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Ilka Minor: Heißes Rallye-Wochenende in Portugal

Von Toni Hoffmann
Henning Solberg/Ilka Minor bei der Rallye Portugal

Henning Solberg/Ilka Minor bei der Rallye Portugal

Mit Zuschauerbier und seiner feuerfesten Unterwäsche konnte Henning Solberg den lodernden Fiesta löschen, während Ilka Minor das Feld vor einem Stein warnte.

Insgesamt blickt die Österreicherin auf eine anstrengende, aber schöne Portugal-Rallye zurück. Ein starkes Starterfeld, die Creme de la Creme des internationalen Rallyesports war am vergangenen Wochenende bei der Rally de Portugal am Start, darunter auch Österreichs zurzeit einziger Rallye-Export Ilka Minor, an der Seite von Henning Solberg, der einmal mehr einen privaten Ford Fiesta RS WRC zündete.

Eröffnet wurde die Rallye am Donnerstagabend mit einer 3,36 Kilometer kurzen Superspecial-Prüfung in Lousada. Ilka Minor erzählt: «Henning war mit seinen Gedanken irgendwo. Er war abgelenkt, weil das Getriebe beim Herunterschalten nicht so schnell reagiert, wie er es haben möchte. Er hat dann zu früh abgedreht, er kennt den Kurs, wahrscheinlich hat er gar nicht auf meine Ansage gehört. Das Ganze hat maximal zwei Sekunden gekostet, dennoch hat er sich darüber natürlich ein wenig geärgert.»

Highspeedcrash

Auch am Freitag, auf den Schotterprüfungen, hat Solberg mit der Schaltung gekämpft – bis auf SP7 ein Stein für ein jähes Ende sorgt, noch dazu bei Höchstgeschwindigkeit. Ilka berichtet: «Der Stein lag genau in der Ideallinie – an einer Stelle, wo du in den Begrenzer kommst. Wir sind nach dem Aufprall seitlich runtergerutscht, wir konnten froh sein, dass es nicht weiter runterging. Das Auto ist leicht hinten gehangen - so dürfte heißes Öl nach hinten geronnen sein, erst fünf bis sechs Minuten später hat sich dieses Öl entzündet und das Auto begann zu lodern.»

Henning Solberg reagierte ungewöhnlich, aber effektiv. Ilka: «Während ich auf der Strecke die herankommenden Autos etwas gebremst habe, damit sie nicht ebenfalls abfliegen, hat Henning sein feuerfestes Shirt ausgezogen und mit dem Bier eines Zuschauers getränkt, so konnte er die Flammen ersticken. Da unser Auto dort nicht mehr von selbst herauskam, war der Tag für uns gelaufen, doch es standen nur mehr zwei kurze Asphalt-Prüfungen in der Stadt auf dem Programm. Als dann einer der Abschleppwägen unser Auto herausgezogen hatte, konnten wir selbständig ins Service fahren, dort wurde der Wagen dann binnen drei Stunden wieder auf Vordermann gebracht.»

Voll am Limit – trotzdem keine Zeiten

Am Samstagvormittag stellte sich bald das nächste Problem ein: «Wir haben gleich bemerkt, das mit dem hinteren Differenzial etwas nicht stimmt, am Ende hatten wir nur mehr Vorderradantrieb. Die Mechaniker haben im Mittagsservice das Differenzial getauscht, sodass der Wagen am Nachmittag wieder okay war. Wir haben halt versucht, unter den Umständen so gut wie möglich zu fahren. Am Sonntag wollten wir einen Zahn zulegen – wir sind voll am Limit gefahren, doch die Zeiten waren trotzdem nicht sonderlich ansprechend.»

Alles in allem blickt Ilka Minor auf ein intensives Wochenende zurück: «Das war eine wirklich schöne Rallye. Es waren viele Fans an den Strecken – ungewohnt war nur, dass sie aus Sicherheitsgründen nur noch in Blöcken auftauchen, früher war die gesamte Strecke mit Fans gesäumt. Die Rallye war sehr anstrengend, es waren lange Tage – am Sonntag beispielsweise ist es schon um 5.15 Uhr losgegangen, da musste man um 4 Uhr aus den Federn.»

SMS von Oscar Solberg

Dass Henning Solberg immer wieder auf sein Handy blickte, um SMS zu lesen, hatte einen ganz besonderen Grund: Sein Sohn Oscar startete in einem Ford Fiesta R2. Ilka erzählt: «Oscar war gut dabei, es war erst seine siebte oder achte Rallye. Am ersten Tag hat er sich überschlagen, doch dann konnte er einen guten Speed fahren. Auch Bernardo Sousa fuhr mit einem Fiesta R2T, so konnten sich die jungen Piloten mit ihm messen. Am Schluss lag Oscar nur noch 44 Sekunden hinter Sousa, das ist sehr gut für einen so jungen Fahrer.»

Übernachtet haben Henning Solberg, Oscar Solberg und dessen Copilot Patrick Barth allesamt in einem Hotelzimmer. Ilka zuckt mit den Achseln: «Das ist für Norweger ganz normal, die sehen das ein bisschen lockerer als wir.» Und wer hat bei Ilka im Zimmer übernachtet? Ilka lacht: «Niemand! Das würde ich nicht aushalten.»

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