MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Chance für Sordo

Von Toni Hoffmann
Dani Sordo 2009 bei seinem WM-Heimspiel

Dani Sordo 2009 bei seinem WM-Heimspiel

Dani Sordo hat bei seinem WM-Heimspiel an der Costa Dorada alle Chancen auf seinen ersten Sieg.

Im letzten Jahr musste sich Dani Sordo beim WM-Lauf in seiner spanischen Heimat wegen der Titelchancen seines Citroën-Teamkollegen Sébastien Loeb beim Sieg zurückhalten. Nun aber ist Loeb zum siebten Mal in Folge wieder Weltmeister und Sordo muss nicht mehr auf ihn Rücksicht nehmen. Jetzt wäre es an Loeb, seinen Noch-Teamkollegen bei dessen möglichen ersten Sieg zu unterstützen.

«Mit der ersten Etappe auf Schotter und den beiden nächsten auf Asphalt dürfte das eine sehr interessante Rallye werden. Ich erhoffe mir sehr viel von dieser Veranstaltung, und die Leute erhoffen sich auch sehr viel von mir», so Sordo. «Ich stehe zwar unter einem gewissen Druck, dennoch fühle ich mich besser als in Frankreich, wo ich punkten musste, um Citroën zum Hersteller-Titel zu verhelfen. Natürlich ist mein Wunsch gross, endlich meinen ersten Sieg einzufahren, aber bis dahin ist es noch weit.»

Der siebenfache Rekord-Champion und 60-malige Laufsieger Loeb sieht Sordo in einer guten Position. «Aus meiner Sicht hat Dani Sordo als Fünfter einen idealen Startplatz. Die Piste ist für ihn dann schon sauber. Er kann den ersten Tag mit einer Führung von 20 bis 30 Sekunden Vorsprung beenden», meint Loeb.

Die Rallye Spanien, zwölfter von 13 WM-Läufen, wartet am kommenden Wochenende mit einer interessanten Besonderheit auf: Die Veranstaltung im Norden der iberischen Halbinsel ist als Schotter- und Asphaltlauf deklariert. Somit führt nach offizieller Lesart erstmals seit der Saison 1996 wieder eine WM-Rallye über eine Kombination dieser beiden Untergründe. Das Team BP Ford Abu Dhabi sieht dieser Aufgabe zuversichtlich entgegen.

Die Ford Focus RS WRC der Werksfahrer Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila und Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen werden am Freitag in der Schotter-Abstimmung an den Start gehen. Für die beiden Etappen am Samstag und Sonntag rüstet das Team die rund 300 PS starken Turbo-Allradler mit einem Asphalt-Set-up aus.

Um die Sache zum 20. Jubiläum der WM-Rallye Spanien noch interessanter zu gestalten, haben sich die Organisatoren der Veranstaltung für den Freitag eine Zusatz-Herausforderung ausgedacht: Der Belag wechselt sogar innerhalb einer einzelnen Wertungsprüfung. Die WP «Terra Alta», die als erste und vierte Prüfung des Tages auf dem Programm steht, hält auf ihren 35,94 Kilometern abwechselnd drei Schotterabschnitte und zwei Asphaltsektionen bereit. An den folgenden beiden Tagen führt die Route vom Start- Ziel-Ort Salou aus über eher Spanien-typische Prüfungen: ultraschnelle Landstraßen, die in ihrer Charakteristik an permanente Rundstrecken erinnern. Insgesamt stehen an drei Tagen 1.301,70 Kilometer auf dem Programm, auf denen sich 16 Wertungsprüfungen über 344,88 Kilometer verteilen.
Übrigens: Die bislang letzte WM-Rallye mit dieser Kombination unterschiedlicher Fahrbahnbeläge war die Rallye San Remo 1996. Zwar hielt im vergangenen Jahr der Schotterlauf auf Zypern auch Asphaltprüfungen bereit, allerdings mussten die Teams diese mit Schotterabstimmung und -bereifung absolvieren.

«Ich finde die Kombination aus zwei so unterschiedlichen Streckenuntergründen sehr gelungen», freut sich Mikko Hirvonen auf seinen achten Auftritt bei der Rallye Spanien. «Ich würde es allerdings bevorzugen, wenn es innerhalb einer WP keinen Wechsel des Straßenbelags gäbe. Die Schotterabstimmung ist viel weicher, dadurch lässt sich der Wagen auf Asphalt unpräziser fahren. Es kommt daher darauf an, nach dem Wechsel von Schotter auf Asphalt schnell das Limit zu finden. Dafür führen die reinen Asphaltprüfungen am Samstag und Sonntag wahrscheinlich über die saubersten Straßen der gesamten Weltmeisterschaft.»

Dies liegt an den Barrieren, die die Veranstalter in den vergangenen Jahren in immer mehr Innenkurven aufgestellt haben, um das so genannte «Cutten» – also das Abkürzen über den Seitenstreifen – zu unterbinden. «Die Vorausfahrenden werfen somit nicht mehr so viel Schmutz auf die Fahrbahn. Uns Fahrer sollten daher deutlich weniger Überraschungen erwarten als zuletzt in Frankreich», so der 30-Jährige. Jari-Matti Latvala geht am kommenden Wochenende zum siebten Mal in Spanien an den Start.

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