Valentino Rossi sucht das Glück

«Zehnsationell»: VW-Siegesserie hält in Italien an

Von Toni Hoffmann
Serie ausgebaut: Dank des vierten Saisonsiegs von Sébastien Ogier/Julien Ingrassia schreibt Volkswagen eine Erfolgsgeschichte weiter fort, zehnter Rallye-Triumph in Folge.

Saisonübergreifend ging zehnmal in Folge der Laufsieg nach Wolfsburg. Für den Polo R WRC schlagen nach 19 WM-Einsätzen 16 Siege und 28 Podiumsränge zu Buche. Das World Rally Car aus Wolfsburg ist allerdings nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig. In den 19 Rallyes des Polo R WRC seit dessen ersten Einsatz 2013 verzeichnete das Team nicht einen technisch bedingten Ausfall. In den 343 Wertungsprüfungen seit der Rallye Monte Carlo im vergangenen Jahr gingen 226 Bestzeiten an Volkswagen Fahrer. Von 953 möglichen Top-3-Zeiten stehen nach Abschluss der Rallye Italien 521 auf der Haben-Seite des Polo R WRC.

Das 30., 31., 32. Mal: Zusatzpunkte für Volkswagen Duos in der Powerstage

Das erste Mal in der Geschichte des Polo R WRC in der Rallye-WM gingen sämtliche Extrapunkte in der sogenannten Powerstage nach Wolfsburg. Andreas Mikkelsen holte sich mit seiner Bestzeit zum ersten Mal drei Zusatzzähler, Jari-Matti Latvala sicherte sich zwei Punkte für Platz zwei, Sébastien Ogier einen für Platz drei. In 18 Powerstages gingen 32 Mal Extrapunkte an Volkswagen Fahrer. Das Powerstage-Resultat in Italien war zudem das 25. Mal, dass alle drei Polo R WRC an der Spitze einer Wertungsprüfung lagen. Kleine Randnotiz: Die Bestzeit von Mikkelsen in der Powerstage markierte die einzige in der Rallye Italien für den 24-Jährigen.

«Joker» für Ogier – WM-Führung ausgebaut

Mit seinem vierten Saisonsieg – seinem vierten Podestplatz – sowie dem Zusatzzähler in der Powerstage bauten Sébastien Ogier und Julien Ingrassia ihre Führung in der Fahrer- und Beifahrer-WM auf 33 Zähler aus. Unabhängig vom Ausgang der kommenden Rallye Polen steht damit schon fest, dass die Titelverteidiger die erste Saisonhälfte auf jeden Fall als WM-Führende beenden. Sie könnten sich dort sogar einen „Nuller“ erlauben. Ihre ärgsten Verfolger sind die Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila. Auch im Kampf um Platz drei der Weltmeisterschaft ist ein Volkswagen Fahren mittendrin: Andreas Mikkelsen liegt nur drei Zähler hinter Mads Østberg auf Gesamtrang vier.

Stimmen, 3. Tag Rallye Italien

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Ich bin überglücklich! Dieser Sieg war definitiv einer der am härtesten erkämpften in meiner Karriere. Vom ersten Tag an sind Julien und ich hier auf Sardinien absolut am Limit gefahren. Bei der Hitze und mit den extrem rutschigen Streckenbedingungen zu Beginn, mussten wir alles riskieren, um Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila unter Druck zu setzen. Letztlich hat es sich ausgezahlt und wir haben gewonnen. In der WM sind wir zur Saisonhalbzeit zwar vorn, aber es gibt keinen Grund sich zurückzulehnen: Jari-Matti ist im Moment in Top-Form. Aber wir haben auch die anderen weiter auf der Rechnung. Mads Østberg war stark und Glückwunsch an Andreas Mikkelsen für den Sieg in der Powerstage!»  

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Über den dritten Platz kann ich mich nicht so recht freuen. Wir lagen seit Freitag in Führung und hatten gute Aussichten, hier zu gewinnen. Leider hat ein Quersteher, der mit einem Reifenschaden endete, uns am Samstag alle Chancen auf den Sieg genommen. Dazu kamen noch ein paar kleinere Probleme. Am Sonntag haben wir versucht, Mads Østberg einzuholen, aber sein Vorsprung war zu groß – immerhin haben wir noch zwei Zusatzpunkte in der Powerstage geholt. Keine Frage, vom Speed her waren wir hier auf Sardinien sehr gut unterwegs. In der Meisterschaft ist die Situation natürlich nicht leichter geworden, aber es stehen noch sieben Rallyes aus und wir müssen nach vorn schauen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«Die Ausgangssituation für heute war eine leichte für uns. Auf Platz drei nach vorn war viel Platz. Noch mehr auf Platz fünf hinter uns. Wir haben uns den gesamten Vormittag darauf konzentriert, möglichst die Reifen für die Powerstage zu schonen. Das hat sich ausgezahlt, auch wenn wir dort ein paar kleinere Fehler gemacht haben. Trotzdem hat es zu meinem ersten Powerstage-Sieg gereicht. Super! Alles in allem bin ich mit der Rallye Italien sehr zufrieden. Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Ich bin froh, Ola Fløene als Beifahrer zurück an meiner Seite zu haben. Er hat aus dem Stand eine Top-Leistung abgeliefert. Es war jetzt der dritte vierte Platz in Folge. Das nächste Mal würde ich gern wenigstens einen Platz besser abschneiden. Dafür bin ich zuversichtlich, denn mit Ola und mir kann es von hier an nur aufwärts gehen.»

Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor
«Hut ab vor der gesamten Mannschaft und Glückwunsch an Sébastien Ogier und Julien Ingrassia. Sie haben nicht nur ihren Vorjahressieg hier in Italien wiederholt, sondern auch dafür gesorgt, dass Volkswagen in allen drei Wertungen der Rallye-WM als ‚Halbzeitmeister‘ feststeht. Dahinter steckt viel harte Arbeit des gesamten Teams vor Ort, in Wolfsburg und Hannover. Ein großes Kompliment geht auch an Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila. Sie haben die Rallye lange Zeit angeführt und ein spektakuläres Duell mit Sébastien Ogier angeführt. Ein Quersteher hat gereicht, dass es diesmal vorzeitig beendet war. Das gilt aber ganz sicher nicht für den Rest der Saison. Auch Andreas Mikkelsen und Ola Fløene haben eine hervorragende Leistung gezeigt und bewiesen, dass sie in der Weltspitze angekommen sind. Wir werden weiter permanent daran arbeiten, dass der Polo R WRC und unsere Fahrer diejenigen bleiben, die es zu schlagen gilt.»

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