MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

GT-Klasse: Ferrari vorn

Von Oliver Müller
Der Farnbacher Ferrari überraschte

Der Farnbacher Ferrari überraschte

Viel Kleinarbeit an den Fahrzeugen bestimmte den Testtag in den beiden GT-Klassen. Hochspannung für das Rennen garantiert.

Nicht unbedingt unerwartet setzte ein Ferrari 458 Italia die schnellste Zeit in der GT-Kategorie beim Le Mans Vortest. Überraschenderweise konnte aber die Farnbacher Truppe mit einer Runde von 3:59.966 Min. (Allan Simonsen) das gesamte GT-Feld hinter sich lassen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten führte man, neben der Ausarbeitung der Rennabstimmung, auch Qualifikationssimulationen durch. Durch diese Vorgehensweise wollte man die weichen Hankook-Reifen besser verstehen und herausfinden, welche Mischungen für die Fahrt während der Nacht am besten geeignet sind. Das Team musste ausserdem eine logistische Meisterleistung vollbringen, da man auch im GT Masters in Oschersleben am Start stand. Farnbacher verwies letztendlich den AF Corse Wagen mit sechs Zehntelsekunden auf Rang zwei in der Klasse.
Die drittbeste GT-Zeit sicherte sich BMW. Hier schaut man nach dem Testtag sehr optimistisch zum Rennen. Im Gegensatz zum schwierigen Auftritt im Vorjahr, fahren die Münchner einen grösseren Luftmengenbegrenzer und haben vor allem die Aerodynamik des M3 GT überarbeitet. Da in diesem Jahr die Fahrzeuge aus der ALMS technisch mit den in Europa laufenden Wagen identisch sind, kann man bei Einsatzteam Schnitzer auf aktuelle Daten aus Amerika zurückgreifen. Auch die Nordschleifen-Version des M3 liegt dieses Jahr näher an der Le Mans-Variante.

Dass die Luxury-Mannschaft am Ende mit einer Zeit von 4:01.968 Min. den vierten Klassenrang einnahm, war schon etwas überraschend. Zumal die Mannschaft dieses Jahr zum ersten mal in Le Mans antritt und somit noch keinerlei Streckenkenntnis vorweisen kann.

Recht zufrieden zeigte man sich auch im Porsche-Lager. Marc Lieb: «Wir haben den Testtag hauptsächlich zum Aussortieren verschiedener Aerodynamik-Komponenten verwendet. Das, was gut funktioniert, wird dann fürs Rennen hin in ausreichender Stückzahl produziert.» Durch den Startunfall in Paul Ricard musste sein Felbermayr-Proton Team ein neues Fahrzeug für den Testtag aufbauen.

Ganz im Zeichen der Rennvorbereitung stand der Tag beim Young Dirver AMR Team aus Paderborn. Teamchef Hardy Fischer: «Wir bereiten uns hier vor, als ob wir schon einen Startplatz fürs Rennen hätten. Vielleicht klappt das ja auch noch mit dem Entry. Mit unserer Fahrerbesetzung könnten wir sicher vorne mitmischen.» Zurzeit steht man nur auf der Reserveliste für die 24 Stunden und muss darauf hoffen, dass bereits gesetzte Mitbewerber noch auf den Start verzichten. Zündaussetzer am Motor beendeten die engagierte Arbeit aber vorzeitig.

Dass die Corvette-Werksmannschaft den Vortest ausgelassen hat, stimmt nur teilweise. In der Box von Kundenteam Labre Competition tummelten sich nur zu die Pratt&Miller Ingenieure aus Amerika. «Wir konnten von Long Beach aus die Fahrzeuge einfach nicht zeitgerecht hierher bringen, deshalb teilen wir uns die Arbeit mit Labre. Davon profitieren letztendlich beide Teams.» erklärte ein ebenfalls anwesender Olivier Beretta die Konstellation. Tom Millners schnellste Zeit von 4:04.222 Min. hätte für Platz acht in der GT Pro-Kategorie gereicht.

Die Ford GT des amerikanischen Robertson Teams zeigten auf der Strecke eine ansprechende Leistung. Eine Rundenzeit von 4:06,748 Min., die Anthony Lazzaro in den Asphalt zauberte, sorgte für ausgelassene Stimmung im Team. Die Zeit ist umso höher einzuschätzen, als dass die Flundern seit Beginn dieser Saison komplett in offizieller ACO-Spezifikation am Start stehen. Dies bedeutet insbesondere, dass aufgrund einer geringeren Motorleistung Abstriche beim Topspeed auf der Gerade gemacht werden mussten. Eine nicht gerade günstige Situation für das Streckenlayout von Le Mans.
Unerwartet positiv entwickelte sich im Laufe des Tages die Laune im Lotus Jetalliance Team. Eine Zeit von 4:09,692 Min. konnte sich, gerade wegen der Frische des Projektes, schon mal sehen lassen. Teamchef Lukas Lichtner-Hoyer: «Allen Unkenrufen zum Trotz laufen die Fahrzeuge schon ganz gut.» Vor Le Mans konnte man nur auf der Lotus eigenen Teststrecke und kurz in Snetterton testen. Jedoch waren das eher Funktionstests, die hauptsächlich von den beiden Werksfahrern Mowlem und Rossiter durchgeführt wurden. Das Fahrzeug hat bereits die volle ACO-Homologation. Lediglich bei der Grösse des Restriktors am von Cosworth gefertigten Motor befindet man sich noch in Verhandlungen mit dem Veranstalter.

Hinter der Corvette ging die schnellste Zeit in der GT-AM Klasse an den Labre (eigentlich IMSA Performance) Porsche. Jean-Philippe Belloc umrundete den Kurs in 4:05.285 Min.

So wird insbesondere in der Pro-Klasse das diesjährige Rennen wohl noch enger werden, als im letzten Jahr. Ein Sprint über 24 Stunden ist somit vorprogrammiert.

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