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Italien: Hyundai-Doppeldrama, Toyota-Doppelführung

Von Toni Hoffmann
Das Doppeldrama bei Hyundai mit dem Verlust von Ott Tänak und Dani Sordo brachte bei der Rallye Italien, der fünften Station der Weltmeisterschaft, Toyota die Doppelspitze mit Sébastien Ogier und Elfyn Evans.

Sébastien Ogier kam mit eher gemischten Gefühlen zum fünften Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien, musste er doch als Tabellenführer mit seinem Toyota Yaris WRC als erstes Fahrzeug auf die harten sardischen Schotterpisten. Der deswegen erwartete Zeitverlust als Straßenfeger hielt sich auch zur Überraschung von Ogier in Grenzen. Er beendete den ersten Tag besser als gedacht auf Rang drei. Am Samstag schaltete der siebenfache Champion wieder in Abgriffsmodus und markierte ab der zweiten Tagesentscheidung die schnellsten Zeiten, die ihn auf der elften Prüfung den 2019 und 2020 siegreichen Hyundai-Piloten Dani Sordo zum zweiten Platz passieren ließen.

Der führende Ott Tänak lag aber bis zur elften Prüfung mit mehr als 40 Sekunden noch außerhalb der Reichweite von Ogier. Doch ein dicker Stein auf der zwölften Entscheidung stoppte den vom Start weg führenden Tänak, der seinen Hyundai i20 WRC mit zerstörter Vorderradaufhängung abstellen musste, was dem wohl etwas überraschten Sébastien Ogier die Führung brachte. Auf der vorletzten Tagesentscheidung verdunkelte sich im Hyundai-Lager der ansonsten sonnige Sardinien-Himmel ganz. Der zweitplazierte Dani Sordo, Gewinner 2019 und 2020, rollte sich mit seinem i20 WRC aus der Rallye. Toyota beendete wie zuvor in Portugal den Samstag mit einer Doppelführung mit dem Leader Ogier 38,9 Sekunden vor dem Portugal-Sieger Elfyn Evans. Thierry Neuville, 2016 und 2018 der Sieger, betrieb im letzten offiziellen Hyundai auf Rang drei (+ 1:01,6) mehr oder weniger Schadensbegrenzung für das in Alzenau ansässige Team, das in den letzten fünf Jahren viermal in Italien siegte.

Ogier war mit sich und der Welt auf der Ferieninsel Sardinien zufrieden: «Ich denke, es ist bisher ein perfektes Wochenende für uns. Wir haben alles getan, was wir tun mussten, und wir müssen den Job morgen beenden.» Der 51-fache Gesamtsieger und zweimalige Saisonsieger Ogier gewann zuletzt 2015 im VW Polo R WRC auf Sardinien.

«Es wird schwer noch etwas auszurichten. Der Rückstand ist zu groß», gestand der Vizechampion Evans, in der Tabelle derzeit nur zwei Punkte hinter Ogier.

Neuville weiß, dass er am Sonntag nicht mehr viel ausrichten kann, aber es ist eine Rallye. «Die Lücke ist ziemlich groß, und ich hatte es auf einigen Prüfungen versucht, aber ich hatte nicht den richtigen Speed. Wir haben einige Einstellungen ausprobiert, wir haben die Dämpfer geändert, aber wir lassen es nicht alle zusammenarbeiten.»

Durch die Hyundai-Ausfälle an der Spitze rückte der in diesem Jahr stark agierende Japaner Takamoto Katsuta im Yaris WRC des Toyota-Förderungsprogramms nach einigen Reifenschäden auf den vierten Platz (+ 4:01,1).

Ein Trost bleibt dem Hyundai-Teamchef Andrea Adamo bei seinem Heimspiel. Jari Huttunen sicherte sich im i20 R5 nur 2,7 Sekunden vor dem lange Zeit führenden Mads Östberg (Citroën C3 Rally2) in der WRC2-Kategorie den Tagessieg.

Der dreifache Deutsche Meister und Europa-Champion Armin Kremer und seine Tocher Ella beendeten den zweiten Italien-Tag im VW Polo GTI R5 auf dem 17. Gesamtrang (+ 17:01,8) und dem neunten WRC3-Platz.

 

Zwischenstand nach 16 von 20 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

2:50:33,1

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 38,9

3

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 1:01.6

4

Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota

+ 4:01,2

5

Huttunen/Lukka (FIN), Hyindai R5

+ 8:09,6

6

Östberg/Eriksen (N), Citroën R5

+ 8:12.3

7

Rossel/Curia (F), Citroën R5

+ 8:57,5

8

Lopez/Vallejo (E), Skoda R5

+ 9:35,3

9

Solans/Sanjuan (E), Citroën R5

+ 9:45.0

10

Bulacia/Ohannesian (BOL/RS), Skoda R5

+ 10:13,1

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