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Yamaha R6-Dunlop-Cup: Eine deutsche Angelegenheit

Von Andreas Gemeinhardt
Max Fritzsch, Dominik Engelen und Julian Puffe (v.l.)

Max Fritzsch, Dominik Engelen und Julian Puffe (v.l.)

Mit Dominik Engelen, Max Fritzsch und Julian Puffe standen in Oschersleben drei Nachwuchstalente aus Deutschland auf dem Podium.

Dominik Engelen feierte in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben seinen ersten Sieg im Yamaha R6-Dunlop-Cup. Der 16-jährige Leverkusener gewann vor Max Fritzsch und Julian Puffe. Damit gingen die Podiumsplätze erstmals seit Hockenheim 2010 wieder ausschließlich an deutsche Piloten. 

Dominik Engelen war recht optimistisch nach Oschersleben gereist: «Wir waren vor einer Woche zum Trainieren hier und aufgrund der Rundenzeiten war ich schon zuversichtlich, dass es hier was gehen könnte. Aber es war ein hartes Stück Arbeit. Ich hatte zwar den besten Start, doch den geplanten Ausreißversuch haben die die Kollegen leider nicht zugelassen», verriet Engelen nach dem Rennen. «Auf meiner Boxentafel stand lange Plus Null. Als die Zahl gegen Rennende größer wurde, habe ich meinen Speed weiter durchgezogen und erst in den letzten beiden Runden die Luft rausgenommen. Ich bin jetzt Zweiter in der Gesamtwertung und mit dem Red Bull Ring und dem Sachsenring kommen meine Lieblingsstrecken erst noch», freut sich Engelen schon auf das nächste Rennen in einer Woche in Österreich, wo er erstmals als Führender der NGK-Rookies-Wertung mit der roten Verkleidung antreten darf.

Sein härtester Widersacher war Max Fritzsch. Der Trainingsschnellste setzte Engelen von Beginn an mächtig unter Druck: «Fünf Runden vor Schluss habe ich noch einmal voll gepusht, um Dominik vielleicht in einen Fehler zu treiben. Als ich meine Rundenzeit von 1:30 auf dem Display sah, war mir klar, mehr geht nicht. Den Fehler habe ich dann selbst gemacht, als ich auf die Bordsteine geriet und fast gestürzt bin. Danach habe ich beschlossen, den zweiten Platz sicher nach Hause zu bringen, um nach zwei Nullnummern endlich zu punkten.»

Seine Premiere auf dem Podest durfte Julian Puffe feiern. «Ich fuhr lange Zeit mit einem kleinen Abstand auf dem vierten Platz hinter Toni Riedel, dann hat er einen kleinen Fehler gemacht, der mich in den Windschatten brachte und wenig später konnte ich ihn sogar überholen», berichtete der 17-jährige Schleizer. «Am Schluss bin ich dann einfach Kampflinie gefahren, um den Podiumsplatz zu verteidigen.»

Den verspielte Toni Riedel durch ein kleines Missgeschick. «Ich bin beim Start gut weggekommen und konnte Dominik und Max einige Runden lang folgen. Dann habe ich mich leider zweimal verbremst, dadurch war Julian zunächst dran und später sogar vorbei», erklärte Riedel. «Eigentlich wollte ich zum Schluss noch einmal angreifen, aber an der einzigen Stelle, wo ich eine Chance sah, wurde in den letzten beiden Runden gelb geschwenkt. So war's am Ende eben Platz vier.»

Der erste ausländische Fahrer folgte mit Ville Valtonen auf dem fünften Rang. Nach seinen beiden Siegen auf dem Lausitzring und in Zolder war der 29-jährige Finne mit dem Resultat nicht einmal unzufrieden. «Ich könnte meine Rundezeiten über das ganze Wochenende kontinuierlich steigern, war über eine Sekunde schneller als im Vorjahr, aber die Jungs vorne waren diesmal einfach noch flotter unterwegs», räumte der Cup-Spitzenreiter ein. «Unterm Strich ist das ein solides Ergebnis, denn ich habe die Führung in der Gesamtwertung verteidigt und die Saison ist noch lang. Am Ende ist vielleicht die Konstanz ausschlaggebend.»

Zu einem zuverlässigen Kandidat auf die vorderen Plätze hat sich in seiner dritten Cup-Saison auch Patryk Kosiniak entwickelt. «Meinen Start vergessen wir besser ganz schnell», sagte der Pole. «Ich konnte dann wieder einige Plätze gutmachen und zwischenzeitlich auch Ville noch überholen. Mein Motorrad fühlte sich leider nicht so gut an, wie im Training. Ich hatte ein paar heftige Rutscher und bekam gegen Ende des Rennens Probleme mit den Unterarmen. Ich musste die Zähne zusammenbeißen und war schließlich froh, dass ich das Rennen zu Ende fahren konnte.»

Im Kampf um Platz sieben lieferten gleich mehrere Fahrer den Zuschauern in der etropolis Motorsport Arena eine kurzweilige Vorstellung. Florian Pfanzelt, Reto Wiederkehr und Roger Gantner wechselten ständig die Positionen. Das glückliche Ende hatte schließlich Pfanzelt für sich, der knapp vor Wiederkehr und Gantner gewertet wurde. Auch Andreas Bjønness-Jacobsen kämpfte in der Gruppe mit, musste aber zum Schluss abreißen lassen und mit Rang zehn Vorlieb nehmen. Die übrigen Punkte gingen an Christoph Pudlo, Thomas Müller, Jérôme Feyen, Kevin Rofner und Nazim Agus.

Cup-Chef Thomas Kohler zeigte sich mit der Vorstellung seiner Schützlinge überaus zufrieden: «Dass die Jungs hier sogar unter 1:31 fahren, hätte ich nicht erwartet. Es zeigt, was mit diesem Motorrad und den Dunlop-Einheitsreifen möglich ist und nicht zuletzt, dass wir auch 2013 wieder überaus talentierte Jungs am Start haben.» Für die geht's bereits nächste Woche beim Gastspiel in Österreich auf dem Red Bull Ring weiter.

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