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Argentinien: WRC2-Sieg für Abdulaziz Al-Kuwari

Von Christian Schön
Zweiter Argentinien-Sieg und Tabellenrang zwei – Abdulaziz Al-Kuwari (Ford) machte alles richtig

Zweiter Argentinien-Sieg und Tabellenrang zwei – Abdulaziz Al-Kuwari (Ford) machte alles richtig

Der Ford-Pilot aus Katar profitiert vom Aufhängungsschaden des Markenkollegen Yuriy Protasov. Jari Ketomaa verteidigt mit Rang drei die Tabellenführung.

Die harten Wertungsprüfungen rund um Carlos Paz forderten auch im WRC2-Feld ihren Tribut. Die besten Chancen wurden Abdulaziz Al-Kuwari und Yuriy Protasov zugesprochen, die beide Ford Fiesta in der Heavy-Duty-Version als sogenannte Regional Rally Cars (RRC) fuhren. Für die Piloten in den seriennäheren R5-Autos, darunter auch Tabellenführer Jari Ketomaa (Ford Fiesta), ging es dagegen von Anfang an nur ums Ankommen.

Ihre Leiden füllten ganze Bücher. Ketomaa handelte sich schon während der ersten Etappe durch einen Reifenschaden (WP 2) und Bremsprobleme (WP 5) einen deutlichen Rückstand ein. Der wuchs durch eine defekte Servolenkung (WP 8), einen Reifenschaden (WP 10) und einen Dreher auf schließlich fast zwölf Minuten an.

Besonders bitter spielte das Schicksal Nicolas Fuchs (Ford Fiesta R5) mit. Der Peruaner verlor durch zwei Plattfüße plus eine gebrochene Spurstange (WP2) viel Zeit und fiel in der letzten Wertungsprüfung am Sonntag sogar aus.

Yuriy Protasov setztte sich vom Start weg in Führung. Ein abgerissenes Rad (siehe Story «Yuriy Protasov spielt MacGyver») nach WP 3 kostete den Ukrainer allerdings insgesamt fast 20 Minuten Strafzeit. Damit konnte er sich trotz zahlreicher weiterer Bestzeiten den Sieg abschminken.

Al-Kuwari nahm das Geschenk dankend an und verteidigte die Führung mit kontrollierter Fahrt bis ins Ziel. «Die von allen so heftig kritisierte 52-Kilometer-WP am Freitag hat mir besonders gefallen. Wir haben bei mir zu Hause viele Prüfungen dieser Art. Man muss halt clever sein und sich eine Taktik zurecht legen», sagte der Mann aus dem Wüstenstaat Katar, der seinen zweiten Argentinien-Sieg beim dritten Versuch holte. «Durch das Problem von Yuriy hatten wir schon nach dem ersten Tag einen guten Vorsprung. Danach bin ich nur noch mit reduziertem Risiko gefahren.»

Als einziger R5-Pilot fand Diego Dominguez aus Paraguay, ebenfalls in einem Ford Fiesta am Start, den richtigen Kompromiss aus Tempo und materialschonender Fahrweise. Im Ziel hatte er zwar fast drei Minuten Rückstand auf Al-Kuwari, konnte sich aber 18 WM-Punkte für Rang zwei gutschreiben lassen.

Weil Gruppe-N-Vertreter Simone Tempestini (Subaru Impreza) noch auf der Abschlussprüfung in technische Probleme geriet, erbte Protasov am Ende noch Rang vier und ist nun Fünfter in der WRC2-Gesamtwertung. Ketomaa bleibt Tabellenführer, Al-Kuwari ist jetzt Zweiter.

Nicht die komplette WRC2-Tabellenspitze war in Argentinien am Start. Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta) gewann stattdessen am Wochenende den Lauf zum Cross-Country-Weltcup in seiner Heimat Katar. Stéphane Lefebvre (Citroën DS3) fuhr zwar in Argentinien, hatte aber nicht in der WRC2 gemeldet. Wegen eines Motorproblems (WP 8) musste er ohnehin aufgeben.

Rallye Argentinien, Ergebnis WRC2

1. Abdulaziz Al-Kuwari/Marshall Clarke (Ford Fiesta RRC), 3:57.47,5 Stunden
2. Diego Dominguez/Edgardo Galindo (Ford Fiesta R5), 2.45,6 Minuten
3. Jari Ketomaa/Kaj Lindström (Ford Fiesta R5), + 12.03,2 Minuten
4. Yuriy Protasov/Pavlo Cherepin (Ford Fiesta RRC), + 13.22,8 Minuten
5. Didier Arias/Hector Nunes (Ford Fiesta R5), 16.38,8 Minuten
6. Simone Tempestini/Matteo Chiarcossi (Subaru Impreza R4), 21.40,4 Minuten

WRC2-Tabelle nach vier Läufen

1. Jari Ketomaa (Finnland/Ford), 55 Punkte
2. Abdulaziz Al-Kuwari (Katar/Ford), 37 Punkte
3. Stéphane Lefebvre (Frankreich/Citroën), 25 Punkte
4. Nasser Al-Attiyah (Katar/Ford), 25 Punkte
5. Yuriy Protasov (Ukraine/Ford), 22 Punkte
6. Nicolas Fuchs (Peru/Ford), 18 Punkte

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