Opel zündet zweite Stufe des neuen Rallye-Programms
Der Opel ADAM R2
Mit dem ADAM R2 zündet Opel die zweite Stufe des noch sehr jungen Rallyeprogramms der Marke mit dem Blitz. Das neue Fahrzeug, das seine Weltpremiere pünktlich zur ADAC Rallye Deutschland feiert und im Rahmen des deutschen WM-Laufs als Vorauswagen im Einsatz sein wird, basiert in wesentlichen Bereichen auf der Cup-Version des Opel ADAM, der im ADAC Opel Rallye Cup bereits für Begeisterung in der Rallye-Szene gesorgt hat.
«Wir hatten die Cup-Version bewusst so konzipiert, dass ein Umrüsten auf die R2-Konfiguration möglich ist», erklärt der verantwortliche Projektleiter Dietmar Metrich. «Beispielsweise haben wir Chassis und Käfig von Anfang an nach den Vorgaben des R2-Reglements entwickelt. Lenkung und Hinterachse sind sehr ähnlich, Motoraufhängung und sequenzielles Getriebe – abgesehen von der Endübersetzung – identisch. Weil es den ADAM nur mit 1,4 Liter Hubraum gibt, haben wir den bewährten 1600er-Motor des Astra gewählt.»
Der augenfälligste Unterschied zwischen Cup- und R2-ADAM liegt in der Kraftentfaltung. So entwickelt der 1,6-Liter-16-Ventil-Vierzylinder Saugmotor im R2-Trimm rund 45 PS mehr. Metrich: «Dazu waren allerdings einige Eingriffe nötig. Der Block ist zwar der gleiche wie im Cup-Auto, aber Auspuffkrümmer, Ansauganlage, Kolben und Wasserkühlung unterscheiden sich doch deutlich. Die höheren Drehzahlen erfordern auch eine geänderte Getriebeübersetzung.» Höhere Geschwindigkeiten bedeuten natürlich immer auch eine größer dimensionierte Bremsanlage. Darüber hinaus schreiben die R2-Regularien des Automobilsport-Weltverbands FIA ab der Saison 2014 einen Sicherheitstank vor.
Opel Motorsport wird bei der FIA zwei Homologationen beantragen: Zum einen für den Cup-ADAM, zum anderen für 'reinrassige' R2-Fahrzeuge. Letztere entstehen, wie auch schon ihre zahmeren Cup-Gefährten, in den Hallen von Opel-Technikpartner Holzer Motorsport in Bobingen bei Augsburg.
OPC-Entwicklungschef Volker Strycek und Opel-Motorsport-Testfahrer Horst Rotter haben am Steuer gemeinsam mit Dietmar Metrich dem ADAM R2 das Laufen beigebracht. Rotter wird den Wagen anlässlich der ADAC Rallye Deutschland als Vorausfahrzeug auf die Wertungsprüfungen bringen. «Noch hat das Auto nicht den letzten technischen Stand, aber ich bin schon jetzt sehr zufrieden“, lobt der frühere Rallye-WM-Pilot. „Der ADAM R2 ist ein waschechter Rallyebolide geworden. Dies ist auch den sehr guten Genen des Cup-Autos zu verdanken. Angesichts des hervorragenden Fahrwerks und des tollen Getriebes konnte der Rallye-ADAM einige Extra-Pferde unter der Haube gut vertragen. Im R2 bilden Motor, Kraftübertragung, Fahrwerk und Chassis eine sehr stimmige Einheit. Das Auto ist in allen Belangen schärfer und schneller geworden, ohne seine guten Manieren zu verlieren. Nach den gelungenen Tests freue mich nun riesig auf den Einsatz bei der Rallye Deutschland. Ich bin sicher, der ADAM R2 wird nicht nur bei den Opel-Fans prima ankommen.»
Vor allem die Fahrer-Besatzungen, die derzeit im ADAC Opel Rallye Cup um den Gewinn der Junior-Wertung für Fahrer unter 27 Jahren kämpfen, werden sehnsüchtig die ersten Rallye-Kilometer der neuen Generation des Lifestyle-Renners verfolgen. Denn das gemeinsame Förderkonzept von Opel und dem ADAC sieht für den besten Junior im Folgejahr eine Förderung mit Einsätzen im ADAM R2 vor. «Eine sehr verlockende Vorstellung», wie der momentan in der Junior-Wertung führende Förderpilot der ADAC Stiftung Sport Marijan Griebel gesteht.
Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott deutet an, dass weitere Schritte folgen könnten: «Der ADAM R2 stellt die zweite Stufe im Rallye-Programm von Opel Motorsport dar. Die dritte könnte ein R3- oder R5-Auto auf Basis der neuen Corsa-Generation werden. Aber das ist momentan noch Zukunftsmusik. Zunächst einmal sind wir froh und auch ein wenig stolz, mit dem ADAM R2 ein, wie wir meinen, ideales Kundensportfahrzeug anbieten zu können.»