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24h Le Mans: Kann Porsche siegen?

Von Oliver Runschke
Porsche ist über Runde schnell, aber reicht das über 24h

Porsche ist über Runde schnell, aber reicht das über 24h

Über eine Runde in Le Mans kann niemand Porsche das Wasser reichen. Aber haben die tapferen Schwaben bereits in diesem Jahr das Werkszeug, die übermächtige Konzernschwester Audi zu besiegen?

Für den Volkswagen-Konzern-Patriachen Ferdinand Pech geht in diesem Jahr ein Langzeitziel auf. Piech hat Audi und Porsche bei den 24h von Le Mans aufeinander losgelassen, beim bedeutendsten Langstreckenrennen der Welt gibt es am Samstag ab 15:00 Uhr eine hunderte Millionen Euro teure Familienfehde der beiden Konzernschwestern bis aufs Blut. Im Qualifying waren die Porsche 919 Hybrid nicht zu schlagen, die drei LMP1 aus Schwaben starten im Jahr zwei des Porsche-Le-Mans-Comeback von den ersten drei Positionen.

Aber ist Porsche im zweiten Jahr mit dem 919 schon siegfähig? «Es wird ein sehr enges Rennen», gibt Polesetter Neel Jani seine Prognose ab. «Ich erwarte, dass wir zu Beginn von jedem Doppel- oder Dreifachstint etwas schneller sind und die Audi nach hinten hin aufholen und dann am Ende mit uns gleich auf liegen werden».

Ein Schlüssel liegt bei der Reifenperformance, der Audi R18 e-tron quattro gilt ebenso wie der Toyota TS040 als deutlich reifenschonender als der Porsche 919. Derzeit sieht es nach einem trockenen 24h-Rennen aus. Das bedeutet, es dürfen maximal 12 Sets Michelin-Slicks verwendet werden, dazu gibt es noch einen Satz Joker-Reifen. «Grundsätzlich ist es kein Problem die 24h mit 12 Satz Reifen zu fahren», sagt Marc Lieb.
Bisher hatte Porsche bei den Sechs-Stunden-Rennen zum Ende der zweiten Tankfüllung auf einem Reifensatz Probleme mit der Reifenperformance, in Le Mans wird sich das auf den dritten Stint auf einen Reifensatz verschieben. «Le Mans ist nicht besonders hart zu den Reifen», so Lieb. «Extreme Querbeschleunigung gibt es eigentlich nur ein Mal pro Runde in den Porsche-Kurven. In allen anderen Kurven werden die Reifen eher geringer belastet. Doppelstints sind daher hier in Le Mans kein Problem für uns, interessant wird es, was die Reifen im dritten Stint machen.»

Porsche hat noch einen taktischen Vorteil: Die 919 Hybrid werden im Rennen Stints von 14 Runden fahren, Audi und Toyota kommen mit einer Tankfüllung 13 Runden weit. Sollten eventuelle Safety-Car-Phasen den Vorteil nicht zerstören, kann sich Porsche über die Distanz zwei Boxenstopps sparen und hat damit einen theoretischen Vorteil von mehr als zwei Minuten.

Timo Bernhard hat 2010 mit Audi in Le Mans gewonnen und weiß was es braucht, um am Sonntag um 15:00 Uhr ganz oben auf dem Podium zu stehen. «Das Ergebnis halte ich in diesem Jahr für vollkommen offen. Das Team ist gut, wir haben im Vergleich zum vergangenen Jahr einen grossen Schritt gemacht. Im Gegensatz zu 2014 konnten wir in den vergangenen zwölf Monaten vor allem an den Details arbeiten, dafür war vor dem Rennen 2014 einfach keine Zeit. Unser Auto ist sehr schnell, ein Fragezeichen steht natürlich hinter der Dauerhaltbarkeit. Aber das ist ein Thema, bei dem sich Audi auch nicht so weit aus dem Fenster lehnen sollte.»

Fahrerisch sieht Bernhard sein Trio mit Mark Webber und Brendon Hartley bereit für den Sieg. «Wir sind ein Team ohne Ego, das ist ganz wichtig. Wir haben im Training und Qualifying nur auf das Rennen hin gearbeitet und darauf geachtet, dass wir alle drei gleichmässig viel im Auto sitzen. Mich erinnert das alles hier sehr an meinen Sieg mit Audi 2010. Damals stand bei Mike Rockenfeller, Romain Dumas und mir auch das Team im Vordergrund. Wir waren ein Team ohne Ego, niemand musste dem anderen etwas beweisen und genau so sehe ich uns in diesem Jahr auch.»

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