel den neunmaligen Rallye-Weltmeister Loeb die Endrundenteilnahme kosteten –, gab sich auch mal mit einem vierten Rang zufrieden und sparte sich ein Satz frischer Reifen fürs Finale auf. Dort hatte er zwar keine Chance gegen Mattias Ekström, gleichzeitig aber auch die Verfolger im Griff.

«Das Ergebnis ist umso erstaunlicher, weil wir im Winter fast überhaupt nicht getestet haben», erzählte Scheider. Das soll sich nun ändern. Schon am Montag sind Testfahrten vorgesehen, im Verlauf der Woche soll ein weiterer Test folgen.

Scheider ist hinter Weltmeister Ekström nach dem Saisonauftakt Tabellenzweiter. Mindestens dabei soll es auch beim nächsten WM-Lauf in Montalegre/Portugal (20./21. April) bleiben.

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