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SCG 007 LMP1: Scuderia Glickenhaus will nach Le Mans

Von Oliver Müller
Glickenhaus zeigt erste Zeichnungen von einem Rennauto, mit welchem in Zukunft in der großen Prototypen-Klasse der 24 Stunden von Le Mans gefahren werden soll. Ab 2020 sind beim Klassiker sogenannte Hypercars erlaubt.

Ex-Film-Produzent James (genannt Jim) Glickenhaus ist ein großer Träumer. Der US-Amerikaner sehnt sich schon seit vielen Jahren danach, endlich mit einem eigenen Boliden bei den legendären 24 Stunden von Le Mans anzutreten. Nun ist der 68-Jährige seinem so innigen Wunsch einen Schritt näher gekommen. Glickenhaus veröffentlichte Zeichnungen des SCG 007 LMP1. Mit diesem noch in der Konzeptphase befindlichen Renner will er zukünftig beim Klassiker in Westfrankreich antreten. «SCG wird an diesem Programm zum Selbstkostenpreis arbeiten und es finanzieren - egal was passiert. Auch wenn es am Ende nur ein Auto gegen den Rest der Welt sein wird», macht Glickenhaus eine klare Ansage.

«Vom SCG 007 LMP1 bieten wir eine limitierte Auflage von 25 Straßenversionen und einer Rennversion -neben unserer eigenen- an. Alle Gewinne gehen in die Finanzierung unseres Le Mans-Programms. Der Preis steht noch nicht fest, wird sich aber um die Marke von einer Million Dollar bewegen», kalkuliert Glickenhaus. Der Auto-Enthusiast möchte mit dem SCG 007 LMP1 letztendlich sogar in Le Mans gewinnen. «Es ist 50 Jahre her, dass ein in Amerika gebautes Auto in Le Mans den ersten Platz belegte. Das wollen wir ändern», so Glickenhaus weiter.

Den langjährigen Le-Mans-Ambitionen von James Glickenhaus stand bislang immer das Reglement im Wege. Doch ab 2020 gelten in der großen Prototypen-Klasse des Langstrecken-Klassikers neue Regeln. Dann wird die aerodynamische Effizienz der Wagen nach oben hin gedeckelt, was den Einsatz sogenannter Hypercars möglich macht. Damit wäre der Weg von Glickenhaus nach Le Mans tatsächlich endlich frei. Die neue Gesamtsieg-Klasse wird dann jedoch nicht mehr LMP1 heißen, sondern Super Sportscar, GTPrototype, Le Mans Supercar oder Le Mans Hypercar (Fans dürfen hier mitentscheiden). Somit dürfte sich die Namensgebung des SCG 007 LMP1 womöglich auch noch leicht ändern.

James Glickenhaus ist ein leidenschaftlicher Automobil-Sammler. Besonders angetan hat es ihm sein Ferrari 330 P3/4 (Chaissis 0846) aus den Jahren 1966/1967. Um an dieses Fahrzeug anzuschließen ließ er 2006 bei Pininfarina ein Ferrari P4/5 genanntes Gefährt bauen. Eine spätere Rennversion des P4/5, die auf dem Ferrari 430 GT2 bzw. dem 430 Scuderia basiert, nahm in den Jahren 2011 und 2012 auch am 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring teil. Beim zweiten Auftritt wurde sogar ein kleines Hybrid-System von circa 50 PS Leistung verbaut. Seit 2015 bringt Glickenhaus den SCG003C beim Rennen in der Eifel an den Start. Das Fahrzeug war/ist von der Performance ungefähr auf GT3-Niveau. 2017 konnte Jeff Westphal damit sogar die Pole-Position am Nürburgring einfahren. Im Frühjahr desselben Jahres wurde auf dem Genfer Autosalon mit dem SCG003S auch eine Straßenableitung vorgestellt.

Der Name SCG bedeutet übrigens Scuderia Cameron Glickenhaus. Cameron ist nichts anderes als der Mädchenname der Ehefrau (ihr Vorname ist Meg) von James Glickenhaus.

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