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M-Sport Ford mit drei Puma zur Safari-Rallye Kenia

Von Toni Hoffmann
Ostafrikanischer Rallye-Klassiker, dritte Station der Weltmeisterschaft 2024 (WRC), rund um Kenias Hauptstadt Nairobi stellt mit sandigen Schotterpisten Mensch und Material auf eine harte Probe.

Früher «Safari»-Termin fällt in die Regenzeit, Mix aus hohen Temperaturen und zu erwartenden heftigen Niederschlägen erschweren die Bedingungen zusätzlich. M-Sport Ford-Piloten Adrien Fourmaux, Grégoire Munster und Jourdain Serdiridis blicken auf positive Afrika-Erfahrungen zurück.

Einzigartig, unvorhersehbar und herausfordernd: Die Safari-Rallye Kenia zählt auch in dieser Saison zu den absoluten Highlights im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft WRC. Nur neun Monate nach dem letzten Gastspiel auf dem afrikanischen Kontinent kehren das Team M-Sport Ford und seine Konkurrenten zurück auf die Wertungsprüfungen (WP) rund um den Start- und Zielort Nairobi. Die Kombination aus hohen Temperaturen und heftigen Niederschlägen, wie sie vor Ort die Regenzeit kennzeichnen, stellt ganz besondere Anforderungen an die Fahrzeugabstimmung: Die morgens meist matschigen Streckenoberflächen dürften im Tagesverlauf mehr und mehr abtrocknen.

Mit deutlich brutaleren Pisten als eine normale Schotter-Veranstaltung nimmt die «Safari» eine Sonderstellung im WM-Kalender ein. Die über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 von M-Sport Ford verfügen daher über mehr Bodenfreiheit als bei jedem anderen WM-Lauf und dürfen laut Reglement auch ein spezielles Luftansaugsystem montieren. Dieser sogenannte Schnorchel verhindert bei Flussdurchfahrten, dass die Motoren Wasser ansaugen, und schützt die Triebwerke auch beim wilden Ritt über Fech-Fech-Abschnitte wirkungsvoll gegen den aufgewirbelten Treibsand.

M-Sport Ford Pilot Adrien Fourmaux reist als Drittplatzierter der Fahrerwertung zur Safari-Rallye, den dritten von 13 Läufen zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft. Der 28-Jährige feierte Mitte Februar als Drittplatzierter der Rallye Schweden den ersten Podestplatz seiner noch jungen WRC-Karriere. Mit Kenia verbindet Fourmaux gute Erinnerungen. Sein Afrika-Debüt beendete er 2021 auf dem viel beachteten fünften Platz und errang dabei auch seine erste WP-Bestzeit in der Topklasse - die anspruchsvollen Pisten mit ihren wechselnden Bedingungen scheinen dem Franzosen zu liegen. Mit seiner seitdem gewonnenen Schottererfahrung möchte Fourmaux, der im Vorjahr auf den Start in Kenia verzichtete, bei der diesjährigen Safari-Rallye eine gewichtige Rolle spielen.

Grégorie Munster bestritt im vergangenen Jahr sein «Safari»-Debüt in einem Fiesta Rally2 und führte die WRC2-Kategorie nach mehreren Klassenbestzeiten zwischenzeitlich an, bevor ihn am Samstagabend ein mechanischer Defekt vorzeitig stoppte. Jetzt nimmt er die Wertungsprüfungen rund um die Landeshauptstadt Nairobi erstmals in der Top-Kategorie mit einem Puma Hybrid Rally1 in Angriff. Der 25-jährige Luxemburger will dabei auf den gesammelten Erfahrungen aufbauen - immer darauf bedacht, den richtigen Kompromiss zwischen Ausschöpfen der höheren Leistung und vorsichtiger Herangehensweise in den raueren Abschnitten zu finden.

M-Sport Ford begrüßt zudem Jourdan Serderidis und seinen Beifahrer Frederic Miclotte im Team. Der Grieche nahm bereits in den beiden Vorjahren mit einem Puma Hybrid Rally1 an der «Safari» teil und beeindruckte 2022 mit dem siebten Gesamtrang. Im vergangenen Dezember bestritt der 60-Jährige wie auch Teamkollege Munster die East Africa Safari Classic-Veranstaltung und freut sich auf einen weiteren Start auf dem afrikanischen Kontinent.

«Die Safari-Rallye Kenia ist für alle Beteiligten ein extrem besonderer Event und löst eine unglaubliche Vorfreude aus», unterstreicht M-Sport-Teamchef Richard Millener. «Diese Rallye einzigartig zu nennen, wäre noch untertrieben: Solche Prüfungen wie hier siehst du nirgendwo sonst. Sie stellen auch technisch ganz eigene Anforderungen, etwa die außergewöhnlich große Bodenfreiheit. Und wenn es regnet, kann sich die Arbeit an den Autos als schwierig erweisen. Wegen des speziellen Reglements für diesen WM-Lauf konnte das Team ein geändertes Ansaugsystem entwickeln, zu dem auch wieder der berühmte Schnorchel gehört. Mir persönlich gefällt die Rückkehr dieses markanten Teils in die Rallye-Topliga, aber vielleicht bin ich auch nur nostalgisch», sinniert der 39-Jährige. «Die aktuellen Wetterprognosen deuten darauf hin, dass wir typischer Weise wieder eine raue Rallye erleben. Adrien Fourmaux und Grégoire Munster bringen beide bereits Kenia-Erfahrung mit, und speziell Adrien möchte seine gute WM-Platzierung gerne verteidigen. Wir freuen uns auch sehr, dass Jourdan Serderidis nach der Rallye Griechenland im vorigen Jahr erneut bei uns im Team startet.»

«Ich bin froh, wieder in Kenia zu fahren. 2021 gelang uns ein gutes Resultat, voriges Jahr habe ich diesen WM-Lauf ausgelassen. Das Gefühl bei dieser Rallye, die Atmosphäre, die wilden Tiere und die tollen Menschen, die hier leben, machen sie zu etwas Besonderem», findet Adrien Fourmaux. "Wir gehen davon aus, dass uns die Regenzeit eine harte Rallye beschert und vermutlich eine, die anders aussehen wird als in den vergangenen Jahren. In dieser Saison kann vieles passieren. Wir versuchen, ein gutes Ergebnis einzufahren. Unser wichtigstes Ziel lautet im Moment, den dritten WM-Rang zu behalten und in Reichweite der anderen Top-Fahrer zu bleiben.»

Auch Grégoire Munster mag die «Safari» und freut sich auf den Auftritt in Kenia. «Voriges Jahr durfte ich mit dem Rally2-Auto antreten und kürzlich habe ich mit Jourdan die Klassikausgabe bestritten», berichtet der Belgier mit luxemburgischer Lizenz. «Das Fahren stellt dich ständig vor Herausforderungen: In manchen Abschnitten kannst du es richtig fliegen lassen, in anderen musst du vorsichtig zu Werke gehen. Gerade das macht die Schönheit dieses Abenteuers aus. Wegen der Natur und den wilden Tieren wirkt die Szenerie beim Fahren häufig wie ein Traum. Das Wetter wechselt oft schnell. Wenn es regnet, dann meist heftig - und das verändert dann das Gesicht der Wertungsprüfungen. Diese Herausforderungen machen die Safari Rallye Kenia so schwierig und so großartig zugleich.»

Fahrer-WM - Stand nach 2 von 13 Läufen

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug (Schweden)

Punkte

1

Thierry Neuville (B), Hyundai (10 + 5 +2)

48

2

Elfyn Evans (GB), Toyota (13 + 7 + 4)

45

3

Adrien Fourmaux (F), Ford (15 + 3)

29

4

Sébastien Ogier (F), Toyota (0)

24

5

Ott Tänak (EE), Hyundai (0 + 4 + 2)

21

6

Esapekka Lappi (FIN), Toyota (18 + 1)

19

7

Takamoto Katsuta (J), Toyota (0 + 2 + 1)

12

8

Kalle Rovanperä (FIN), Toyota (0 + 6 + 5)

11

9

Oliver Solberg (S), Škoda Rally2 (8 + 0)

8

10

Andreas Mikkelsen (N), Hyundai (0)

6

                                                          

Hersteller-WM - Stand nach 2 von 13 Läufen

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Toyota Gazoo Racing WRT

87

2

Hyundai Shell Mobis WRT

87

3

M-Sport Ford WRT

47

Endstand nach 18 Prüfungen

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Lappi/Ferm (FIN), Hyundai

2:33:04,9

2

Evans/Martin (GB), Toyota

+ 29,6

3

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 47,9

4

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 1:46,3

5

Solberg/Edmondson (S/GB), Škoda Rally2

+ 5:04,2

6

Pajari/Mälkönen (FIN), Toyota Rally2

+ 6:23,9

7

Linnamäe/Morgan (EE/GB), Toyota Rally2

+ 6:26,4

8

Korkonen/Vinnikka (FIN), Toyota Rally2

+ 6:48,1

9

Heikkilä/Tenonen (FIN), Toyota Rally2

+ 7:25,7

10

Bertelli/Scattolin (I), Toyota

+ 7:37,7

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