Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ott Tänak triumphiert auch in Wales

Von Toni Hoffmann
Keine Frage: Ott Tänak ist der Mann der zweiten Saisonhälfte in der Rallye-Weltmeisterschaft, nach seinen drei Siegen in Folge trumpft der WM-Zweite nun auch beim drittletzten Lauf in Wales auf.

Dreimal hat der Este Ott Tänak bei den letzten drei WM-Läufen in Finnland, Deutschland und in der Türkei gnadenlos zugeschlagen. Bei typischem britischem Wetter mit Regen, Nebel und jeder Menge Matsch setzt der Überflieger aus Estland auch auf den schmierigen Waldwegen in Wales im Toyota Yaris WRC sein Spiel mit der Konkurrenz fort.

Nach der sechsten Prüfung und nach der ersten Freitagsschleife lag der Tabellenzweite Tänak 8,9 Sekunden vor dem einheimischen Vorjahressieger Elfyn Evans im Ford Fiesta WRC und 15,4 Sekunden vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala.

«Das war heute eine schmierige Angelegenheit, viel Matsch. Die Sicht war nicht gut. Aber ich bin mit meiner Leistung zufrieden», erklärte der vierfache Saisonsieger Tänak, der im letzten Jahr im Ford Fiesta WRC auf der britischen Insel Sechster war.

Evans hatte in diesem Jahr nicht gerade die beste Bilanz und stellte sich auch zweimal in den Dienst seines Teampartners Sébastien Ogier, indem er sich hinter Ogier zurückfallen ließ. Auf heimischem Geläuf aber möchte er wie im Vorjahr natürlich vor seinen vielen Landsleuten glänzen. «Ich denke, wir können mit dem Vormittag zufrieden sein. Es war da draußen nicht leicht, wenig Sicht durch den Nebel, aber es hat alles gepasst», führte Evans an.

Latvala hofft in seiner zweiten Rallye-Heimat noch auf eine Steigerung. «Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Ich denke, wir werden im Service einige Änderungen am Differenzial vornehmen müssen. Ich bin mit dem Auto nicht völlig zufrieden», meinte Latvala.

Neuville enttäuscht

Hinter Teemu Suninen (+ 21,5) im zweitbesten Ford Fiesta WRC wurde der Tabellenführer und Titelanwärter Thierry Neuville im besten Hyundai i20 Coupé WRC auf dem fünften Rang (+ 21,8) geführt. «Wir können das Tempo von Toyota nicht mitgehen, wenn wir keine Fehler machen wollen. Unsere Zeiten waren nicht so gut. Das ist schon frustrierend. Ich denke, wir werden am Nachmittag besser unterwegs sein», sagte Neuville, dem mit 1,1 Sekunden Abstand Craig Breen im Citroën C3 WRC auf Rang sechs folgte.

Der fünffache Champion Sébastien Ogier stuft den Freitagvormittag bei seiner drittletzten Dienstfahrt im Ford Fiesta WRC als eine Art Desaster ein. Der 43-fache Laufsieger fiel nach einem Getriebeproblem vom zweiten auf den achten Platz (+ 27,9) ab. «Der Morgen glich einem Desaster», sagte der WM-Dritte, der 2019 wieder zu Citroën zurückkehrt, und «wasn’t amused». «Wir haben ein großes Problem mit dem Getriebe. Ich hoffe, wir schaffen noch die 100 km bis zum Service.»

Rallye Wales/GB – Stand nach der 6. von 23 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

35:13,4

2.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 8,9

3.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 15,4

4.

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 21,4

5.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 21,8

6.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 22,9

7.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 25,4

8.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 27,9

9.

Östberg/Eriksen (N), Citroën

+ 31,3

10.

Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai

+ 32,9

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