Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Etappenrennen

Von Esther Babel
v.l. Robert Neubert, Luca Hansen, Markus Reiterberger

v.l. Robert Neubert, Luca Hansen, Markus Reiterberger

Erster Sieg für Luca Hansen im Yamaha-R6-Dunlop-Cup.

In zwei Etappen wurde der zweite Lauf zum Yamaha-R6-Dunlop-Cup in der Motorsport Arena Oschersleben entschieden. Nach einem Abbruch in der neunten Runde wurde das Rennen für weitere vier Runden gestartet. In beiden Teilrennen sah Luca Hansen (Midlum, enperace, Zweirad Voiges) als Erster die Zielflagge und feierte in der addierten Wertung vor Markus Reiterberger (Obing, Hungerhuber racing4fun.de) und Robert Neubert (Chemnitz, Motorradtke ADAC Sachsen) seinen ersten Sieg.

Damit stürmte gleich beim zweiten Rennen einer der Cup-Neulinge an die Tabellenspitze. «Ich habe im Winter die Zeiten studiert, die im Cup gefahren werden und mir Top-Ten-Platzierungen zum Ziel gesetzt. Mit einem Sieg habe ich ehrlich gesagt noch nicht gerechnet», verriet der 18-jährige Azubi. Hansen hatte zwei Runden vor dem Abbruch die Führung von Markus Reiterberger übernommen. Damit war auch die Strategie für den Restart klar: «Solange ich vorne war, konnte nichts passieren», schmunzelte Hansen verschmitzt.

Der Plan ging auf. Auch weil Reiterberger im zweiten Lauf kurz vor der geplanten Schlussattacke auf den erneut in Front liegenden Hansen überraschend Besuch von hinten bekam. «Ich hätte mir den Sieg schon zugetraut, denn im letzten Streckenabschnitt war ich etwas schneller als Luca. Aber gerade als ich in der Schlussrunde angreifen wollte, schob plötzlich Robert Neubert sein Vorderrad neben mich. Ich konnte zwar den zweiten Platz verteidigen, aber nach vorne ging dadurch nichts mehr», erklärte Reiterberger im Ziel.

«Die Aktion hätte ich mir eigentlich sparen können», räumte der Trainingsschnellste Robert Neubert (Chemnitz, Motorradtke ADAC Sachsen) ein. «Mir war nicht bewusst, dass die Zeiten der beiden Läufe addiert werden, sonst hätte ich Reiti nicht mehr angegriffen, denn er hatte ja aus dem ersten Lauf zwei Sekunden Vorsprung mitgebracht. Ich bin mit aber dem Podestplatz in meinem zweiten Cup-Rennen mehr als zufrieden.»

Das galt auch für Marc Buchner (Königswinter, MZB Motorrad Bonn). «Als Umsteiger vom Supermoto habe ich mich im Regentraining natürlich total wohl gefühlt», freute sich der 19-jährige am Samstag über den fünften Startplatz. Dass er es auch auf trockener Piste kann, bewies Buchner am Sonntag mit Rang vier im Rennen. «Das war erst mein zweites Strassenrennen, aber ich fühle mich auf der R6 bereits richtig wohl.»

Auch Patrick Vincon (Knittlingen, DMV team romero), der von den 125ern kommt, hat sich inzwischen recht gut eingewöhnt und konnte in Oschersleben neben der schnellsten Rennrunde wohl auch die meisten Überholmanöver vorweisen. Obwohl er nach einem Sturz im Abschlusstraining aus der achten Reihe starten musste, hatte der jüngere Bruder von Cup-Sieger Dominik auf einen Top-Ten-Platz spekuliert. «Ich hatte einen guten Start und konnte dann bis Platz sieben vorfahren. Nach dem Re-Start sogar auf Platz vier, das reichte in der Addition für Rang fünf», freute sich der 17-jähige Nordbadener.

Christoph Kasberger (Waldkirchen, WMK-Racing-ABM Team) hatte auf ein Regenrennen gehofft. Mit Platz zwei im Training bewies der Bayer einmal mehr seine Vorliebe für den nassen Untergrund. «Ich war bereits am viertplazierten Buchner dran, dann kam die rote Flagge. Den Re-Start habe ich leider verpennt und so noch einen Platz verloren. Sechster ist aber okay, denn eigentlich mag ich die Strecke überhaupt nicht», gab sich Kasberger zufrieden.

Nach ihrem grandiosen Sieg vor drei Wochen, musste Lucy Glöckner (Krumhermersdorf, Team Brandtstädter ADAC Sachsen) diesmal mit Rang sieben vorlieb nehmen. «Im Grunde genommen bin ich nicht unzufrieden, denn auf dieser Strecke lief es bei mir noch nie und am Samstag im Regen habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt. Warum weiss ich nicht», gab die schnelle Cup-Lady zu, die in der Gesamtwertung mit nur einem Punkt Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Luca Hansen (35 Punkte) auf Tuchfühlung bleibt.

«Wir hatten hier wie alle anderen Klassen insbesondere am Samstag im Regen viele Stürze, die aber, abgesehen vom Schlüsselbeinbruch von Kilian Gyger, glimpflich verliefen. Aber es war für uns alle kein gewöhnliches Rennwochenende. Unsere Gedanken waren bei Daniel LoBue, der hier vor einem Jahr ums Leben kam», erklärte Cup-Koordinator Thomas Kohler. Aus diesem Grund fuhren in Oschersleben alle Cup-Piloten mit einer kleinen Startnummer 14 am Motorrad.

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