24h Le Mans: Arbeitssieg für Audi
Audi im Ziel: Zwölfter Le Mans Sieg seit dem Jahr 2000
Toyota machte Audi den 12. Sieg bei den 24h von Le Mans nicht leicht. Die Ingolstädter mussten sich nach Problemen an den R18 von Lotterer/Fässler/Treluyer und Di Grassi/Jarvis/Gené mit einem R18 gegen zwei drängelnde Toyota wehren, dazu machte das Wetter, was es wollte. «Wir mussten in diesem Rennen sehr kurzfristige Entscheidungen über die Strategie treffen und diese schnell an unsere Fahrer kommunizieren», so Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich. «Die Bedingungen auf der Strecke haben sich nahezu 20 Minuten geändert, wir mussten versuchen bei allen Bedingungen nicht nur konstant zu sein, sondern auch sehr schnell.»
Das die Toyota im Rennen aufdrehen würden, hatte der Österreicher erwartet: «Der Druck, den uns Toyota gemacht hat, war sehr sehr hoch. Wir musste im ganzen Rennen Vollgas geben.»
Auch bei der Strategie ging Audi auf das Äusserste und streckte den Dieselverbrauch zeitweise von dem 10-Runden-Rythmuss auf elf Umläufe. «Da haben wir den Fahrern gesagt, dass Sie den Sprit, denn sie verfahren, aus der eigenen Tasche bezahlen müssen», scherzte Ullrich. «In dem Moment sind alle sofort vom Gas gegangen, vor allem unser Schotte Allan McNish.»
Wie extrem die Technik der LMP1-Prototypen mittlerweile ist, zeigten die Probleme am #1 Audi von Lotterer/Fässler/Treluyer. Am R18 der Siegermannschaft aus den beiden vergangenen Jahren streikte die Lichtmaschine. Nicht schön, aber eigentlich kein grosses Drama. Doch für den Tausch gingen 12 Runden flöten, denn aus Platzgründen versteckt Audi die Lichtmaschine mittlerweile im Getriebe. «Das Auto ist nicht darauf ausgelegt, das dieses Teil gewechselt wird», erklärte Ullrich. «Eine Lichtmaschine ist bei uns noch nie kaputt gegangen. Daher ist nicht vorgesehen, die Lichtmaschine auszutauschen und das hat zu dem langen Stopp geführt. Aber das zeigt einmal wieder, dass man bei den Technik nie 100% sicher sein kann».
Für den #1 Audi war es nicht das einzige Problem im Rennen, dazu kam Ärger mit einem Gaspedal, das sich gelöst hatte. Ullrich «In den vergangenen Jahren hatten unsere drei Fahrer der Startnummer 1 Glück und haben gewonnen, nun war viel Pech im Spiel. Aber das ist typisch für Le Mans, daher ist es so wichtig, dass man in Le Mans drei starke Fahrerpaarungen hat, denn so konnten wir mit zwei Autos noch um den Sieg fahren. Bei den schwierigen Bedingungen haben an diesem Wochenende ohnehin alle unsere Fahrer ihre grosse Klasse unter Beweis gestellt.»