Finnland: Doppelschlag von Hyundai im Toyota-Revier
Der Erzrivale Hyundai hat im Rallye-Revier von Toyota stark gewildert. Das im mittelfinnischen Jyväskylä beheimate Toyota-Team, das seit dem WM-Comeback 2017 bis 2019 die Heimatrallye gewonnen hat, musste zumindest am ersten Tag Federn lassen. Hyundai, Titelverteidiger in der Herstellerwertung, trumpfte im Land der 1000 Seen diesmal stark auf und platzierte nach sechs von 19 Prüfungen an der Spitze gleich zwei i20 WRC. Nach einem harten Positionskampf auf Augenhöhe sicherte sich Craig Breen auf der letzten der sechs Tagesentscheidungen in anbrechender Dunkelheit den Etappensieg 2,8 Sekunden vor seinem lange Zeit führenden Teamkollegen Ott Tänak.
Breen jubelte über sein Ergebnis: «Es ist unglaublich. Ich habe immer gefragt, wie Finnland im Dunkeln sein würde, und jetzt haben wir es gespürt und miterlebt. Es ist absolut unglaublich. Meine Lichter waren nicht zu 100 Prozent, um ehrlich zu sein, ich musste da noch bisschen arbeiten.»
Der Tageszweite Tänak war trotz entrissener Führung mit seinem Ergebnis zufrieden: «Es ist überraschend gut. Wir hätten nie erwartet, im Kampf mit Toyota zu sein, also war es überraschend okay. Dies war nur der Auftakt, also sehen wir uns morgen an. Es ist ein großer Tag.»
Duell um den besten Toyota
Im Duell um dem besten Toyota kämpften bis zum Schluss der Tabellenzweite Elfyn Evans im Werks-Yaris WRC und Esapekka Lappi im privaten Yaris WRC. Der Portugal-Sieger Evans sicherte sich letztlich den dritten Rang (+ 6,1) sechs Zehntelsekunden vor Lappi bei seinem Comeback im World Rally Car. Lappi gewann 2017 überraschend im Werks-Toyota sein Heimspiel.
Evans meinte: «Es hat mir wirklich Spaß gemacht, aber es war nicht einfach. Es ist schwierig, im Dunkeln so entspannt zu sein und im letzten Teil der Prüfung war es sehr schwierig zu sehen, was sich am Straßenrand befindet.» Lappi gab sich entspannt: «Ich bin sehr zufrieden, es war ein guter Tag.»
Das hätte sich auch gerne der Toyota-Youngster Kalle Rovanperä, der zeitweise auf der dritten Position lag, aber letztlich mit 7,9 Sekunden Rückstand Fünfter wurde, zu seinem 21. Geburtstag gewünscht. «Es war schwierig. Es war schon ziemlich dunkel für uns», merkte das Geburtstagkind und der zweifache Saisonsieger an. «Ich wollte nicht alles riskieren. Ich habe versucht zu pushen, aber die Zeit ist nicht so gut.» Um schon 31,3 Sekunden leicht abgeschlagen folgte ihm der Belgien-Sieger Thierry Neuville im dritten Hyundai i20 WRC.
Diesmal lief es für den siebenfachen Champion und erneuten Titelanwärter Sébastien Ogier, der wie gewohnt als Gesamtführender im Toyota Yaris WRC auf die teils feuchten Schotterpisten musste, nicht so gut wie zuvor in Griechenland. Er beendete seine Aufgabe als Straßenkehrer auf dem siebten Platz (+ 33,6). «Wir hatten heute einen harten Tag. Wir taten zwar, was wir konnten, aber es hat nicht für die Pace, vorne mitzufahren, gereicht», war das Tagesfazit von Ogier, gefolgt mit einem Abstand von 13,3 Sekunden von seinem Toyota-Partner Takamoto Katsuta, der den Finnland-Auftakt mit dem 2,31 km kurzen Zuschauerparcours gewann.
Die Top 10 komplettierten die beiden M-Sport-Piloten Gus Greensmith (+ 1:20,6) und Adrien Fourmaux (+ 1:48,9) in den zwei Ford Fiesta WRC.
| Stand nach 6 von 19 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Breen/Nagle (IRL), Hyundai | 43:51,3 |
2 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 2,8 |
3 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 6,1 |
4 | Lappi/Ferm (FIN), Toyota | + 6,7 |
5 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | + 7,9 |
6 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | + 31,3 |
7 | Ogier/Ingrassia (F), Toyota | + 33,6 |
8 | Katsuta/Johnston (JP/IRL), Toyota | + 46,9 |
9 | Greensmith/Patterson (GB/IRL), Ford | + 1:20,6 |
10 | Fourmaux/Coria (F), Ford | + 1:48,9 |