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Jari-Matti Latvala: Zweiter Mexiko-Sieg nicht drin

Von Christian Schön
Im Shakedown nur Vierter - Toyota-Pilot Jari-Matti Latvala

Im Shakedown nur Vierter - Toyota-Pilot Jari-Matti Latvala

Der Tabellenführer rechnet mit Nachteil durch Startposition eins. Toyota ist einziges Werksteam ohne Höhen-Erfahrung.

Toyota-Pilot Jari-Matti Latvala weiß nur zu genau, was man braucht, um in Mexiko zu gewinnen. «Letztes Jahr bin ich von Startposition acht ins Rennen gegangen, das war optimal», sagt der Sieger von 2016, der seit dem Sieg bei der Rallye Schweden Tabellenführer ist. «Jetzt muss ich die Strecke eröffnen. Das ist bei der Rallye Mexiko ein noch größerer Nachteil als bei den meisten anderen WM-Läufen auf Schotter.»

Interessanterweise war der Finne auch der letzte, der vor der Erfolgsserie von Sébastien Ogier in einen WM-Lauf als Tabellenführer startete – 2014 bei der Rallye Mexiko. «Damals war mehr als Rang zwei nicht drin.» Allerdings ist Regen angekündigt. Das könnte die Streckenverhältnisse zu Latvalas Gunsten beeinflussen.

Toyota ist das einzige Werksteam ohne Erfahrung mit der großen Höhe, in der die Wertungsprüfungen rund um Léon ablaufen. Testfahrten sind laut WM-Reglement außerhalb von Europa verboten. «Wir haben in der Sierra Nevada in Spanien getestet. Aber oberhalb von 2.000 Meter hat noch Schnee gelegen. Deswegen konnten wir nicht noch höher hinauf.» Mit knapp über 2.700 Meter erreicht die Rallye-WM in Mexiko den höchsten Punkt der gesamten Saison.

Die Turbomotoren der World Rally Cars (WRC) verlieren in dieser Höhe etwa 20 Prozent Leistung. Die 2017er WRC-Generation ist dennoch in Mexiko ungefähr so stark, wie die Vorgängermodelle auf Meereshöhe. Michelin, Reifenpartner aller Werksteams, hat deswegen extra eine neue, härtere Mischung mitgebracht.

Latvala kann immerhin auf seine Erinnerungen aus der Zeit bei Volkswagen zurückgreifen. «Das hat schon in der Vorbereitung auf die Saison viel gebracht», gibt der Finne zu. «Der Yaris WRC hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein sehr gutes Chassis. Allerdings hat die Abstimmung des Mitteldifferenzials, die Getriebeabstufung und das Ansprechverhalten des Motors noch nicht optimal gepasst.»

Auf Latvalas Anregungen hin besserten die Toyota-Techniker entsprechend nach. Seitdem ist von den während der Testsaison 2016 offensichtlichen Schwächen des Yaris WRC kaum noch etwas zu sehen.

«Mit einem Sieg rechne ich trotzdem nicht», sagte Latvala auf dem Weg zum Showstart in Mexiko-Stadt, zu dem rund 200.000 Zuschauer erwartet werden. «Ich will nach der ersten Etappe unter den Top-Fünf sein, danach sehen wir weiter.»

Der Toyota-Pilot hat sich vorgenommen, die Rallye Mexiko ebenso locker anzugehen wie die Rallye Schweden. «Dort war ich total entspannt, weil ich nicht mit dem Sieg gerechnet hatte. Sogar auf der Powerstage zum Abschluss habe ich nicht sonderlich attackiert – und sie trotzdem gewonnen.»

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