Valentino Rossi sucht das Glück

Tänak verschenkt Sieg, Ogier wieder auf dem Podest

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak hat seinen nahen zweiten Sieg beim achten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Polen kurz vor dem Ziel durch einen Fahrfehler verschenkt, Sébastien Ogier wurde Dritter.

Ott Tänak war im Ford Fiesta WRC von M-Sport in einem erbitterten Duell mit Thierry Neuville (Hyundai i20 Coupé WRC) in Polen seinem zweiten WM-Sieg sehr nahe. Auf der drittletzten Prüfung aber verschenkte er diesen durch einen Fahrfehler, der zum Aus und Neuville zum dritten Saisonsieg führte. Der auch von diesem Tänak-Missgeschick profitierte war Sébastien Ogier, der dadurch noch den letzten Podiumsplatz erreichte und damit die Tabellenführung verteidigte. Für M-Sport hielt trotz des verlorenen Sieges eine starke Serie in dieser Saison an. M-Sport erzielte bei jedem der bisherigen acht Läufe eine Podestplatzierung.

Die zweite Halbzeit der 74. Rallye Polen, der zweitältesten Rallye der Welt, war geprägt von dem heißen Duell zwischen Tänak und Neuville mit wechselnden Führungen. Tänak startete in die drittletzte Prüfung mit dem sehr knappen Vorsprung von nur 1,8 Sekunden auf Neuville. Dann aber pushte er ein wenig zu viel und flog von der schmierigen Piste. Er erreichte zwar noch das Ziel dieser Prüfung, gab aber dann auf.

M-Sport blieb aber in allen drei WM-Wertungen vorne. Ogier blieb um elf Punkte vor Neuville und Ford um 22 Zähler vor Hyundai. Eine starke Leistung zeigte Teemu Suninen, der bei seiner Jungfernfahrt im Ford Fiesta WRC den sechsten Platz erreichte, vor der letzten Prüfung war er sogar Fünfter. Elfyn Evans erreichte im dritten offiziellen Ford Fiesta WRC von M-Sport den achten Platz und trug noch zehn Punkte für die Hersteller-Wertung bei.

Malcolm Wilson, der Teameigner von M-Sport, meinte: «Es ist natürlich enttäuschend, den Sieg in der Schlussphase verpasst zu haben. Ott war sehr unglücklich darüber. Wir sahen so viele Leute, die in einer solchen Situation Fehler gemacht haben. Ott traf mit dem Heck eine Böschung, drehte sich und traf einen Baum. Ott hatte bis  dahin eine starke Leistung gezeigt. Er setzte ein unglaubliches Tempo. Ich denke, in Finnland wird er auch um den Sieg kämpfen. Ich freue mich für Sébastien, der nach einem schwierigen Wochenende den dritten Platz erreicht hat. Und der war für die Meisterschaft sehr wichtig. Er hat seine Führung verteidigt. Und ich freue mich, dass Elfyn noch einige Punkte für die Hersteller-Wertung geholt hat. Teemu gab hier ein absolut sensationelles Debüt. Er ist ein sehr talentierter junger Fahrer mit viel Potenzial. Der sechste Platz ist fantastisch. Ich bin auf seine Leistung in seiner finnischen Heimat gespannt.»

Sébastien Ogier dürfte die Rallye Polen, die er 2014 und 2015 gewonnen hatte, mehr in der Rubrik «es hätte besser sein können» ablegen. «Dieses Wochenende war wirklich hart für uns. Nach dem Pech am Freitag war der Platz auf dem Podium mehr als wir erwartet hatten. Natürlich tut es mir für Ott Leid. Er ist hier eine tolle Rallye gefahren, er hätte einen Podestplatz verdient, aber so ist Rallye. Wir hatten hier viel zu kämpfen und ich muss sagen. dass das Glück nicht auf unserer Seite war. Aber wir haben das Beste daraus gemacht und gute Punkte für die Meisterschaft geholt. Jetzt kann ich meinen Urlaub genießen.»

Elfyn Evans zeigte sich ein wenig enttäuscht. «Es war en hartes Wochenende. Wir hofften auf eine trockene Rallye, aber genau das Gegenteil war der Fall. Wir mussten unter extremen Bedingungen kämpfen. Wir bissen die Zähne zusammen und machten das Beste daraus. Und hoffen wir, dass in Finnland die Sonne scheint.»

Pechvogel Tänak war wie im Vorjahr sehr geknickt. «Was soll ich sagen. Es ist wirklich enttäuschend, eine Rallye auf diese Art zu beenden. Wir waren für den Kampf bereit und hatten wirklich eine gute Rallye, auch auf der ersten Prüfung am Sonntagmorgen. Auf der nächsten Prüfung gab es nur eine einzige schmierige Stelle im Wald. Wir berührten mit dem Heck eine Böschung, das Auto drehte sich und wir trafen einen Baum. Der Schaden war zu groß. Wir mussten aufgeben. So ist es manchmal, aber wir werden wieder stärker sein. Wir wissen, dass wir zu einer starken Leistung fähig sind. Nun konzentrieren wir uns auf Finnland.»

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