Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Das war der dritte «Monte»-Sieg von Walter Röhrl

Von Toni Hoffmann
Die Rückkehr von Walter Röhrl und Christian Geistdörfer nach Italien zu Lancia hat sich gelohnt und wurde mit dem dritten Sieg der beiden bei der Rallye Monte Carlo 1983 im Lancia 037 gefeiert.

Wir schreiben den 28. Januar 1983. An diesem Freitag laufen Walter Röhrl und Christian Geistdörfer bei ihrer Jungfernfahrt im Lancia 037 als verdiente Sieger im Ziel der Rallye Monte Carlo ein. Es ist für Röhrl der dritte Triumph bei der «Königin der Rallyes» im noblen Fürstentum an der Côte d’Azur.

Das schreibt Röhrl zu diesem unvergesslichen Ereignis auf Facebook: «Es vor 40 Jahren war ein toller Tag. Christian und ich feierten unseren 3. Monte-Sieg. Ein unvergessliches Erlebnis weil: ich mit einem der besten Rallyeautos überhaupt fahren konnte, so schnell ich wollte, ohne Stallorder, ohne jeglichen Zwang für irgendetwas. Freie Fahrt für freie Rallyefahrer. Es hat mir unglaublichen Spaß gemacht.»

Der dreifache Sieger erinnert sich weiter: «Das Wetter war gut, das Team sensationell und der Teamchef ein Profi und Schlitzohr. So hatte er zum Beispiel die Idee, in der WP Räder zu wechseln. Nach Berechnung wäre der Zeitverlust mit den falschen Reifen größer gewesen als die Zeit des Wechselns. Mit den neu entwickelten Pirelli-Reifen war dies möglich. Ein geeigneter Platz in der WP war schnell gefunden und der Service parat. Dann hatten Christian und Cesare Fiorio eine weitere Idee, die uns den Nachteil zu den Quattros minimieren sollte. Große Streufahrzeuge wurden organisiert und die Strecken vor WP Beginn gesalzen. Fiorio zog alle Register. Ich war also umgeben von kreativen Profis und Strategen.»

Der zweifache Weltmeister ergänzt: «Ich selbst konzentrierte mich auf das Fahren und holte alles raus aus dem 037er. Der hatte richtig Dampf, schon von unten heraus, war sehr wendig, exakt zu fahren und vertrug hohe Kurvengeschwindigkeiten. Ich konnte das Auto mit dem Gaspedal lenken. Die physikalischen Grenzbereiche waren aber eng und verlangten alles an Sensibilität. Der 037 war ein Rennauto für die Rallye und ich nutzte meine Erfahrungen von der Rundstrecke. Auch die anfänglichen technischen Probleme waren beseitigt und das Auto war perfekt.»

Röhrl berichtet weiter: «In den ersten WP`s formierte sich eine Spitze mit Stig Blomqvist (Quattro), Guy Frequelin (Ascona 400) und mir. In WP 7 übernahm ich die Führung und legte die Latte für die Quattro, Ascona und meine Teamkollegen sehr hoch. Ich spürte meine Sucht nach Perfektion und wir fuhren die Rallye diszipliniert bis zum letzten der fast 4000 KM. Ein persönliches Highlight für mich war Moulinon Antraigues. Unser Teamkollege Jean-Claude Andruet galt hier als unbezwingbar, hatte noch vor kurzem meinen Rekord vom Vorjahr unterboten. Perfekte Motivation für mich. Ich spielte also virtuos auf der Fayolle-Tastatur und unterbot meine Zeit um fast 2 Minuten. Paßt! Andruet fuhr sich die Seele aus dem Leib und blieb 2 Sekunden hinter uns. Das Geschrei war groß. Auch Markku Alen, der bereits 037-Erfahrung hatte, kam nicht an uns heran und wir beendeten die Rallye mit fast 7 Min. auf Alen, 11 Min. auf Blomqvist, 14 Min. auf Hannu Mikkola, 15 Min. auf Ari Vatanen und 17 Min. auf Henri Toivonen. Doppelsieg Lancia vor zwei Quattro und zwei Ascona 400. In Monte-Carlo erwarteten uns viele Freunde, Fans und Medienvertreter und nach einer Diskussion um technischen Details konnten wir alle zusammen unseren Monte-Hattrick feiern. Tolle Erinnerungen!»

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