Valentino Rossi sucht das Glück

Hirvonen auf Sardinien fast konkurrenzlos

Von Toni Hoffmann
Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen

Dem vorletzten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft auf Sardinien gehen allmählich die Stars aus. Vier Spitzenfahrer ausgefallen, Mikko Hirvonen führt ohne grosse Konkurrenz.

Die Rallye Italien-Sardinien erlebte einen Dramenreichen zweiten Tag mit einem grossen Favoritensterben. Vier Spitzenfahrer mussten sich am Freitag vorerst aus dem überaus harten Schotterrennen auf der italienischen Mittelmeerinsel verabschieden.

Auch beim Abschied hielt Sébastien Loeb die Hierarchie ein. Schon gleich auf der ersten Prüfung an Freitag meldete sich der frischgebackene neunfache Rekord-Champion als Erster mit einer zerstörten Lenkung an seinem Citroën-Dienstfahrzeug ab. Dort folgte ihm sein Citroën-Kollege Thierry Neuville mit einer Rolle. Eine Prüfung später küsste Jari-Matti Latvala mit dem Kühler seines Ford Fiesta RS beim «Ciao» eine Böschung. Auf der vorletzten Tagesentscheidung sorgte der bis dahin zweitplazierte Petter Solberg mit einer gebrochenen Lenkung für den Interims-Totalausfall des Ford-Werksteams beim vorletzten offiziellen Auftritt in der Rallye-WM.

Vize-Weltmeister Mikko Hirvonen verwaltete im zweiten offiziellen Citroën DS3 seine ab der dritten Prüfung übernommene Führung ohne grossen Druck. Durch die Ausfallsorgie rückte plötzlich Evgeny Novikov mit seiner österreichischen Beifahrerin Ilka Minor im Ford Fiesta RS von M-Sport mit einem Rückstand von 1:00,5 Minuten auf den Ehrenrang. 1,06,8 Minuten hinter ihm folgte sein M-Sport-Teamkollege Ott Tänak. Damit erreichte M-Sport bislang das beste WM-Tagesergebnis. Beide aber profitierten bei ihrer Podiumsbesteigung neben dem Missgeschick von Petter Solberg auch vom Pech dessen Landsmanns Mads Östberg. Der Portugal-Sieger (2:24,1 Minuten zurück) musste wegen eines gebrochenen Hinterrad-Differenzials an seinem privaten Fiesta die beiden Ford-Kollegen passieren lassen und fiel von P4 zurück.

Für eine Sensation sorgte bei der Chaos-Rallye «made in Italy» Sébastien Ogier. Der Volkswagen-Werksfahrer stampfte im von VW eingesetzten Skoda Fabia S2000 auf der fünften Prüfung die Bestzeit in den sardinischen Schotter. Er notierte nach sieben Prüfungen mit dem fünften Zwischenrang (Rückstand: 3:11,9 Minuten) seine bislang beste Tagesplatzierung im Diensten der Wolfsburger. Hinter Chris Atkinson bei seiner vorletzten Dienstfahrt im Mini von Motorsport Italia notierte Andreas Mikkelsen im zweiten Wolfsburger Skoda den siebten Platz.

Ergebnis nach der 7. von 16 Prüfungen (= 143,96 von 306,04 km):
1. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (FIN), Citroën DS3 WRC, 1:37:52,7 h.
2. Evgeny Novikov/Ilka Minor (RUS/A), Ford Fiesta RS WRC, + 1:00,5 min.
3. Ott Tänak/Kuldar Sikk (EE), Ford Fiesta RS WRC, + 2:06,1
4. Mads Östberg/Jonas Andersson (N/S), Ford Fiesta RS WRC, + 2:24,1
5. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Skoda Fabia S2000, + 3:11,9
6. Chris Atkinson/Stéphane Prévot (AUS/B), Mini John Cooper Works WRC, + 3:25,3
7. Andreas Mikkelsen/Ola Floene (N), Skoda Fabia S2000, + 4:07,5
8. Martin Prokop/Zdenek Hruza (CZ), Ford Fiesta RS WRC, + 5.53,0
9. Karl Kruuda/Martin Järveoja (EE), Ford Fiesta S2000, + 5:54,0
10. Luca Pedersoli/Matteo Romano (I), Citroën DS3 WRC, + 10:19,3

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