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24h Le Mans: Dramatische Nacht für das Toyota-Team

Von Martina Müller
Alle drei Toyota TS050 Hybrid bekommen bei den 24 Stunden von Le Mans in der Nacht Probleme. Porsche von Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy führt souverän das Rennen an. Gewinnt vielleicht ein LMP2?

So wie es scheint, ist der Renngott kein Freund von Toyota Gazoo Racing. Denn nachdem schon im Vorjahr dem japanischen Team auf dramatische Art und Weise der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans entrissen wurde, wird es auch 2017 nichts mit einem Toyota-Triumph werden. Alle drei TS050 Hybrid sind raus aus der Entscheidung um den Gesamtsieg. Zunächst erwischte es den Wagen #8 von Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima, der urplötzlich rauchend in der Box stand. Die Mechaniker-Truppe schob den Wagen in die Garage. Dort wurde ein Defekt an der vorderen Abtriebseinheit festgestellt. Sprich: Das selbe Problem wie schon am #2 Porsche einige Stunden zuvor.

Doch damit nicht genug. Nach einer Safety-Car-Phase wollte der Wagen #7 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Stéphane Sarrazin einfach nicht mehr auf Speed kommen. Wie sich herausstellte, hatte die Kupplung einen Schaden. Zwar versuchte Pole-Setter Kobayashi noch alles, um den Toyota wieder in die Box zu bekommen, doch im Bereich der Porsche-Kurven musste der bis dato führende Wagen abgestellt werden und somit das Rennen aufgeben. «Das ist derart enttäuschend. Das Auto lief sehr gut und wir gingen solide vor, bauten aber dennoch die Führung aus. Als die Safety-Car-Phase endete, hatte ich jedoch plötzlich keine Power mehr. Ich versuchte die Boxen zu erreichen, doch das erwies sich als unmöglich. Ich bin so traurig für alle im Team, die so hart auf dieses Rennen hin gearbeitet und ein so schnelles Auto auf die Räder gestellt haben», konnte er seine Trauer kaum im Zaum halten.

Als sich Toyota dann bestätigt fühlte, 2017 einen dritten TS050 Hybrid einzusetzen und alle Augen auf diesen einen mit Siegchancen verbliebenen Wagen richteten, kam dann auch dessen Aus. Im Bereich des Dunlop-Bogens kollidierte Nicolas Lapierre mit einem LMP2-Oreca. Auch hier versuchte der Pilot noch irgendwie die Box zu erreichen, doch die Beschädigungen im Heck waren einfach zu groß, so dass unterwegs aufgegeben werden musste.«Ich kann das nicht glauben. Das LMP2-Auto war am Ende der Start-Ziel-Geraden genau hinter mir, als die übliche Treibstoffabschaltung einsetzte. Ich vermute, dass ihn das völlig überrascht haben muss, denn er fuhr mir voll ins Heck und das war es dann. Das ist derart frustrierend für uns alle im Team», so Lapierre.

Fünf von sechs LMP1 sind damit raus aus der Entscheidung. Und nun dreht also der Porsche 919 Hybrid von Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy einsam und alleine seine Runden an der Spitze des Feldes. Schon knapp 12 Runden beträgt der Vorsprung auf den ersten LMP2. «Ja, wir führen das Rennen in den ganz frühen Morgenstunden an, aber ich will an nichts anderes denken als daran, unsere Arbeit gut zu machen. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben und müssen versuchen, unser Auto ins Ziel zu bringen. Nichts darf uns ablenken», mahnt Tandy weiterhin zur Vorsicht.

Nach dem circa einstündigen Tausch des vorderen Antriebs befindet sich der Porsche #2 von Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley nun bereits wieder in den Top 10 – knapp sieben Runden hinter den Gesamt-Zweitplatzierten Orcea #38 von Jackie Chan DC Racing. Sollte der Porsche nun ohne Probleme durchfahren, könnte er sogar an allen LMP2 wieder vorbei fahren. Der #8 Toyota befindet sich mit knapp 28 Runden auf Platz 16.

Zwischenstand nach 15,45 Stunden

#1 Porsche
#38 Oreca
#13 Oreca
#31 Oreca

Zwischenstand in der GTE Pro- Klasse

#95 Aston Martin
#51 Ferrari
#63 Corvette
#91 Porsche
#71 Ferrari
#67 Ford
#97 Aston Martin
#68 Ford
#69 Ford

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