MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Sébastien Loeb auch in Portugal Zweiter

Von Toni Hoffmann
Sébastien Loeb in Portugal

Sébastien Loeb in Portugal

Auf Schnee zu driften ist für den neunmaligen Rallye-Weltmeister nichts Neues, aber bei einem Lauf zur Rallycross-Weltmeisterschaft Ende April in Portugal hätte Sébastien Loeb nicht mit weißen Flocken gerechnet.

Die Wetterkapriolen beim zweiten Saisonlauf brachten den Franzosen vom Team Peugeot Total aber nicht aus der Ruhe, im Gegenteil: Zum zweiten Mal in Folge sicherte sich Loeb am Steuer seines Peugeot 208 WRX den zweiten Platz. Teamkollege Timmy Hansen trotzte der Höhenluft in den Bergen von Montalegre ebenfalls. Er zog wie Loeb ins Finale ein und wurde Sechster. Auch Youngster Kevin Hansen zeigte eine starke Leistung, verpasste den Sprung in den Showdown der besten sechs nur knapp.

Mit den Plätzen eins und zwei in den ersten beiden Qualifyings setzte sich Sébastien Loeb am Samstag an die Spitze des Punktetableaus. Bei nasseren Bedingungen am Sonntagmorgen lief es in den Qualifyings drei und vier nicht ganz so gut, dennoch zog er mit seinem 600 PS starken Peugeot 208 WRX souverän ins Halbfinale ein. Dort sicherte sich der Franzose mit Platz zwei den Einzug ins Finale, das bei immer stärker werdendem Schneefall ausgetragen wurde. In einem spektakulären Showdown erkämpfte sich Loeb schließlich wie bereits beim Auftakt in Barcelona den zweiten Platz und verbesserte sich auf den vierten Platz im Gesamtklassement.

Timmy Hansen war am Samstag der einzige Fahrer, der Loeb mit seinem Sieg in Q2 in die Schranken weisen konnte. Der Schwede ging als Punktzweiter in den Sonntag. Dort schaffte er zunächst souverän den Einzug ins Halbfinale, aus dem er als Sieger hervorging, erneut vor Loeb. Im Finale touchierte er im Kampf um den Sieg allerdings die Streckenbegrenzung und drehte sich. Als Sechster verpasste er so den Sprung aufs Podium, sammelte unterm Strich aber eine Menge WM-Punkte.

Peugeot-Youngster Kevin Hansen wurde in Portugal mit schlechter werdendem Wetter immer besser und schaffte wie seine beiden Teamkollegen den Einzug ins Halbfinale. Dort war allerdings vorzeitig Schluss für ihn. Nach einem guten Start rauschte er in das Heck seines früh bremsenden Vordermanns und beschädigte dabei den Ladeluftkühler seines Peugeot 208 WRX. Um eine Überhitzung des Motors zu verhindern, stellte Kevin Hansen sein Auto ab. Ein unglückliches Ende eines ansonsten guten WM-Wochenendes.

Die dritte WM-Runde führt das Team Peugeot Total nach Belgien. Rallycross ist dort sehr populär, und so werden am 12. und 13. Mai in Mettet viele Zuschauer erwartet. 61 Prozent der 1149 Meter langen Strecke weisen Asphalt auf, 39 Prozent Schotter.

Bruno Famin (Peugeot Sport Direktor): «Ein sehr gutes Wochenende für uns! Auch wenn sich das Ergebnis ähnlich wie das beim Auftakt in Barcelona liest, so haben wir doch deutlich mehr Punkte in der Fahrer- und auch Teamwertung gesammelt. Mit seinen 25 Punkten lag Sébastien Loeb nur einen Zähler hinter Sieger Kristoffersson. In der Teamwertung haben wir sogar genauso viele Punkte wie die siegreiche VW-Mannschaft geholt. Positiv sind auch der Speed und die Zuverlässigkeit, die unsere Peugeot 208 WRX über das gesamte Wochenende gezeigt haben, wenngleich wir zugeben müssen, dass wir bei trockenen Bedingungen noch besser waren als im Nassen. Alles in allem war das aber eine sehr solide Vorstellung von uns.»

Sébastien Loeb: «Mein 208 WRX fühlte sich ab dem ersten Meter gut an. Im Trockenen ebenso wie bei den verrückten Bedingungen im Finale, wer rechnet schon mit Schnee in Portugal zu dieser Jahreszeit. Am ganzen Wochenende gab es packende Duelle, das hat wirklich Spaß gemacht. Unglaublich, wie dicht alle zusammenliegen – und wir sind ganz vorn mit dabei. Um in einem solchen Umfeld zu bestehen, muss alles perfekt laufen. Das ist nicht immer einfach, aber umso besser, wenn es einem gelingt.»

Timmy Hansen: «Das Wetter hatte sich vor dem Finale schlagartig verschlechtert, und wir konnten unser Auto nicht rechtzeitig von trockenen auf nasse Bedingungen umbauen. Das war auch ein Grund, warum ich an Kristoffersson im Finale nicht dranbleiben konnte, obwohl ich ganz gut unterwegs war. Beim Versuch, mich trotzdem nicht abhängen zu lassen, ist mir dann ein Fehler unterlaufen: Ich bin zu schnell in eine Kurve gefahren, habe die Streckenbegrenzung touchiert und mich gedreht. Unterm Strich hatten wir aber ein gutes Wochenende. Wann immer wir auf der Strecke waren, war der Speed da.»

Kevin Hansen: «Ich hatte einen guten Start im Halbfinale und fuhr direkt hinter Ekström. Ich dachte, er würde seine Joker-Lap antreten, was er aber nicht tat. Als er dann vor der Kurve abbremste, bin ich in sein Heck gefahren und habe mir dabei den Ladeluftkühler beschädigt, das war’s für mich. Schade. Aber wir hatten insgesamt einen guten Speed, und die Starts klappten wesentlich besser als in Barcelona. Ich war nun in beiden Saisonläufen im Halbfinale, und ohne den Zwischenfall hätte ich es heute sogar bis ins Finale geschafft. Ich fühle mich sehr wohl in meinem Peugeot und habe großes Vertrauen in das Auto.»

FIA-Rallycross-WM 2018 – 2. Lauf, Montalegre – Resultat Finale

1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 4.16,859 Min.
2. Sébastien Loeb (F) Peugeot + 2,253 Sek.
3. Petter Solberg (N) Volkswagen + 3,938 Sek.
4. Andreas Bakkerud (N) Audi + 6,642 Sek.
5. Guerlain Chicherit (F) Renault + 9,566 Sek.
6. Timmy Hansen (S) Peugeot + 21,244 Sek.

Fahrerwertung FIA-Rallycross-WM 2018 (nach 2 von 12 Läufen)

1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 53 Pkt.
2. Andreas Bakkerud (N) Audi 44 Pkt.
3. Petter Solberg (N) Volkswagen 43 Pkt.
4. Sébastien Loeb (F) Peugeot 39 Pkt.
5. Timmy Hansen (S) Peugeot 36 Pkt.
6. Mattias Ekström (S) Audi 36 Pkt.

Teamwertung FIA-Rallycross-WM 2018 (nach 2 von 12 Läufen)

1. PSRX Volkswagen Sweden 96 Pkt.
2. EKS Audi Sport 80 Pkt.
3. Team Peugeot Total 75 Pkt.

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