WRC2-Weltmeister Mikkelsen will wieder gewinnen
Toksport WRT setzt mit der Unterstützung von Skoda Motorsport zwei weitere Skoda Fabia Rally2 evo für Marco Bulacia (BOL) und den Russen Nikolay Gryazin ein. Früherer Skoda Werksfahrer Freddy Loix (BEL) gibt im privat eingesetzten Skoda Fabia Rally2 evo ein Comeback in der Weltmeisterschaft.
Am kommenden Wochenende eröffnet die Rallye Monte Carlo (20. bis 23. Januar 2022) die FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2022. Dabei wird der Skoda Fabia Rally2 evo einmal mehr einen Großteil des WRC2-Teilnehmerfeldes ausmachen. Alleine das von Skoda Motorsport unterstützte Team Toksport WRT setzt drei Skoda Fabia Rally2 evo für Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen (N), Marco Bulacia/Marcelo Der Ohannesian (BOL/RA) und Nikolay Gryazin/Konstantin Aleksandrov aus Russland ein. Unter den Skoda Privatfahrern sticht der viermalige Belgische Rallye-Meister Freddy Loix heraus, der zusammen mit Beifahrer Pieter Tsjoen startet.
Andreas Mikkelsen blickt auf eine der erfolgreichsten Saisons seiner Karriere zurück: Im Skoda Fabia Rally2 evo des in der Eifel beheimateten Teams Toksport WRT gewann er 2021 die WRC2-Kategorie der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) und den Titel in der Rallye-Europameisterschaft (ERC). Damit knüpft er in eindrucksvoller Manier an seine zurückliegenden Erfolge auf Rallye-Fahrzeugen der Marke Skoda an: 2011 und 2012 hatte Mikkelsen mit einem Fabia S2000 die Interkontinentale Rallye-Meisterschaft (IRC) gewonnen.
Bei seiner Rückkehr zu Skoda im Rahmen der Rallye Monte Carlo 2017 gewann Mikkelsen nicht nur die WRC2-Kategorie, er fuhr außerdem auf Rang sieben der Gesamtwertung – mitten unter die leistungsstärkeren WRC-Fahrzeuge. Im Januar 2021 konnte der Norweger diesen Erfolg wiederholen: Am Steuer des Skoda Fabia Rally2 evo des Teams Toksport WRT siegte Mikkelsen bei der ,Monte‘ erneut in der WRC2-Kategorie und fuhr abermals auf den siebten Rang im Gesamtklassement. Seine Ziele für den bevorstehenden Auftakt der Saison 2022 beschreibt er so: «Ich möchte mit einem weiteren WRC2-Sieg den Grundstein zur Titelverteidigung legen. Außerdem will ich natürlich in der Gesamtwertung wieder so weit vorne wie möglich landen.»
Mikkelsens Teamkollege bei Toksport WRT ist der 21-jährige Marco Bulacia aus Bolivien, der im Skoda Fabia Rally2 evo auf die Ansagen seines argentinischen Beifahrers Marcelo Der Ohannesian hört. Bulacia schloss die Saison 2021 auf Gesamtrang vier in der WRC2-Fahrerwertung ab. «Die ‚Monte‘ letztes Jahr war unsere erste Rallye überhaupt, bei der wir abwechselnd auf Asphalt, Eis und Schnee gefahren sind. Wir haben viel gelernt, auf dieser Erfahrung möchte ich aufbauen und begegne dieser legendären Rallye nach wie vor mit gehörigem Respekt», betont Bulacia.
Das russische Duo Nikolay Gryazin/Konstantin Aleksandrov wechselte für die Rallye Spanien im Herbst 2021 in einen Skoda Fabia Rally2 evo. Auf Anhieb erzielten sie Klassenrang zwei. Im Dezember gewannen sie im Skoda Fabia Rally2 evo die Rallye National Hivernal du Dévoluy in Frankreich. Derart gerüstet nehmen Gryazin/Aleksandrov jetzt ihren dritten Start bei der Rallye Monte Carlo in Angriff. Sie zählen genauso wie die belgischen Routiniers und Markenkollegen Freddy Loix/Pieter Tsjoen (BEL/BEL) zu den Favoriten im Feld der Rally2-Konkurrenz. Loix, viermaliger Belgischer Rallye-Meister und früherer Skoda Werksfahrer, kommt mit der Empfehlung von zwei Topplatzierungen bei der Rallye Monte Carlo zum Saisonauftakt: 2009 und 2011 belegte er jeweils Gesamtrang zwei.
Die Rallye Monte Carlo startet am Donnerstag (20. Januar) um 18.45 Uhr vor dem Casino des Fürstentums. Anschließend stehen zwei Wertungsprüfungen über rund 38 Kilometer auf dem Programm. Am Freitag (21. Januar) erwarten die Fahrer sechs Prüfungen, am Samstag (22. Januar) folgen fünf Wertungsprüfungen. An beiden Tagen müssen die Teams ohne Servicepause zur Mittagszeit auskommen. Der Sonntag (23. Januar) hält weitere vier Prüfungen bereit. Insgesamt erstrecken sich die 17 Wertungsprüfungen über eine Gesamtdistanz von rund 296 Kilometern.
Änderung in der Saison 2022
In den vergangenen Jahren waren Rally2-Fahrzeuge wie der Skoda Fabia Rally2 evo bei WM-Läufen sowohl in der Kategorie WRC2 als auch in der WRC3 startberechtigt. Beginnend mit der Rallye Monte Carlo hat der Weltverband FIA die Kategorien neu sortiert. Ab sofort ist ausschließlich die Kategorie WRC2 für Rally2-Fahrzeuge reserviert. Die Kategorie WRC3 ist nun den technisch weniger stark modifizierten Rally3-Fahrzeugen vorbehalten. Dadurch wird der Wettbewerb in beiden Kategorien deutlich anspruchsvoller. Innerhalb der WRC2-Kategorie sind verschiedene Klassifikationen ausgeschrieben. Die wichtigsten sind die Titel für Fahrer, für Teams sowie für Junioren, die nach dem 1. Januar 1992 geboren sind.
Das bei WM-Rallyes allen Teilnehmern zentral zur Verfügung gestellte Benzin ist ab sofort ausschließlich aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt, beispielsweise aus Bioabfällen.
Wussten Sie, dass..
...die Rallye Monte Carlo erstmals 1911 ausgetragen wurde und damit die älteste Veranstaltung im aktuellen WM-Kalender ist?
…die Rallye ursprünglich den Tourismus in Monaco auch in den weniger attraktiven Wintermonaten ankurbeln sollte?
… die Teilnehmer bis einschließlich 1998 (in jenem Jahr waren allerdings die Werksteams davon ausgenommen) in einer Sternfahrt von Startorten aus ganz Europa und sogar Nordafrika zu einem gemeinsamen Sammelpunkt in Monte Carlo oder Frankreich fuhren, bevor der eigentliche Wettbewerb startete?
…die richtige Reifenwahl bei der ,Monte‘ extrem schwierig und zugleich entscheidend ist? Die Teams müssen bis zu vier Wertungsprüfungen ohne Service absolvieren. In dieser Zeit sind sie auf die vier am Fahrzeug montierten Reifen plus maximal zwei Ersatzräder angewiesen. So ist die Reifenwahl fast immer ein Kompromiss. Denn während eine Wertungsprüfung tief verschneit sein kann, ist die nächste möglicherweise vereist, nass oder sogar trocken.
…es deshalb zu kuriosen Reifenkombinationen kommt? Gelegentlich werden Schneereifen mit Spikes zusammen mit nahezu profillosen Slicks in unterschiedlichsten Konfigurationen montiert, um für alle denkbaren Straßenbedingungen so gut wie möglich gerüstet zu sein.