Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Chile: Tänak führt beim WM-Newcomer vor Ogier

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak kämpfte sich im Schlamm an die Spitze

Ott Tänak kämpfte sich im Schlamm an die Spitze

Die Rallye-Weltmeisterschaft ist mit Chile um eine weitere Station reicher, Ott Tänak ist bei der WM-Premiere der erste Spitzenreiter vor Sébastien Ogier und Thierry Neuville.

Beim Recce, der Erkundigung der Prüfungen, haben die Fahrer noch die Schotterpisten des WM-Neulings Chile gelobt. Doch Regen, der die Waldwege in Schlammpfade ohne richtigen Grip verwandelte und stark an die Pisten beim britischen WM-Lauf in Wales erinnerte, führte zu einem leichten Meinungsumschwung. Die Fahrer beklagten, dass sie auf den aufgeweichten Pisten um Concepción keinen richtigen Grip finden.

Ein Mann für solche Fälle ist oft Ott Tänak. Das bewies der Tabellendritte im Toyota Yaris WRC auch auf den ersten drei der 16 Prüfungen. Er beendete die erste Halbzeit der ersten Etappe als Leader. Hinter ihm aber kämpften Sébastien Ogier im Citroën C3 WRC und Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC verbittert um die Verfolgerrolle, die sich der zweifache Saisonsieger Ogier mit einem Rückstand von 6,1 Sekunden und fünf Zehntelsekunden vor Neuville sicherte. Damit ergibt an der Spitze die umgekehrte Reihenfolge wie der aktuelle Tabellenstand, nach dem der zweifache Jahreslaufsieger Neuville zehn Punkte vor Ogier und 28 Zähler vor Tänak nach fünf Läufen führt.

«Ich habe mich mit seinem Fahrstil nicht so recht wohl gefühlt», sagte Tänak. «Die Strecken sind extrem anspruchsvoll. Es ist schwer, mit unseren Noten da richtige Tempo zu finden.»

Ogier pflichtete dem bei: «Es ist bei diesen Bedingungen wirklich schwer, etwas Traktion zu finden.»

Die zweite Prüfung wurde aus Sicherheitsgründen mit roter Flagge abgebrochen, nachdem Neuville als erstes Fahrzeug schon auf der Piste war. Während Neuville weiter Richtung Ziel fuhr, durften die Teams hinter ihm wieder neu starten. Neuville bekam eine fiktive Zeit zugeteilt, die ihm nicht ganz behagte, auch wenn sie nur 6,6 Sekunden unter der Bestzeit von Tänak lag. «Was auch dort passiert, denke ich, wir hätten dort eine bessere Zeit als die, die wir bekamen, fahren können», kritisierte Neuville.

Hinter ihm reihten sich Jari-Matti Latvala (+ 12,9) und Kris Meeke (+ 27,8) in den beiden weiteren Toyota Yaris vor Elfyn Evans (+ 29,6) im Ford Fiesta WRC ein.

Der neunfache Rekordchampion Sébastien Loeb ging in Chile zum vierten Mal 2019 im Hyundai i20 WRC an den Start, konnte aber bei seinem ersten Schottereinsatz für Hyundai nicht so recht überzeugen. Er rangierte mit einem Rückstand von 38,1 Sekunden auf dem siebten Platz. Loeb lieferte hierfür diese Begründung: «Ich hatte das Gefühl, dass wir über Fett und nicht auf Schotter fahren. Wir mussten auch stark auf die große Steine achten.»

Rallye Chile – Stand nach der 3. von 16 Prüfungen:

Platz

Team/Auto

Zeit/Diff.

1.

Tänak/Järveoja (EE), Toyota

32:49,2

2.

Ogier/Ingrassia (F), Citroën

+ 6,1

3.

Neuville/Gilsoul (B), Hyundai

+ 6,6

4.

Latvala/Anttila (FIN), Toyota

+ 12,9

5.

Meeke/Marshall (B), Toyota

+ 27,8

6.

Evans/Barritt (GB), Ford

+ 29,6

7.

Loeb/Elena (F/MC), Hyundai

+ 38,1

8.

Mikkelsen/Jager (N), Hyundai

+ 1:11,9

9.

Suninen/Salminen (FIN), Ford

+ 1:14,1

10.

Lappi/Ferm (FIN), Citroën

+ 1:40.2

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