Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Ott Tänak wie 2019 in Chile bestens drauf

Von Toni Hoffmann
Ott Tänak startet am Sonntag in das Finale der Rallye Chile, drittletzte Runde und letzter Schotterevent der Weltmeisterschaft (WRC), als Leader mit einem komfortablen Vorsprung.

Der Samstag in Chile zählt zu den erfreulichen Saison-Höhepunkten von Ott Tänak, in diesem Jahr im Ford Puma Rally1 von M-Sport nicht unbedingt von Glück verwöhnt. Mit seinen sieben Bestzeiten fuhr er nach den sechs Samstag-Prüfungen einen eigentlich komfortablen Vorsprung von bereits 58,3 Sekunden auf den stark agierenden Teemu Suninen im Hyundai i20 Rally1 heraus.

«Wir haben auf den vorherigen Prüfungen unsere Reifen für diese längste Entscheidung am Ende geschont. Das war richtig so. Wir haben einen sehr guten Tag hinter uns», führte der Schweden-Sieger Tänak an, der in seinem Meisterjahr 2019 im Toyota die bislang einzige chilenische WRC-Ausgabe gewonnen hatte.

Gleiches war auch Teemu Suninen mit seiner starken Vorstellung bei seinem dritten Hybrid-Einsatz in diesem Jahr zu hören. «Zum Schluss war es ziemlich schwierig. Ich spürte förmlich, wie hart die Reifen arbeiteten. Ich versuchte so gut es ging sie zu schonen. Sonst aber alles okay», meinte Suninen.

Das im unterfränkischen ansässigen WM-Team des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai ist auf Kurs zu zwei Podiumsplätzen. Den dritten Platz (+ 1:12,2) sicherte sich der Tabellendritte und Italien-Sieger Thierry Neuville, der 2019 bei der chilenischen WRC-Premiere einen sehr spektakulären Unfall fast ohne Schaden überstanden hatte. «Objektiv betrachtet ist alles okay. Allerdings fuhren wir zwei Prüfungen ohne Hybrid», äußerte sich Neuville.

Noch keine Meisterfeier für Toyota

Bei diesem Ausgang muss Toyota seine mögliche vorzeitige Titelverteidigung bei den Herstellern auf die neue Zentral Europa Rallye Ende Oktober verschieben. Für den vorzeitigen Titelgewinn hätte Toyota einen Vorsprung von mindestens 104 Punkten auf Hyundai herausfahren müssen. Doch der bislang am besten platzierte Toyota-Pilot war der zweifache Saisonsieger Elfyn Evans auf dem vierten Rang (+ 1:22,9), 10,7 Sekunden hinter Neuville, aber schon 1:11,8 Minuten vor seinem in der WRC führenden Toyota-Partner Kalle Rovanperä.

Der Tabellenführer Kalle Rovanperä, der am Sonntag als jüngster Champion aller Zeiten seinen 23. Geburtstag feiern darf, wird wohl den vorzeitigen Gewinn seines zweiten Titels mindestens auf den vorletzten WRC-Lauf in Passau, Drehkreuz der neuen Zentral Europa Rallye, verschieben müssen. 2022 gewann er an seinem 22. Ehrentag in Neuseeland seine erste WRC-Krone. Mit seinem fünften Gesamtrang (+ 2:24,0) im Toyota GR Yaris Rally1 kann er seinen Punktevorsprung von derzeit 33 Zählern auf seinen vor ihm rangierenden Stallgefährten Evans nicht auf die erforderlichen 60 Einheiten ausbauen. «Wir haben uns am Samstag mit den Reifen verzockt», gestand der dreifache Saisonsieger Rovanperä, dem mit einem Abstand von 1:43,2 Minuten Takamoto Katsuta auf P6 im dritten offiziellen Toyota GR Yaris Rally1 folgte.

Bis zur zwölften Prüfung durfte der mit Luxemburger Lizenz startende Belgier Grégoire Munster sein Hybrid-Debüt im Ford Puma Rally1 mit P7 als gelungen bewerten. Auf der letzten Samstag-Entscheidung aber verlor er wegen eines doppelten Reifenschadens mehr sieben Minuten und fiel aus den Top 10.

Seine WRC2-Führung verteidigte Oliver Solberg im Škoda Fabia RS Rally2 25,3 Sekunden vor Gus Greensmith und 43,9 Sekunden vor Sami Pajari, beide ebenfalls Skoda.

Beim Chile-Finale am Sonntag steht bis ins Ziel (20:20 Uhr MZSE) ein Doppelpack mit jeweils zwei Prüfungen (= vier Entscheidungen über etwas mehr als 54 Kilometer auf Bestzeit) an.

 

Stand nach 12 von 16 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Tänak/Järveoja (EE), Ford

2:36:16,2

2

Suninen/Markkula (FIN), Hyundai

+ 58,3

3

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 1:12,2

4

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 1:22,9

5

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 2:24,0

6

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 4:07,2

7

Solberg/Edmondson (S/GB), Škoda

+ 6:52,7

8

Greensmith/Andersson (GB/S), Škoda

+ 7:18,0

9

Pajeri/Mäkönen (FIN), Skoda

+ 7:36,6

10

Rossel/Dunand (F), Citroën

+ 8:01,1

Die Rallye Chile auf ServusTV:

Samstag, 30. September 2023:

15:00 Uhr MESZ: WP 9 (Maria de las Cruces/28,72 km)*

22:00Uhr MESZ: WP 12 (Maria de las Cruces/28,72 km)*

Sonntag, 01. Oktober 2023:

14:00 Uhr MESZ: WP 14 (El Ponen/13,86 km)*

18:00 Uhr MESZ: WP 16 (El Ponen/Power Stage/13,86 km)

* gute Englisch-Kenntnisse erforderlich

Rallye Chile bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch den elften Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Chile (28. September bis 01. Oktober 2023) mit Live-Streams begleiten. Jeweils um 03:00 Uhr MESZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (29. September), am Samstag (30. September) und am Sonntag (01. Oktober) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.

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