Formel 1: So heißen die neuen Autos

Manthey: Mit Fünf-Zylinder auf Platz zwei

Von Oliver Runschke
Zweite Sieger: In der Schlussphase der 24h von Spa konnten Marc Lieb, Richard Lietz und Patrick Pilet nicht mehr angreifen.

«Ich bin sehr zufrieden mit dem zweiten Platz, wir können auf das Ergebnis sehr stolz sein», sagte Marc Lieb nach den 24h von Spa-Francorchamps. 24h-Stunden lang kämpften die drei Porsche-Werksfahrer Lieb, Richard Lietz und Patrick Pilet wie die Löwen und lagen immer in der Spitzengruppe, obwohl gerade die Konkurrenz von BMW und Mercedes einen Tick schneller war als der Porsche 911 GT3 R von Manthey Racing. «Im Schnitt waren Mercedes und BMW pro Runde eine Sekunde schneller als wir», rechnete Lietz vor.

Mit schnellen Boxenstopps und einem nahezu fehlerlosen Rennen lagen die drei Porsche-Werksfahrer lange in Führung. Lieb: «Die Konkurrenz war etwas schneller, wir haben aber alles gegeben. Es war sehr hart, denn wir konnten nicht attackieren und mussten uns permanent verteidigen. Unser Ziel war es immer, bis zum Ende noch in der Führungsrunde zu bleiben.»

Nicht nur vom Speed hatte der Manthey-Porsche einen leichten Nachteil, auch von der Strategie. Während der HTP-Mercedes in der Nacht teils Doppelstints mit den Pirelli-Reifen fahren konnte, wechselte Manthey bei jedem Stopp Reifen und Fahrer. «Wir haben uns bewusst dazu entschieden keine Doppelstints zu fahren», so Lietz. «Das bedeutete zwar, dass wir alle weniger schlafen konnten. Aber bei diesen Temperaturen waren wir immer frisch, wenn wir ins Auto gestiegen sind und die Gefahr war nicht so groß, das wir uns überanstrengen.»

Die Pirelli-Reifen zeigten auf dem Elfer eine bessere Performance als erwartet. «Auf neuen Reifen war das Auto sehr gut, nur zum Ende eines Stints wurde es immer etwas schwierig», so Pilet.

In der Nacht übernahm der grün-gelbe Porsche die Spitze. Doch nach einem Wechsel der Bremsscheiben und Beläge am frühen Sonntagmorgen, der rund drei Minuten kostete, fiel das Porsche-Trio hinter den HTP-Mercedes zurück, denn der Tausch der Stopper dauerte beim Daimler halb so lange. Vorentscheidend war dann eine Durchfahrtsstrafe aufgrund von Überholen unter gelber Flagge. «Nach der Safety-Car-Phase war die Ampel schon grün, aber ich bin vor der Linie schon aufs Gas und habe überholt, das war etwas zu früh», ärgerte sich Pilet. Für eine weitere Verzögerung sorgte eine rote Boxenampel nach einem Routienestopp in einer Safety-Car-Phase. Attackieren konnten die Manthey-Buben in den beiden letzten Stunden dann nicht mehr: Der Motor verlor Öl und rannte nur noch auf fünf Zylindern.

Marc Lieb: «Der Zweite ist eigentlich der erste Verlierer, aber nach diesem Rennen bin ich wirklich stolz auf das Ergebnis.»

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