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Armin Kremer begnügt sich mit Vizetitel im Masters

Von Thorsten Horn
Armin Kremer mit Tochter Ella

Armin Kremer mit Tochter Ella

Die Central European Rally nutzten auch einige deutsche Piloten, um sich auf internationaler Bühne zu messen und zu beweisen. Der Ansatz von Armin Kremer war ein anderer.

Der heute 54-jährige Armin Kremer ist dreifacher Deutscher Rallye-Meister (1996, 1998 und 1999) sowie Rallye-Europameister (2001), muss also niemandem mehr etwas beweisen. Unabhängig davon hatte auch er bei der Central European Rally (CER) mit seiner Tochter Ella auf dem heißen Sitz eines Skoda Fabia RS Rally2 ein paar sportliche Ambitionen, kam er doch als Gesamtzweiter des WRC Masters Cups. Dieser ist Fahrern über 50 Jahren vorbehalten. Als 20. des Gesamtfeldes feierte Armin Kremer überlegen seinen dritten Saisonsieg. In Kroatien assistierte ihm Ella und in Kenia Timo Gottschalk. Nachdem die wiedervereinten Kremers ihre Hausaufgaben gemacht hatten, sagte der Papa: «Das war für uns ein perfektes Wochenende.»

Dazu führte der erfolgreiche Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern (landpute.de) gegenüber SPEEDWEEK.com aus: «Wir haben im Vorfeld lange überlegt, wie wir es machen können. Da der Führende im Masters (der Spanier Alexander Vallanueva – der Autor) in Griechenland verunfallt war, hatte es für uns rein rechnerisch Sinn gemacht, bei der Zentraleuropa-Rallye zu fahren. Nun hat er aber für das Finale in Japan genannt, sodass wir ebenfalls versucht haben, dort zu starten. Aber in der Kürze der Zeit haben wir dafür kein Team gefunden, das das zu einem annehmbaren Preis hätte umsetzen können. Also haben wir das Vorhaben kurz nach der Rallye in Passau gecancelt.»

Erschwerend hinzu kam, dass sein Rückstand auf den diesmal aussetzenden Iberer immer noch 18 Punkte beträgt. Damit müsste dieser für den Cup-Sieg in Japan nur Vierter werden, sodass der Aufwand für Armin Kremer es nicht wert ist. Schwer wiegen seine beiden Ausfälle von Portugal und auf Sardinien. «Wir sind zwar meistens die Schnellsten, aber auch ein Sieg in Japan könnte letztlich nicht reichen, zumal ich dort nicht allzu viele Masters-Teilnehmer sehe.»

Ob er das Projekt Masters-Cup-Sieg im nächsten Jahr noch einmal angeht, steht in den Sternen. «Darüber kann ich aktuell noch nichts sagen. Man muss jetzt erst einmal ein bisschen Zeit ins Land gehen lassen und sehen, was realistisch ist.»

Angesprochen auf seine Erfolge in seiner richtig aktiven Zeit räumt Armin Kremer ein, dass er nichts mehr mit der Brechstange machen muss. «Im Prinzip kann man ja froh sein, wenn man das überhaupt machen kann und noch auf einem gewissen Niveau mitfährt.»

Zu seinem starken Auftritt bei der CER sagte er: «Auf dieses Wochenende sind wir ziemlich stolz, denn wir waren bei den Zeiten ganz gut dabei. Es hat alles sehr gut funktioniert und wir sind fehlerfrei gefahren. Das Team BRR von Raimund Baumschlager hat hervorragend gearbeitet und auch Ella hat einen großartigen Job gemacht, sodass wir insgesamt sehr gut aufgestellt waren.»

Die 24-Jährige fährt Rallyes seit sie 17 ist, jedoch erst seit zirka zweieinhalb Jahren als Souffleuse ihres Vaters. «Sie hat bei anderen Fahrern, unter anderen bei Marijan Griebel (seit Anfang Oktober dieses Jahres ebenfalls dreifacher Deutscher Rallye-Meister und bei der CER Vorauswagen-Fahrer – der Autor) schon einige Erfahrung sammeln können, was nun mir zugutekommt.»

Die CER allgemein beurteilte Armin Kremer positiv: «Sie hat auf jeden Fall den Status einer Rallye-Weltmeisterschaft verdient. Über ein paar Dinge muss man aber reden, die man verbessern sollte. Aber das ist normal bei einem neuen Konzept. Ein Schwerpunkt aus meiner Sicht ist, dass man die weiten Wege überdenken sollte. Wenngleich man eine Drei-Länder-Rallye verkörpert, sind solche langen Verbindungsetappen nicht mehr zeitgemäß und zermürbend.»


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