Valentino Rossi sucht das Glück

Starker Saisonabschluss für M-Sport in Australien

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak fährt bei der Rallye Australien imFord Fiesta WRC von M-Sport auf Platz zwei, nach dem vorzeitigen Gewinn beider Weltmeistertitel krönt M-Sport das Jahr 2017 mit einem weiteren Top-Resultat.

Bei der Rallye Australien, letzter Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft 2017, fuhren Ott Tänak und Beifahrer Martin Järveoja im Ford Fiesta WRC von M-Sport auf Platz zwei. Damit schaffte es bei allen 13 WM-Läufen mindestens ein Ford Fiesta WRC den Sprung auf das Podium. Für das Team M-Sport ist dieser erneute Erfolg der perfekte Schlusspunkt in seiner bislang erfolgreichsten Saison. Vor zwei Wochen hatten sich Sébastien Ogier/Julien Ingrassia im Ford Fiesta WRC bereits vorzeitig bei der Rallye Großbritannien ihren fünften WM-Titel in Folge gesichert. Gleichzeitig darf sich M-Sport über den WM-Pokal in der Herstellerwertung freuen. Doch damit nicht genug: Auf das Konto der in der britischen Grafschaft Cumbria beheimateten Traditionsmannschaft gehen zudem die meisten Siege (fünf) sowie die meisten Podiumsplatzierungen.

Bei der Rallye Australien stellte sich das Team dem wohl anspruchsvollsten Lauf der Saison. Dennoch schafften alle drei der auf dem in Köln gebauten Kleinwagen Ford Fiesta basierenden World Rally Cars den Sprung in die Top-Fünf. In der Gesamtwertung der Rallye-WM belegten die drei Fahrerpaarungen von M-Sport dank konstant starker Leistungen ebenfalls starke Platzierungen.

«Das gesamte Team hat in dieser Saison einen unglaublich tollen Job gemacht und ich freue mich sehr, dass wir beim Finale mit einem weiteren Spitzenresultat auftrumpfen konnten», betont Teamchef Malcolm Wilson. «Wir wussten bereits im Vorfeld, dass uns bei der Rallye Australien vermutlich der schwierigste Lauf des gesamten Jahres erwarten würde. Dass am Ende alle drei Autos unter den ersten Fünf gelandet sind, ist fantastisch. Die Plätze eins, drei und fünf in der Gesamtwertung der Fahrer-WM spiegeln die hervorragende Konstanz und Leistung unserer gesamten Mannschaft wider. Es ist uns gelungen, mit dem Ford Fiesta WRC ein Auto auf die Räder zu stellen, das auf jedem Untergrund und bei allen Bedingungen konkurrenzfähig ist. Ott Tänak und Martin Järveoja haben bei der Rallye Australien mit ihrem zweiten Platz die Erfolgsserie vom M-Sport perfekt gemacht: 13 Podiumsplatzierungen bei 13 WM-Läufen. Natürlich fällt der Abschied von Ott und Martin schwer, aber ich möchte mich bei beiden für all das bedanken, was sie in diesem Jahr für das Team geleistet haben. Sie waren ein wesentlicher Faktor für unseren Erfolg.»

Mit ihrem siebten Podestplatz des Jahres schlossen Ott Tänak und Martin Järveoja ihre bisher beste Saison ab. Weil sie als eine der ersten Crews auf die Strecke mussten, konnten sie ihr Potenzial zu Beginn der Australien-Rallye noch nicht aufzeigen. Im Laufe des Wochenendes kamen sie dann immer besser in Fahrt und sicherten sich mit drei WP-Bestzeiten Gesamtrang zwei.

«Es war uns wichtig, die Saison und unsere Zeit mit der M-Sport-Familie erfolgreich abzuschließen», erklärt Ott Tänak. »Am Freitag fanden wir keine gute Pace und der Verlust des hinteren Diffusors störte die Fahrzeugbalance. Später stimmte unser Tempo und wir schafften es aufs Podium. Dass dies unser letzter Auftritt mit Malcolm Wilson und dem M-Sport-Team war, kam mir erst auf der letzten Verbindungsetappe in den Sinn, als mein Beifahrer Martin ein paar Abschiedssongs abspielte. Wir haben viel zusammen erlebt und es ist nie einfach, deine Familie zu verlassen.»

Nachdem Sébastien Ogier und Julien Ingrassia sich bereits in Wales ihre fünfte WM Krone gesichert hatten, wollten sie in Australien ohne Druck auf Sieg fahren. Doch sowohl der Nachteil der ersten Startposition als auch ein elektrisches Problem in der Getriebesteuerung bremsten die Champions ein. Folglich verlegten sie sich in Down Under auf jene Taktik, die ihnen bei ähnlichen Widrigkeiten schon manch wichtigen WM-Punkt gerettet hatte: Ogier und Ingrassia konzentrierten sich voll auf die Sicherung der Position, die unter diesen Umständen das Maximum darstellte: Rang vier. Mit Bestzeit in der abschließenden Power Stage schlossen sie die Saison standesgemäß ab.

«Ehrlich gesagt war die Power Stage die einzige Wertungsprüfung dieser Rallye, auf der für uns alles glatt lief», bekennt Sébastien Ogier. «Die Technikprobleme und die frühe Startposition auf der ersten Etappe machten uns ziemlich zu schaffen. Platz vier ist am Ende sogar mehr, als wir unter diesen Umständen erwartet hatten. Aber unabhängig von dieser Rallye haben wir eine fantastische Saison erlebt. Ein riesiges Dankeschön geht an Malcolm Wilson und das gesamte Team.»

Dass sie bei trockener Witterung auf den sandigen WP-Strecken zu kämpfen hätten, war Elfyn Evans und Daniel Barritt im Vorfeld klar. Nach zwei sonnigen Tagen schlug ihre Stunde dann auf den letzten Prüfungen im strömenden Regen. Evans' Endspurt gipfelte in der Bestzeit auf WP 17 "Pilbara Reverse" und seinem bisher besten Australien-Ergebnis mit Rang fünf.

«Als der Regen runterkam, konnten wir endlich den weicheren Reifen verwenden. Ab da verlief die Rallye sehr viel erfreulicher. Es war schön, noch eine WP zu gewinnen», bilanziert der Waliser. «Die Saison verlief für uns und das ganze Team sehr aufregend. Wir konnten mit großartigen Menschen arbeiten, die den Erfolg in jeder Hinsicht verdient haben. Vielen Dank an jeden Einzelnen!»

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