Japan: Evans nach Promi-Ausfällen erneut Vize
Der alte und neue Vizechampion Elfyn Evans
Elfyn Evans meisterte die regennassen Bedingungen bei der Rallye Japan und baute nach der verkürzten Morgenrunde am Freitag seine Führung aus. Einige seiner Kollegen gerieten hingegen in große Schwierigkeiten. Auch sein Rivale um die Vizemeisterschaft, Thierry Neuville. Der Vorjahressieger Neuville verlor auf der sehr nassen Asphaltpiste der sechsten Prüfung nach einem starken Untersteuern die Kontrolle über seinen Hyundai i20 Rally1 und knallte gegen einen Baum. Die zweifachen Saisonsieger Neuville und Martijn Wydaeghe überstanden den Crash unverletzt, der Hyundai nicht. Dieser Ausfall machte den führenden Elfyn Evans im Toyota GR Yaris Rally1 zum dritten Mal zum Vizechampion. Vor dem Finale in Japan lag Evans als WM-Zweiter ohnehin schon sieben Punkte vor Neuville, dem Sieger der Zentral Europa Rallye. Selbst wenn auch Evans ausfallen sollte, ist Evans die Vizemeisterschaft sicher.
Unerbittlicher Regenguss in Kombination mit laubbedeckten Straßen bedeutete einen gefährlichen Start in den ersten vollen Rallye-Tag, an dem mehrere der führenden Teams der FIA-Rallye-Weltmeisterschaft mitten im Chaos feststeckten. Die widrigen Bedingungen führten dazu, dass die Rallye-Organisatoren die Prüfung in Shitara Town (WP 4) absagten.
Die zweite Prüfung, die erste Entscheidung am Freitag, mit 23,67 km die längste Prüfung der Rallye Japan, spielte bei gleich drei Piloten Schicksal. Lokalmatador Katsuta erreichte 11,8 km nach dem Start als Erster eine Rechtskurve. Er blieb beim Bremsen stehen und drehte sich, bevor er gegen einen Baum prallte, der den Kühler seines Toyota GR Yaris beschädigte. Nachdem sie im EV-Modus bis zum Ziel gehumpelt waren, konnten Katsuta und Beifahrer Aaron Johnston Reparaturen am Straßenrand durchführen, obwohl sie nach zwei Prüfungen mehr als fünf Minuten lagen. Mit dem waidwunden Toyota Yaris schleppten sie sich durch den Freitag.
Weiteres Drama folgte kurz darauf, als Dani Sordo an derselben Stelle verunglückte und mit seinem Hyundai i20 N eine Böschung hinunterrutschte. Adrien Fourmaux, der den Ford Puma Rally1 von Pierre-Louis Loubet übernommen hatte, machte unterdessen einen nahezu identischen Fehler, der die gleichen Konsequenzen hatte. Alle Besatzungen blieben unverletzt, die Prüfung wurde jedoch anschließend abgebrochen.
Während das Schicksal diesmal Hyundai, im Vorjahr noch Doppelsieger mit Thierry Neuville und Ott Tänak, mit zwei Ausfällen besonders hart traf, beendete Toyota die siebte von 22 Prüfungen seines Heimspiels mit einer Dreifach-Führung. Der alte und neue Vizechampion Evans lag vor der letzten Tagesentscheidung im Toyota-Stadion in Ashi mit 50,9 Sekunden sehr deutlich vor dem Yaris-Teilzeitfahrer Sébastien Ogier und 2:07,4 Minuten vor dem neuen Doppelweltmeister Kalle Rovanperä. Für eine kleine Sensation sorgte der Andreas Mikkelsen, im Škoda Fabia RS Rally2 Leader und Titelgewinner der WRC2, mit dem vierten Rang (+ 2:56,3). Bester Hyundai-Pilot war im letzten offiziellen i20 Rally1 Esapekka Lappi auf P6 (+ 3:46,3). Ott Tänak rangierte bei seiner letzten Dienstfahrt im Ford Puma Rally1 auf dem achten Platz (+ 4:43,7).
| Stand nach 7 von 22 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Evans/Martin (GB), Toyota | 1:23:20,7 |
2 | Ogier/Landais (F), Toyota | + 50,9 |
3 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | + 2:07,4 |
4 | Mikkelsen/Eriksen (N), Škoda | + 2:56,3 |
5 | Gryazin/Aleksandrov (LT), Škoda | + 3:44,3 |
6 | Lappi/Ferm (FIN), Hyundai | + 3:46,3 |
7 | Munster/Louka (L/B), Ford Fiesta | + 3:46,8 |
8 | Tänak/Järveoja (EE), Ford | + 4:43,7 |
9 | Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota | + 5:08,9 |
10 | Kovalainen/Kitagawa (FIN/J), Škoda | + 5:54,9 |
ServusTV beim Finale in Japan:
Samstag, 18. November 2023:
01:00 Uhr MEZ: WP 11 Okazaki City (2,84 km)*
06:00 Uhr MEZ: WP 14 Lake Mikawako 2 (14,78 km)*
23:00 Uhr MEZ: WP 17 Asahi Kougen 1 (7,52 km)*
Sonntag, 19. November 2023:
06:00 Uhr MEZ: WP 22 Ashahi Kougen 2 (Power Stage/7,52 km)
* Gute Englisch-Kenntnisse erforderlich
WM-Finale bei Red Bull TV
Red Bull TV wird auch die Rallye Japan, den 13. Lauf und das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft, mit Live-Streams begleiten. Jeweils um 14:00 Uhr MEZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (17. November), am Samstag (18. November) und am Sonntag (19. November) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.
Das WM-Finale bei Sport1
Der deutsche Sportsender Sport1 wird am Sonntag, 19. November 2023, um 23:00 Uhr eine einstündige Zusammenfassung vom Finale der Rallye-Weltmeisterschaft 2023 in Japan ausstrahlen.