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«Gastarbeiter» Sébastien Loeb feiert 9. Spanien-Sieg

Von Toni Hoffmann
Welch ein furioses Ende des vorletzten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft: Rallye-Heimkehrer Sébastien Loeb feiert seinen neunten Spanien-Sieg vor Sébastien Ogier, der als WM-Leader zum Finale reist.

Die Rallye Spanien dürfte in diesem Jahr ein gewaltiges Kapitel in der WM-Chronik geschrieben haben und sorgte für Hochspannung bis ins Ziel. Dort durfte der «Gastarbeiter» Sébastien Loeb bei seinem dritten Saisoneinsatz im Citroën C3 WRC 65 Monate nach seinem letzten Sieg 2013 in Argentinien seinen 79. Volltreffer und als weiteren Rekord seinen neunten Spanien-Sieg feiern, genauso oft hat der neunfache Champion in Deutschland gewonnen. Citroën kam endlich zum ersten Saisonsieg, ein Jahr nach dem letzten Erfolg, ebenfalls in Spanien. Um 2,9 Sekunden setzte er sich am Ende gegen Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC bei der einzigen Misch-Rallye (Schotter und Asphalt) durch.

«Es ist einfach unglaublich», freute sich der 44 Jahre alte Wahlschweizer Loeb über diesen Erfolg. «Ich habe mein Bestes gegeben. Ich habe jeden Morgen gekämpft, meinen Rhythmus zu erreichen. Ich habe es geschafft, das Gefühl für das Auto zurück zu bekommen. Ich konnte pushen. Ich glaubte nicht, dass ich wieder eine Rallye gewinnen würde. Ich denke noch nicht ans nächste Jahr.» Der letzte Satz könnte auch so gedeutet werden, dass eine Rückkehr nicht ausgeschlossen ist, zumal sein augenblicklicher Arbeitgeber Peugeot das Rallycross-Engagement beendet. Loeb wäre für die PSA-Schwester Citroën frei.

Neuville-Drama am Ende

Ein weiterer Fokus war auf den Titelkampf zwischen Ogier und Thierry Neuville im Huyndai i20 Coupé WRC gerichtet. Tabellenführer Thierry Neuville startete im Hyundai i20 auf Rang drei, 10,5 Sekunden hinter Ogier, in die Power Stage. Wegen eines Schadens am rechten Hinterrad verlor er nicht nur ein wenig Zeit, sondern auch die Chance auf Bonuspunkte und seinen dritten Rang, den er um fünf Zehntelsekunden an Evans (+ 16,5) abtreten musste. Neuville erklärte sein Pech so: «Elfyn Evans hat einen großen Stein rausgerissen. Ich habe versucht, ihn nicht zu treffen, aber keine Chance.» 1,6 Sekunden hinter ihm kam sein Teamkollege Dani Sordo bei seinem Heimspiel auf den fünften Rang.

Dieser Platzverlust spielte nun im Titelrennen in die Hände von Ogier. Der Titelverteiger und fünffache Weltmeister reist nun als neuer Tabellenführer mit einem Vorsprung von drei Punkten zum äußerst spannenden Finale Mitte November in Australien. «Es hat am Ende nicht gereicht, diese Rallye zu gewinnen. Sébastien war einfach zu stark», äußerte sich Ogier. «Das Hauptziel war, vor Thierry zu bleiben und das ist positiv für die Meisterschaft.»

Die Situation vor dem Finale – Fahrer: 1. Ogier 204 Punkte, 2. Neuville 201, 3. Ott Tänak 181 – Hersteller: 1. Toyota 231, 2. Hyundai 319, 3. M-Sport Ford 306, 4. Citroën 214.

Pechvogel Ott Tänak erreichte nach seinem Reifenschaden am Samstagvormittag, der ihn vom ersten auf den neunten Platz zurückwarf, im Toyota Yaris den sechsten Endplatz (+ 1:03,9) und hat mit 23 Punkten hinter Ogier nur noch höchst theoretische Chancen auf seinen ersten Titel. «Ich bin zutiefst enttäuscht. Es ist mehr oder weniger unmöglich, aber wir gaben niemals auf, wir pushen immer bis zum letzten Moment», erklärte Tänak.

Hinter ihm reihte sich sein Teamkollege Jari-Matti Latvala ein, der seine Führung auf der ersten Sonntag-Entscheidung wegen eines Fahrfehlers wegwarf und am Ende den achten Platz (+ 1:26,4) erreichte. «Dieser Sport ist fantastisch und wenn man in einer Position wie ich ist, dann muss man kämpfen. Es tut mir wirklich für das Team Leid,  aber das passiert, wenn man um jede Zehntelsekunde kämpft», gab Latvala zu verstehen.

Der junge Finne Kalle Rovanperä feierte in der WRC2-Wertung im offiziellen Skoda Fabia R5 nach Wales seinen zweiten Sieg in Folge, 8,5 Sekunden vor seinem Teampartner und WRC2-Champion Jan Kopecky. Die WM-Jungfernfahrt des VW Polo GTI R5 endete mit dem dritten WEC2-Platz (+ 1:36,5) von Petter Solberg.

Rallye Spanien – Endstand nach 18 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Loeb/Elena (F/MC), Citroën

3:12:08,0

2.

Ogier/Ingrassia (F), Ford

+ 2,9

3.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 16,5

4.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 17,0

5.

Sordo/Del Barrio (E), Hyundai

+ 18,6

6.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

+ 1:03,9

7.

Lappi/Ferm (FIN), Toyota

+ 1:16,6

8.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 1:26,4

9.

Breen/Martin (IRL/GB), Citroën

+ 2:07,0

10.

Mikkelsen/Jaeger (N), Hyundai

+ 2:48,2

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