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Rallye im Dreiländereck – mit WM-Entscheidung?

Von Martin Gruhler
Drei Länder, eine Rallye: Nach der eindrucksvollen Premiere im Vorjahr kommt die Central European Rallye mit Weltmeisterschaftsprädikat wieder auch nach Südbayern.

Der vorletzte Lauf der Rallyeweltmeisterschaft wird vom 17. bis 20. Oktober ausgetragen. Der belgische Hyundai-Pilot Thierry Neuville kann sich den Weltmeistertitel vorzeitig sichern. Die Rallye beginnt am Donnerstag mit dem Prolog nahe Prag führt dann durch Tschechien via Österreich nach Deutschland. Am Samstag stellt Bad Grießbach den Nabel der großen Rallyewelt dar, wenn rund um das dort aufgebaute Servicecenter durch die bayrischen Landkreise Passau und Freyung-Grafenau die deutschen Wertungsprüfungen der Drei-Länder-Rallye ausgefahren werden.

Bevor die Fahrzeuge auf die erste Wertungsprüfung gehen, haben die Teilnehmer beim Shakedown die Möglichkeit, sich mit den Bedingungen vertraut zu machen. Dieser findet am Donnerstag nahe Prag statt, was organisatorische Erleichterungen mit sich bringt. Denn nun können Shakedown und Rallye-Start am selben Tag erfolgen. Die Startzeremonie ist für 14 Uhr im Herzen der tschechischen Hauptstadt vorgesehen.

Auch der zweite Rallye-Tag wird in Tschechien bestritten. Drei Wertungsprüfungen stehen auf dem Programm, die am Vormittag und am Nachmittag jeweils einmal befahren werden. Darunter auch die WP in Klatovy, die die Teilnehmer insgesamt drei Mal zu bewältigen haben. Am Freitagabend kehren die Fahrzeuge erstmals in den eigentlichen Servicepark zurück. Der befindet sich anders als im Vorjahr neu in Bad Griesbach auf dem Karpfhamer Volksfestplatz.

Spätestens am Samstag kommen dann auch die Rallye-Fans in Südbayern voll auf ihre Kosten. Der Sonntag ist zeitlich und geografisch kompakt gestaltet. Das Rallye-Geschehen beschränkt sich auf den Bereich Waldkirchen/Breitenberg. Zum Abschluss der CER fahren alle Teilnehmer, die das Ziel erreicht haben, zum Passauer Rathausplatz. Dort empfangen sie viele enthusiastische Fans vor der großen Siegerehrung, die das Event beendet.

Was den Wettbewerb angeht, ist die CER eine der anspruchsvollsten Rallyes des Jahres. Die Wetterkapriolen machen die Rallye zusätzlich spannend. Sind Wolken aufgezogen, kann es schon heftig regnen oder auch nicht. Das Streckenterrain in den ausgedehnten Wäldern kann zwar im Regen liegen, dieser kann dann unter Umständen durch die Bäume noch nicht auf die Strecke vordringen.

Centreal Euorpean Rallye gilt als eine der schönsten der ganzen Saison. Die Rallye führt durch Waldregionen, die jetzt im Altweibersommer sich als besonders attraktiv offenbaren.

Der schon im vergangenen Jahr hervorragend aufgestellte Fanservice wird in diesem Jahr weiter ausgebaut. Alle für die CER relevanten Informationen finden die Besucher zentral in einer Smartphone-App. Sie wird rechtzeitig vor der Rallye bereitgestellt und weist etwa die Parkplätze aus, von denen aus Zuschauer die Fanzonen mit kurzen Wegen erreichen können.

Mit der ADAC-Pendler-Netz app können sich Fans im Vorfeld zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen. Schon im vergangenen Jahr war das ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie, mit der die Central European Rally einen Meilenstein setzte. Als erste Veranstaltung wurde sie gleich bei der Premiere mit dem höchsten Nachhaltigkeitsprädikat der FIA ausgezeichnet.

Damit die Fans auch am kompakten Sonntag in den größtmöglichen Rallye-Genuss kommen, werden die beiden Wertungsprüfungen Knaus Tabbert am Hochwald und Passauer Land durch einen Bus-Shuttle miteinander verbunden. Das ermöglicht einen schnellen und stressfreien Transfer zwischen den Fanzonen.

Der belgische Hyundai-Pilot Thierry Neuville war Sieger die Premiere im vergangenen Oktober gewesen und besitzt nun die besten Voraussetzungen mit einem guten Resultat bei der CER sich jetzt den Weltmeistertitel vorzeitig zu sichern.

«Beständigkeit ist der Schlüssel für einen Erfolg bei der Zentral-Europa-Rallye», erläutert Thierry Neuville.

Der Belgier kommt mit einem Vorsprung von 29 Punkten auf seinen Teamkollegen und Rivalen Ott Tänak zum vorletzten Lauf des Jahres 2024. Wenn er am Sonntag mit einem Vorsprung von 30 oder mehr Punkten aus Deutschland abreist, hat er sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Titel gesichert.

Er absolvierte bei der österreichischen Herbst-Rallye um den niederösterreichischen Waldviertelort Waidhofen herum am vergangenen Wochenende einen Vortest für die anstehende CER. Die Bedingungen waren dort ähnlich, wie sie jetzt anstehen.

Neuville ergänzte: «Das Hauptziel ist es jetzt unsere Meisterschaft zu verwalten, damit wir so viele Punkte wie möglich auf eine sichere Weise holen können. Natürlich würden wir den Titel jetzt schon gerne in der Tasche haben. Unsere Zielsetzung ist es aber erst einmal einen konstante Fahrt hinzulegen und das Ziel in Wertung zu sehen. Letztes Jahr konnten wir einen großartigen Sieg bei der allerersten Zentral-Europa-Rallye feiern. Wir wissen, dass wir normalerweise auf Asphalt gut abschneiden».

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