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Bei bulgarischer Premiere erstmals auf Asphalt

Von Toni Hoffmann
Mikko Hirvonen mit Teamchef Malcolm Wilson

Mikko Hirvonen mit Teamchef Malcolm Wilson

Für die erste echte Asphalt-Rallye in diesem Jahr beim bulgarischen WM-Einstand glauben sich die Teams gut vorbereitet.

Mit der Rallye Bulgarien (8. bis 11. Juli), dem siebten von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft, endet die fünfwöchige Sommerpause der Driftelite. Für die Werksfahrer des Teams BP Ford Abu Dhabi standen in dieser Zeit jedoch nicht Ferien, sondern die akribische Vorbereitung auf den ersten Asphalt-Lauf der Saison auf dem Programm. Nach sechs Rallyes auf losem Untergrund – von denen [*Person Mikko Hirvonen*]/Jarmo Lehtinen und [*Person Jari-Matti Latvala*]/Miikka Anttila je eine gewannen – ist die zweite Saisonhälfte nun geprägt von vier Asphalt-Läufen.

Mikko Hirvonen gewann im Juni die Rallye Serbien, deren Wertungsprüfungen (WP) den bulgarischen Strassen stark ähneln. Ausserdem spulte der finnische Vizeweltmeister an zwei Tagen insgesamt 526 Testkilometer in Südfrankreich ab. Im Mai fuhr Hirvonen drei Tage Asphalt-Tests in England, darunter einen an der Seite seines Coachs, des britischen Rundstrecken-Experten und früheren Langstrecken-Europameisters Rob Wilson. Teamkollege Latvala absolvierte diese Woche ein Pensum von 460 Kilometern auf französischen Strassen. Bereits Mitte Mai hatte der finnische Werksfahrer durch seinen Einsatz bei den «24 Stunden Nürburgring» auf einem Ford Focus RS des Teams FH Köln Motorsport powered by Ford reichlich

Gelegenheit, Asphalt-Erfahrung zu sammeln.

Bei der Rallye Bulgarien betritt fast die gesamte Rallye-Weltelite Neuland, denn die Veranstaltung zählt erstmals zum Kalender der Weltmeisterschaft. Seit der ersten Austragung 1970 bis 2001 führte die Rallye rund um die Schwarzmeer-Badeorte Zlatni Piassatzi und Albena, seit 2002 ist sie im Wintersportort Borovez rund 60 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia stationiert. Um sich mit dem unbekannten Terrain vertraut zu machen, besuchte Latvalas Rallye-Ingenieur Tim Jackson im Vorjahr den Europameisterschaftslauf an gleicher Stelle. «Die Prüfungen sind sehr, sehr schnell», schildert er seine Eindrücke. «An einigen Stellen ist der Asphalt aufgebrochen und allgemein recht wellig. Die unterschiedlichen Streckenverhältnisse richtig einzuschätzen und sich auf die hohen Geschwindigkeiten einzustellen, wird nicht einfach für die Fahrer. Die Fahrbahnoberfläche ähnelt noch am ehesten denen in Irland und auf Korsika, kombiniert mit dem Speed von Spanien.»

Der 29-jährige Mikko Hirvonen hat sich durch Videos und Fotos ein erstes Bild der bulgarischen Pisten gemacht und erwartet eine harte Rallye. «Diese schnellen WP musst du vorsichtig angehen. Ein Fehler in einer Vierte-Gang-Kurve, und du verlierst sehr viel Schwung für die folgende Gerade. Bei meinen Tests musste ich nach acht Monaten ohne Asphalt-Rallye erst mal den Rost abschütteln. Ich glaube, ich konnte meine Technik weiter verbessern, auch wenn mir das Fahren auf Asphalt nicht so leicht fällt wie auf Schotter. Ich weiss, was ich zu tun habe, aber es muss mir noch gelingen, diese Vorgänge automatisch ablaufen zu lassen, ohne darüber nachzudenken.»

Der sechsfache Rekord-Champion und WM-Tabellenführer [*Person 391*], der auf Asphalt seit 2005 unschlagbar ist, möchte mit einem vorsichtigen Start die neue Rallye angehen. «Wir haben nur einige Informationen über die Prüfungen. Erst nach der Streckenbesichtigung wissen wir mehr über die Rallye», so Loeb. «Asphalt ist mein favorisierter Belag. Aber in Bulgarien haben wir eine neue Rallye, die ihren ganz spezifischen Charakter hat. Wir müssen auch das Wetter berücksichtigen, schliesslich liegen einige Prüfungen 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Wir müssen auch mit Stürmen rechnen. Die Reifenwahl wird auch eine entscheidende Rolle spielen. Wie immer ist es mein Ziel auch diese Rallye zu gewinnen. Und ich weiss, dass ich auch gewinnen kann.»

Loeb startet in die zweite Saisonhälfte mit einem Vorsprung von 38 Punkten auf den neuen Tabellenzweiten und Citroën-Junior Sébastien Ogier.

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