Ilka Minor bei ihrer zehnten Rallye Monte Carlo
Ilka Minor
Das K4 Rallye Team mit Johannes Keferböck und Ilka Minor im Cockpit des schwarz-grünen Skoda Fabia Rally2 evo Edition 120 landete bei der 90. Rallye Monte Carlo auf Gesamtrang 26, in der neuen WRC2-Kategorie wurde es der «verflixte» elfte Platz, «verflixt» deshalb, weil eine Top 10-Platzierung durchaus möglich gewesen wäre.
«Die Top 10-Platzierung haben wir im Prinzip schon am Donnerstag vergeigt», analysiert Johannes Keferböck. Bei der spektakulären Eröffnung der Kultrallye am Donnerstagabend hat der Vizestaatsmeister 2018 just an jener vereisten Stelle zu spät gebremst, vor der ihn die «Eisspione» Franz Wittmann junior und Bernhard Ettel davor noch gewarnt hatten. Bei dem Abflug wurde die gesamte rechte Fahrzeughälfte in Mitleidenschaft gezogen. Johannes Keferböck schätzte den Zeitverlust auf den beiden Abendprüfungen noch am gleichen Tag auf rund drei Minuten.
Rückwirkend lässt sich feststellen: Ohne diese drei Minuten wäre nicht nur ein Top 10-Platz in der WRC2 möglich gewesen, auch in der Gesamtwertung hätte man sich über einen Platz in den Top 20 freuen können. Doch Johannes weiß: «Hätte was bringt natürlich nichts. In dem Fall ärgere ich mich aber noch ein kleines Bisschen mehr über meinen Lapsus am Donnerstag.»
Am Ende jedoch überwiegt die Freude über die Zielankunft bei einer äußerst selektiven 90. Ausgabe der Rallye Monte Carlo: Von den 74 gestarteten Teams sahen lediglich 48 die Zielrampe. Johannes bestätigt: «Das ist durchaus ein Grund zur Freude. Schließlich ist es meine dritte Monte und ich konnte alle drei im Ziel beenden.»
Dass Keferböck auch bei der schwierigen aktuellen Ausgabe ins Ziel kam, daran trägt sicherlich auch die WM-erfahrene Copilotin Ilka Minor einen großen Anteil: «Ilka fuhr hier ihre zehnte Monte und hat mich wieder einmal professionell über die Prüfungen navigiert.»
Beim Setup vertan
Während Keferböck bei der Wahl des Setups und der Reifen am Freitag (kein Service, mittags lediglich nachtanken und Reifenwechsel erlaubt) einen Fehlgriff landete, hatte man am Samstag mehr Glück: «Der Samstag lief super für uns - nur auf der ersten Prüfung habe ich noch ein wenig gepennt.» Dafür konnten Keferböck/Minor auf der rund 20 Kilometer langen SP 13 ‚Saint Geniez – Thoard’ den guten siebten Platz der WRC2 belegen: «Das war uns wichtig, dass wir auch aus eigener Kraft heraus in die Top 10 fahren können.»
Am Sonntag schließlich waren noch vier Sonderprüfungen zu fahren, unter den bei der Weltmeisterschaft stets verschärften Bedingungen am Schlusstag: «Jedes Team durfte nur sechs Räder verwenden, vier am Auto und zwei im Gepäck. Es durften sämtliche Reifentypen verwendet werden, die Wahl musste schon am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr getroffen werden.»
Die Bedingungen rund um diese Entscheidung waren extrem knifflig, denn die Strecken waren zu einem großen Teil trocken, die Temperaturen vornehmlich warm, dennoch aber gab es auch Passagen mit Schnee und Eis. Johannes erzählt: «Auch der erfahrene Franz Wittmann sagte in der Früh, dass es dermaßen viele Möglichkeiten gibt, dass es nahezu unmöglich ist, da eine Entscheidung zu treffen.»
Bestnoten für Eisspione WIttmann und Ettel
Letztendlich entschloss sich das K4 Rally Team dazu, sechs weiche Reifen einzusetzen: «Die sind auf der ersten und der dritten Prüfung beinahe verglüht, aber es war eine absolut gute Entscheidung.» Auf WP15 konnten Keferböck/Minor mit Platz acht erneut in die Top 10 der WRC2 fahren, auch die restlichen Prüfungen waren mit den Plätzen zehn und elf zufrieden stellend.
Nirgendwo sonst wie bei der Rallye Monte Carlo spielen die Eisspione eine dermaßen wichtige Rolle. Johannes Keferböck nickt: «Ich kann unseren Eisspionen Franz Wittmann junior und Bernhard Ettel nur die Bestnoten geben und ich möchte mich für ihren Einsatz noch einmal ganz herzlich bedanken. Auch unser Einsatzteam Keane Motorsport hat einen großartigen Job erledigt, der Skoda Fabia Rally2 evo Edition 120 ist gelaufen wie ein Uhrwerk und ich konnte auch in punkto Abstimmung wieder sehr viel dazulernen.»