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Neue Citroën-Offensive mit dem C3 WRC

Von Toni Hoffmann
Einen Monat bevor die FIA Rallye Weltmeisterschaft mit der Rallye Monte Carlo startet, enthüllte Citroën Racing in Abu Dhabi den brandneuen C3 WRC für das Comeback in der Königsklasse.

In Übereinstimmung mit dem neuen FIA-Reglement, das die Einführung einer neuen Generation von sehr spektakulären World Rally Cars vorsieht, kehrt Citroën als Werksteam mit dem C3 WRC in die Disziplin zurück, in der die Marke mit 96 Siegen und acht WM-Titeln den Rekord hält. In der Saison 2017 setzt Citroën Total Abu Dhabi WRT zwei bis vier C3 WRC für die Teams Kris Meeke/Paul Nagle, Craig Breen/Scott Martin, Stéphane Lefebvre/Gabin Moreau und Scheich Khalid Al Qassimi/Chris Patterson ein.

Citroën C3 WRC: Wissen und Erfahrung eines Teams, das 16 WM-Titel gewonnen hat

Seit ihrem ersten Auftritt im Jahr 1997 waren die World Rally Cars immer wieder Veränderungen unterworfen, entweder um Kosten einzudämmen oder die Leistung zu beschränken. Die wichtigsten Veränderungen wurden vor der Saison 2011 vorgenommen, als kompaktere Modelle mit einem 1,6-Liter-Motor mit Direkteinspritzung zum Einsatz kamen. 2017 wird eine neue Generation von Autos eingeführt; sie sollen die schnellsten und spektakulärsten Fahrzeuge in der Geschichte der Rallye-WM werden.

In allen Bereichen setzt der Citroën C3 WRC neue Maßstäbe. Zum Beispiel beträgt das Leistungsgewicht der neuesten Kreation der Ingenieure von Citroën Racing 3,1 kg/PS verglichen mit 3,8 seines Vorgängers. Da sich eine verbesserte Effizienz nicht nur in Zahlen ausdrücken lässt, lassen sich die dramatischen technologischen Veränderungen auch an den breiten Flügeln, den verbesserten aerodynamischen Eigenschaften sowie dem Allradantrieb ablesen, der nur mit einem zentral kontrollierten Differenzial ausgestattet ist.

Ein Ziel: Die Rallye Monte Carlo 2017

Die Bewertung des neuen Reglements und des strukturellen Designs des neuen Citroën WRC begann im April 2015 im Designbüro. Diese Arbeit wurde intensiviert und vertieft, nachdem das Management der Groupe PSA grünes Licht gegeben hatte. Am 19. November 2015, als die sportliche Zukunft von Citroën verkündet wurde, existierte der C3 WRC bereits zumindest virtuell auf den CAD-Arbeitsplätzen. Bald danach begann der Aufbau des ersten Prototyps in den nahe gelegenen Werkstätten. Am 11. April 2016 fuhr Kris Meeke das Auto bei seinem ersten Roll-out auf der Strecke in Versailles-Satory.

Kurz danach machte sich das Team auf den Weg nach Südfrankreich, wo die erste Testsession auf den Schotterstrecken rund um Château Lastours stattfand. Das Auto war mit einer speziellen Tarnlackierung dekoriert, die die Umrisse des neuen Citroën C3 WRC verbergen sollte, da das Fahrzeug zu diesem Zeitpunkt noch nicht enthüllt worden war.

Die Entwicklungsarbeit wurde auf verschiedenen Belägen mit vier bis fünf Testtagen pro Monat fortgesetzt, bei denen das Team die Zuverlässigkeit und Performance überprüfte. Ende Juni war ein Schlüsselstadium erreicht: mit der Fertigstellung eines zweiten Fahrzeugs für Asphalt-Tests. Hinter den Kulissen ging die Arbeit im Designbüro weiter, es wurden neue Upgrades eingeführt. Einige Tests wurden im Windkanal absolviert, danach wurde die endgültige Form der Karosserie festgelegt.

Kris Meeke, der als Werksfahrer für Citroën Racing bis 2018 verpflichtet ist, unternahm den Großteil der Testarbeit. Bei jeder Session wurde seine Arbeit von Craig Breen und Stéphane Lefebvre unterstützt, die am letzten Testtag jeweils die Aufgaben des Nordiren übernahmen.

Der Citroën C3 WRC absolvierte zehn Testsessions über insgesamt 9.500 Kilometer. Der letzte kritische Punkt vor dem Wettbewerbsdebüt des Autos, die Homologation durch die FIA, wurde am 13. Dezember abgeschlossen.

«Wie so oft im Motorsport arbeiteten wir beim Design und der Entwicklung des Autos nach einem straffen Zeitplan. Als wir mit den Test begannen, waren wir erfreut, dass dieses Auto gut konstruiert war», sagt Laurent Fregossi, Technischer Direktor. «Es gab keine größeren Probleme und die Fahrer sagten, dass sie vom Handling des Fahrzeugs begeistert waren. Nun ist die Zeit gekommen, in der wir uns mit den Mitbewerbern messen. Wir denken, dass wir sehr gut gearbeitet haben, aber es ist unmöglich, ganz sicher zu sein. So eine große Veränderung im Reglement bedeutet, dass die Karten neu gemischt sind. Deshalb werden wir demütig in den Wettbewerb ziehen.»

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