Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Portugal: Tänak im Hoch, Neuville im Tief

Von Toni Hoffmann
Beim vierten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Portugal gab es am ersten Tag der ersten Schotterrallyes des Jahres eine Doppelführung für Hyundai, aber auch wegen Thierry Neuville einen Dämpfer.

Vor der letzten Tagesentscheidung, einem nur 3,36 km langen Parcours auf der Rallycross-Bahn in Lousada, lag Ott Tänak im Hyundai i20 WRC in Führung, aber nur 2,7 Sekunden vor Elfyn Evans im besten Toyota Yaris WRC.

Drama um Neuville

Hingegen musste sich auf der siebten Prüfung Thierry Neuville im dritten Hyundai i20 WRC aus dem Kreis der Sieganwärter vorerst verabschieden. Im Kampf um den Sieg mit seinem bis dahin führenden Teamkollegen Dani Sordo zerstörte er nach einer Rolle das rechte Hinterrad seines Hyundai i20 WRC. Er schleppte sich zwar noch ins Ziel. Doch mit einem inzwischen auf 3:15,8 Minuten gestiegenen Rückstand stürzte der Portugal-Sieger von 2018 auf den neunten Platz ab.

«Ich gestehe, mein Aufschrieb war dort zu schnell. Als ich die Kurve sah, hat es nicht mehr gereicht», schildert der Noch-Tabellenzweite Neuville sein Missgeschick. «Ich versuchte noch zu korrigieren, dabei muss ich einen Baumstumpf getroffen haben, der uns drehte. Wir werden sehen, ob wir alles noch reparieren können.»

Evans verlor wegen des Unfalls des vor ihm gestarteten Neuville Zeit und wurde zuerst mit einem Rückstand von 40,0 Sekunden auf dem sechsten Rang geführt. Nach einer Zeitgutschrift rückte er auf den zweiten Rang vor, nur drei Zehntelsekunden vor dem zuvor führenden Dani Sordo, der den Hyundai-Motor in der vorletzten Entscheidung abwürgte und deswegen die Spitzen den Teampartner Tänak abgeben musste.

«Ich habe den Motor abgewürgt. Ich habe viel verloren, weil das Auto nicht ansprang», erklärte Sordo, der in Portugal seinen zweiten Saisonstart bestreitet, sein Missgeschick. «Die Reifen sind auch sehr schlecht. Ich hatte keine Wahl, ich konnte nicht mehr pushen.» Sordo profitierte bei seinem Vormarsch auf den portugiesischen Schotterstrecken auch von seiner späten Startposition als neuntes Fahrzeug und den etwas sauberen Pisten.

«Wir müssen warten, wie es morgen weitergeht. Im Moment können wir sehr zufrieden sein», meinte der Lappland-Sieger Tänak.

Nach der vorletzten Freitag-Entscheidung lieferte der Japaner Takamoto Katsuta im Toyota-Lager eine Überraschung. Er war im Yaris WRC des Toyota-Förderungsprogramms auf Rang vier, nur 12,0 Sekunden hinter Tänak, der zweitbeste Toyota-Pilot.

«Ich bin selbst etwas überrascht. Wir haben zuletzt etwas Zeit verloren, weil wir ein, zwei Mal eine Böschung trafen», erklärte Katsuta, der in den bisherigen drei WM-Läufen immer den sechsten Platz erreicht hatte.

10,7 Sekunden hinter ihm reihte sich siebenfache Champion und Tabellenführer Sébastien Ogier im besten Werks-Toyota auf Rang vier ein. Ogier: «Das war kein guter Tag für uns. Die letzte Prüfung war in einem schlechten Zustand, mit Sicherheit die schlechteste heute. Ich hoffe, dass es morgen viel besser wird», äußerte sich Ogier, der 2010 in Portugal seinen ersten von bislang 51 Siegen erzielt hatte. Mit einem Abstand von 2,3 Sekunden folgte Kalle Rovanperä auf dem fünften Platz.

Der Kroatien-Shooting Star Adrien Fourmaux musste bei seinem zweiten Start im Ford Fiesta WRC nach einem Reifenschaden den siebten Platz an seinen Teampartner Gus Greensmith (+ 59,2) abtreten und wurde auf P8 (+ 1:27,4) geführt.                                

 

Zwischenstand nach der 7. von 21 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

1:20:03,6

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 2,7

3

Sordo/Rozada (E), Hyundai

+ 3,4

4

Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota

+ 12,0

5

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 22,7

6

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 25,0

7

Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford

+ 59,2

8

Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford

+ 1:27,4

9

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 3:15,8

10

Lappi/Perm (FIN), VW R5

+ 3:27,9

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