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24h Nürburgring: Starker Sieg für den Manthey-Porsche

Von Oliver Müller
Gesamtsieg beim 24h Rennen auf dem Nürburgring für den Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing

Gesamtsieg beim 24h Rennen auf dem Nürburgring für den Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing

Der sogenannte Grello (Porsche 911 GT3 R) mit Matteo Cairoli, Michael Christensen und Kévin Estre gewinnt das 24h Rennen auf dem Nürburgring 2021. Aufgrund von Nebel gab es eine Unterbrechung von über 14 Stunden.

Großes Spektakel mit super Motorsport, eine lange Pause und dann ein total spannendes Finale: Die 49. Ausgabe der 24 Stunden auf dem Nürburgring bot atemberaubende Unterhaltung. Am Ende siegte der Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing mit Matteo Cairoli, Michael Christensen und Kévin Estre. (Auf diesem Fahrzeug war zunächst auch Lars Kern vorgesehen, doch aufgrund einer plötzlichen Krankheit wurde Kern vom Rennen abgemeldet.) Rang zwei ging mit gut 8,8 Sekunden Rückstand an den Rowe-BMW M6 GT3 von Connor de Phillippi, Martin Tomczyk, Sheldon van der Linde und Marco Wittmann.

Die diesjährige Ausgabe der 24h am Nürburgring wurde vor allem geprägt vom Nebel. Gegen 21:30 Uhr am Samstagabend hatte Rennleiter Walter Hornung die Reißleine gezogen und die rote Flagge schwenken lassen. Eine lange Unterbrechung folgte. Tatsächlich dauerte es bis 12:00 Uhr am Sonntagmittag, bis wieder Vollgas gegeben werden konnte. Dann gab es einen Sprint von dreieinhalb Stunden bis zum Fallen der Zielflagge.

Zunächst lag nach dem Re-Start noch der andere BMW M6 GT3 von Rowe Racing (#1 mit Nicky Catsburg, John Edwards, Philipp Eng und Nick Yelloly) in Führung. Diese ging dann bei einem Tankstopp verloren. Doch damit nicht genug: Wenige Minuten später folgte der Schock im Rowe-Lager. Eng musste den BMW mit Leistungsverlust abstellen und war damit aus der Entscheidung. «Es wäre natürlich für das Team schön gewesen, im letzten 24h-Rennen mit dem M6 GT3 nochmal wie im vergangenen Jahr zu gewinnen. Aber so ist Motorsport, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man», meinte Eng traurig.

Kurz zuvor hatte sich schon ein anderer Favorit auf den Gesamtsieg verabschiedet. Maro Engel hatte den am Samstag lange führenden Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team HRT in der Hohenrain-Schikane (nach einer Berührung mit dem Opel Manta) in die Reifenstapel gesetzt. Er wurde sogar sicherheitshalber zum Check ins Medical Center gebracht. «Ich bin Okay - körperlich jedenfalls», erklärte Engel später. «Wir kamen im Überrundungsverkehr in den Tiergarten. Dort habe ich die Situation falsch eingeschätzt und dachte mein Vordermann hätte mich gesehen. Hatte er aber nicht – eine klassische Nordschleifensituation.»

Somit kristallisierte sich ein Siebenkampf um den Sieg heraus. Neben dem Manthey-Porsche und dem zweiten Rowe-BMW (#98) waren das die Porsche von Rutronik Racing (Romain Dumas, Julien Andlauer, Tobias Müller und Laurens Vanthoor) bzw. Falken Motorsports (Klaus Bachler, Martin Ragginger, Sven Müller und Alessio Picariello), der Audi R8 LMS vom Audi Sport Team Land (Christopher Mies, Kelvin van der Linde, René Rast und Frédéric Vervisch) und die M6 GT3 vom BMW Junior Team (Daniel Harper, Max Hesse, Neil Verhagen und Augusto Farfus) sowie von Schubert Motorsport (Jesse Krohn, Jens Klingmann, Alexander Sims und Stef Dusseldorp).

Anderthalb Stunden vor Ende eliminierten sich zwei dieser sieben Fahrzeuge dann aus der Verlosung um den Sieg. Der Land-Audi mit Kelvin van der Linde rutschte bei der Hohen Acht von der Strecke und räumte dabei auch den Rutronik-Porsche von Andlauer ab. Somit gab es noch fünf Favoriten auf den Sieg. Doch dann musste auch der Junior-BMW einen Rückschlag hinnehmen, da es eine Zeitstrafe von zwei Minuten und sieben Sekunden wegen einer Kollision setzte. Später fuhr der Frikadelli-Porsche mit Patrick Pilet am Steuer bei Kallennhard dem Junior-BMW mit Farfus (er hatte einen Antriebsdefekt) noch ins Heck und besiegelte dessen Rennen.

Als rund 30 Minuten vor Ende die letzten Boxenstopps absolviert waren, spitze sich ein spannender Zweikampf des #98 Rowe-BMW und des Manthey-Porsche zu. Beide Fahrzeuge lagen nur 15 Sekunden auseinander. Doch Manthey-Pilot Estre, der über das gesamte Rennen eine außergewöhnliche Leistung zeigte, behielt die Nerven und fuhr zum Sieg. «Es ist unglaublich, mir fehlen die Worte. Es war ein so hartes Rennen - sehr intensiv. Ich habe alles gegeben. Es war sehr schwer, ohne Fehler durchzukommen. Ich bin irre stolz auf dieses Team», jubelte Estre.

«Mir bedeutet der zweite Platz viel», fügte Tomczyk an. «Natürlich ist es schade, wenn man so knapp am Sieg vorbeischrammt. Aber beim 24h-Rennen auf dem Podest zu stehen, ist immer etwas besonders. Ein Ritterschlag auch für das Team. Jetzt wird gefeiert.»

Hinter dem Rowe-BMW gab es zum Finale noch einen actionreichen Vierkampf um den letzten Platz auf dem Podium. Diesen entschied der zu Rennende richtig auftrumpfende Mercedes-AMG GT3 vom Mercedes-AMG Team GetSpeed mit Maximilian Götz, Daniel Juncadella, Raffaele Marciello und Fabian Schiller für sich. Platz vier ging an den Falken-Porsche mit Bachler, Ragginger, Müller und Picariello vor dem R8 LMS vom Audi Sport Team Car Collection (Christopher Haase, Nico Müller, Patric Niederhauser und Markus Winkelhock) und dem Schubert-BMW.

Das ist das vorläufige Ergebnis der 24h Nürburgring 2021

#911 Manthey-Racing - Porsche 911 GT3 R
#98 Rowe Racing - BMW M6 GT3
#7 Mercedes-AMG Team GetSpeed - Mercedes-AMG GT3
#44 Falken Motorsports - Porsche 911 GT3 R
#2 Audi Sport Team Car Collection - Audi R8 LMS
#20 Schubert Motorsport - BMW M6 GT3
#8 Mercedes-AMG Team GetSpeed - Mercedes-AMG GT3
#23 Huber Motorsport - Porsche 911 GT3 R

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