Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

In Polen kommt es auf die Haftung an

Von Toni Hoffmann
Michelin rüstet die Werksteams aus

Michelin rüstet die Werksteams aus

Der Countdown läuft: Am kommenden Wochenende startet mit der Rallye Polen, dem achten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft, eines der faszinierendsten Vollgasspektakel im Motorsport.

Der achte von 13 WM-Läufen 2017 begeistert Fans und Fahrer mit ihren ultraschnellen Schotter-Wertungsprüfungen (WP). Vor der malerischen Kulisse entlang der Masurischen Seenplatte zeigen die besten Quertreiber der Welt faszinierende Fahrzeugkontrolle an der Grenze der Physik. Im spannenden Kampf um die WM-Führung vertrauen von Citroën über Hyundai und M-Sport Ford bis hin zu Toyota alle Werksteams auf die robusten und leistungsfähigen Reifen von Michelin.

Extrem schnelle Pisten, feiner Sandbelag und Sprungkuppen, auf denen die Turbo-Allradler oft nahezu quer zur Fahrtrichtung durch die Luft segeln – diese Mischung lässt die Herzen von Motorsportfans auf der ganzen Welt höher schlagen. Der Charakter der Rallye Polen ähnelt dem des finnischen WM-Laufs, beide zählen zu den schnellsten Veranstaltungen der Saison, an manchen Stellen knacken die weltbesten Quertreiber die 200-km/h-Marke. 2016 flogen die World Rally Cars mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 128 km/h durch die polnischen Wälder. Zwei Jahre zuvor sicherte sich die Rallye Polen sogar den inoffiziellen Titel für die schnellste Prüfung der gesamten Saison: Auf der WP «Wieliczki» stand der damalige VW-Werkspilot Andreas Mikkelsen in seinem Michelin bereiften Polo R WRC auf 8,98 der insgesamt 12,89 Kilometer voll auf dem Gaspedal und erzielte einen Schnitt von 136,88 km/h.

Am kommenden Wochenende könnte diese Bestmarke fallen: Die neue Generation der World Rally Cars, die beim Saisonauftakt in Monte Carlo ihr Wettbewerbsdebüt feierte, dringt dank ihrer ausgefeilteren Aerodynamik und deutlich potenterer Turbomotoren sowohl längs- als auch querdynamisch in neue Sphären vor. Wie gewohnt setzt ein Großteil der Top-Crews bei der Vollgashatz auf Reifen aus Clermont-Ferrand.

Rasanter und robuster Allrounder:
Ogier & Co vertrauen auf Michelin LTX Force

Die französische Premiummarke stattet ihre Partnerteams mit dem Michelin LTX Force Schotterreifen aus. Dieser Pneu brillierte bereits bei den vorangegangenen Veranstaltungen: Der robuste und leistungsfähige Spezialist für loses Geläuf verhalf Citroën-Pilot Kris Meeke in Mexiko, Hyundai-Werksfahrer Thierry Neuville in Argentinien, Ford-Speerspitze Sébastien Ogier in Portugal und zuletzt auf Sardinien auch dessen Teamkollege Ott Tänak zum Sieg.

Dabei warten die Schotterpneus von Michelin mit enormer Vielseitigkeit auf. Gemäß Reglement muss ein und derselbe Reifentyp im Laufe der Saison zahlreiche Herausforderungen auf ganz unterschiedlichen Fahrbahnuntergründen meistern: von rauen Felspisten in Argentinien über extreme Temperaturen auf Sardinien bis hin zu den pfeilschnellen Sandwegen Polens. Hinzu kommen die schlammigen Schotterrouten durch walisische Wälder und die spektakulären Flugeinlagen in Finnland. Vom umfassenden Know-how, das die Ingenieure des französischen Reifenherstellers in der Rallye-Weltmeisterschaft sammeln, profitieren stets auch die Kunden von Michelin. Traditionell lässt der Reifenhersteller die im Motorsport gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung seiner Serienpneus einfließen.

Die weichere LTX Force S5-Variante dürfte in Anbetracht des sehr weichen Untergrunds die erste Wahl darstellen. Sie feierte ihr Debüt bei der Rallye Mexiko im März dieses Jahres und stellte ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit eindrucksvoll unter Beweis. Der S5 spielt seine Stärken speziell bei Temperaturen unter 15 Grad Celsius und bei Nässe aus. Dann erreicht er schneller seine optimale Betriebstemperatur und überzeugt im Vergleich zum Vorgänger mit bis zu 20 Prozent weniger Verschleiß. Gleichzeitig ermöglicht der Reifen hervorragende Traktion sowie hohe Kurvengeschwindigkeiten.

Alternativ steht den Partnerteams von Michelin in Polen der LTX Force H4 zur Verfügung. Die härtere der beiden Laufflächenmischungen eignet sich für besonders schroffe Untergründe und Temperaturen über 15 Grad Celsius. Diese Variante zeichnet sich außerdem durch ihre große Aufstandsfläche und eine äußerst robuste Konstruktion aus. Dabei kombiniert der LTX Force H4 hohe Langlebigkeit mit bestem Grip. Die World Rally Car-Piloten dürfen in Polen maximal 24 Reifen verwenden – zuzüglich einem Satz für den «Shakedown», die Testgelegenheit vor Beginn der Rallye. Dabei können sie aus einem Kontingent von 28 S5- und 16 H4-Pneus wählen.

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