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Estland: Der Tag des Kalle Rovanperä

Von Toni Hoffmann
Der erst 20-jährige Finne Kalle Rovanperä hat der ersten Etappe des siebten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) den Stempel einer starken Performance aufgedrückt und geht als Spitzenreiter in die Übernachtungspause

Rovanperä lieferte sich im Toyota Yaris WRC den ganzen Tag auf den acht Freitag-Prüfungen ein hartes und spannendes Duell mit letztjährigen Estland-Zweiten Craig Breen im Hyundai i20 WRC. Nach dem Ausfall des kurzfristig führenden Lokalhelden und Vorjahressiegers Ott Tänak übernahm Breen für Hyundai die Rolle des Siegerkandidaten, was er als Interimsleader nach der dritten Entscheidung auch untermauerte. Allerdings konnte er den nach vorne stürmenden Toyota-Youngster Rovanperä nicht stoppen, aber der Ire war immer in direkter Schlagdistanz zum Finnen. Letztlich aber baute Rovanperä nach wechselnden Führungen seine Spitzenposition zu Breen auf 8,5 Sekunden aus.

Rovanperä war mit seinem WRC-Etappensieg sichtlich zufrieden. «Für mich war dies ein schöner Tag, alles lief nach Plan», war das Fazit von Rovanperä. «Allerdings war die zweite Schleife nicht so gut für uns. Das müssen wir morgen besser machen. Am Ende hatten wir hier noch ein Aha-Moment, weil wir keinen Grip mehr hatten. Aber es ging gut. Ich konnte nichts machen.»

Um sechs Sekunden entschied Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC nach neun der 24 Schotterprüfungen das knappe Duell um den dritten Platz (+ 53,4) mit Sébastien Ogier im Toyota Yaris WRC zu seinen Gunsten. Nach der vorletzten Tagesentscheidung trennte sie nur fünf Zehntelsekunden.

«Unser Ziel war es, Sébastien zu schlagen und den Abstand zu vergrößern», sagte Neuville. «Ich gestehe, wir hatten auch durch unsere Startposition einen leichten Vorteil. Ich denke, dieser Kampf wird sich noch weiter intensiv fortsetzen. Abgesehen von den zwei Reifenschäden können wir mit dem Tag zufrieden sein.»

«Wir haben den ganzen Tag nur gepusht. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden», erklärte der vierfache Saisonsieger Ogier. «Wir waren immer am Limit, machten keine Fehler, das Auto lief reibungslos. Ich konnte so gesehen nicht mehr erwarten. Zum Glück haben wir als erstes Auto auf der Strecke nicht so viel Zeit verloren.»

15,7 Sekunden hinter dem Tabellenführer Ogier reihte sich sein auf dem zweiten WM-Rang liegender Teamkollege Elfyn Evans ein. «Der Tag lief nicht so, wie wir es erwartet hatten», war der kurze Kommentar des Portugal-Siegers Evans.

Teemu Suninen wurde durch die drohende Motorüberhitzung seines Ford Fiesta WRC zur verhaltener Gangart gezwungen und wurde mit einem Rückstand von 3:14,9 Minuten auf der sechsten Position geführt. Wegen dieses Problems musste sein M-Sport-Partner Gus Greensmith schon auf der dritten Prüfung als Gesamtfünfter seinen Fiesta stehen lassen.

Die Pechvögel

Der Vorjahressieger Ott Tänak hat sich auf der vierten Entscheidung vorzeitig aus seinem WM-Heimspiel verabschiedet. Der Lappland-Gewinner zerstörte zuerst in der dritten Entscheidung den rechten Vorderreifen an seinem Hyundai i20 WRC und erreichte mit einem Zeitverlust von fast einer halben Minute und dem Absturz vom ersten auf den siebten Platz auf der Felge das Ziel. Auf der nächsten Entscheidung landete er in einem Feld und machte sich, nachdem er kein Ersatzrad mehr hatte, an einem Zuschauerpunkt aus dem Staub. Die Rallye war für ihn gelaufen. Die diesjährige Pechsträhne auf Schotter des Weltmeisters von 2019 setzte sich in seiner Heimat fort.

Bis zur vierten Entscheidung zeigte Takamoto Katsuta im Yaris WRC des Toyota-Förderungsprogramm seine in diesem Jahr starke Performance. Bis dahin rangierte der Kenia-Zweite auf dem dritten Platz. Dann aber gab er auf, nachdem sich sein Beifahrer Dan Barritt eine Rückenverletzung zugezogen hatte

 

 

Zwischenstand nach 9 von 24 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

1:06:54,4

2

Breen/Nagle (IRL), Hyundai

+ 8,5

3

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 53,4

4

Ogier/Ingrassia (F), Toyota

+ 59,4

5

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 1.15,1

6

Suninen/Markkula (FIN), Ford

+ 3:14,9

7

Loubet/Haut-Labourdette (F), Hyundai

+ 1:32,8

8

Lukyanuk/Fredrov (RUS), Skoda Rally2

+ 3:45,0

9

Mikkelsen/Floene (N), Skoda Rally2

+ 4:04,9

10

Lindholm/Hämäläien (FIN), Skoda Rally2

+ 4:29,6

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