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Peugeot bei US-Rallycross-Rodeo Vierter und Sechster

Von Toni Hoffmann
Séabstien Loeb vor Timmy Hansen und Johann Kristoffersson

Séabstien Loeb vor Timmy Hansen und Johann Kristoffersson

Der erste Auftritt der Rallycross-Weltmeisterschaft in den USA war ein wildes Rodeo für das Team Peugeot Total mit Höhen, aber auch Tiefen. Wechselhaftes Wetter erschwerte die Bedingungen zusätzlich.

Davon unberührt schafften Sébastien Loeb und Teamkollege Timmy Hansen auf dem Parcours inmitten des Geländes der US-Grand-Prix-Strecke Circuit of the Americas in Austin den Sprung ins Finale. Dort erkämpfte Loeb Platz vier. Hansen wurde nach einem Kontakt mit Mattias Ekström und einer dafür erhaltenen Zeitstrafe Sechster.

Sowohl Loeb als auch Timmy Hansen waren in den USA mit der jüngsten Evolutionsstufe des Peugeot 208 WRX am Start. Team-Youngster Kevin Hansen trat wie gewohnt mit einem Peugeot 208 WRX in einer vorherigen Ausbaustufe an und schaffte souverän den Einzug ins Halbfinale. Als Siebter verpasste er den Einzug ins Finale der besten Sechs denkbar knapp.

Loeb in Bedrängnis: Der Rallye-Rekordweltmeister wurde über das gesamte Wochenende hinweg immer wieder unverschuldet in Zwischenfälle verwickelt und fand sich im Anschluss des Öfteren im Gewühl der Konkurrenz wieder – und das auf einer engen Strecke, auf der Überholen so gut wie unmöglich ist. Dass Loeb, obendrein mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt wurde und dennoch den Einzug ins Finale geschafft hat, unterstreicht seine außergewöhnlichen fahrerischen Qualitäten und die Leistungsstärke des Peugeot 208 WRX.

Starker Einsatz der Mechaniker-Crew: Nur eine Stunde blieb dem Team am Sonntagmorgen zwischen Q3 und Q4, um den Motor im Auto von Timmy Hansen zu wechseln. Und sie schafften es. Der Lohn: Hansens Einzug ins Finale.

Timmy Hansen war mit einem besonderen Motivationsschub zum US-Lauf der Rallycross-WM gekommen: Eine Woche zuvor hatte der Schwede bei den Nitro World Games RX in Salt Lake City die Goldmedaille gewonnen und sich dabei unter anderem gegen seinen WM-Rivalen Mattias Ekström durchgesetzt. Höhepunkt der 1,6 Kilometer langen Strecke auf einem Salzsee war ein 30-Meter-Sprung.

Für den elften und vorletzten WM-Lauf kehrt die Rallycross-WM zurück nach Europa. Gastgeber der Vorschlussrunde ist am 13. und 14. Oktober der traditionsreiche Estering in Buxtehude bei Hamburg. Auf der weniger als einen Kilometer langen Strecke wird seit über 40 Jahren Rallycross gefahren, seit 2014 tritt auch die WM an. Der Rundkurs ist schnell und flüssig zu befahren, die Joker-Runde ist allerdings eng.

Bruno Famin: «Das Wochenende in Austin war ein weiterer Beweis dafür, dass Rallycross eine der aufregendsten Motorsportdisziplinen überhaupt ist. Auch unser Team erlebte sehr aufregende Momente. Dass wir mit zwei Fahrern den Sprung ins Finale geschafft haben, zeigt wie schnell der Peugeot 208 WRX ist. Aber letztlich kann es nicht unser Anspruch sein, nur vorn mitzufahren, wir wollen gewinnen. Und um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir weiter hart arbeiten. Glückwunsch an Johan Kristoffersson zu seinem verdienten Titelgewinn. Er hat dieses Jahr eindrucksvoll gezeigt, wie hoch die Messlatte in unserem Sport liegt.»

Sébastien Loeb: «Ein weiteres hartes Wochenende. Die Zeitstrafe in Q2 war ein herber Schlag, und in Q4 hing ich im Verkehr fest. Das Halbfinale war gut, aber wenn man auf einer so engen Strecke von hinten starten muss, ist es nicht leicht. Trotzdem bin ich Zweiter geworden. Das Finale war hart. Ich wurde in der ersten Kurve in die Joker Lap gedrückt und musste einen weiten Bogen fahren. Da sind einige Gegner vorbeigeschlüpft. Meine Strategie war ohnehin im Eimer. Das war’s dann schon. Aber ich habe erneut gepunktet und werde weiterkämpfen.»

Timmy Hansen: «Das war kein leichtes Wochenende. Wir mussten uns von ganz unten nach oben in der Wertung vorkämpfen. So gesehen ist es ein schöner Erfolg, bis ins Finale gekommen zu sein und sich dort mit fünf anderen Werksautos zu messen. Leider bietet die Strecke keine Möglichkeiten zum Überholen, daher war das Finale eher langweilig für mich.»

Kevin Hansen: «Ich hatte einen guten Speed an diesem Wochenende, aber im Halbfinale ging es für meinen Geschmack zu hart zur Sache. Ich wurde zwischen meinen Gegnern eingequetscht und hatte keine Chance, die Geschwindigkeit meines Peugeot zu nutzen. Das ist ärgerlich, denn ich habe mich sehr wohlgefühlt in meinem Auto. Wir haben in den vorangegangenen Wochenenden viel an der Abstimmung gearbeitet, und das hat sich hier ausgezahlt. Unterm Strich bin ich nicht völlig happy, sehe uns aber auf einem guten Weg. Der nun kommende Estering gehört zu meinen Lieblingsstrecken. Ich kann es kaum erwarten, dort zu fahren.»

FIA-Rallycross-WM 2018 – 10. Lauf, Austin – Resultat Finale

1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 3.31,118 Min.
2. Petter Solberg (N) Volkswagen +0,600 Sek.
3. Andreas Bakkerud (N) Audi +1,695 Sek.
4. Sébastien Loeb (F) Peugeot +2,323 Sek
5. Mattias Ekström (S) Audi +8,069 Sek.
6. Timmy Hansen (S) Peugeot +9,836 Sek.

Fahrerwertung FIA-Rallycross-WM 2018 (nach 10 von 12 Läufen)

1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 281 Pkt.
2. Mattias Ekström (S) Audi 204 Pkt.
3. Petter Solberg (N) Volkswagen 202 Pkt.
4. Andreas Bakkerud (N) Audi 200 Pkt.
5. Sébastien Loeb (F) Peugeot  195 Pkt.

Teamwertung FIA-Rallycross-WM 2018 (nach 10 von 12 Läufen)

1. PSRX Volkswagen Sweden 483 Pkt.
2. EKS Audi Sport 404 Pkt.
3. Team Peugeot Total 358 Pkt.

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