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Maximilian Götz: «Wir hatten uns mehr vorgestellt»

Von Martina Müller
Maximilian Götz vor dem Mercedes-AMG GT3

Maximilian Götz vor dem Mercedes-AMG GT3

Er gehört zu den stärksten Piloten im ADAC GT Masters. Maximilian Götz spricht im Interview über die abgelaufene Saison in der Liga der Supersportwagen und gibt einen Ausblick auf die Evo-Version des Mercedes-AMG GT3.

Im ADAC GT Masters zählt Maximilian Götz zu den bekanntesten und stärksten Piloten überhaupt. Der 33-Jährige hat insgesamt bereits 108 Rennen in der 'Liga der Supersportwagen' absolviert. Dabei gelangen ihm fünf Pole-Positions und sechs Siege. 2012 konnte er sogar den Meistertitel holen. Das hätte er 2019 auch gerne geschafft. Doch gemeinsam mit Teamkollege Indy Dontje reichte es final nur zu Platz drei. Im Interview lässt Götz die Saison 2020 nochmals Revue passieren und verrät, was er von der 2020er Version des Mercedes-AMG GT3 erwartet.

Herr Götz, sie waren mit Titelambitionen in die diesjährige Saison gestartet. Am Ende wurden Sie Gesamtdritter und verpassten nur um einen Punkt den Vizetitel. Wie fällt ihre Bilanz aus?

Maximilian Götz: «Wir hatten uns mehr vorgestellt, auch wenn wir am Ende wieder in der Spitzengruppe dabei waren. Wir hatten vor allem eine sehr starke zweite Saisonhälfte, in der wir in großen Schritten aufgeholt und uns in der Meisterschaft noch von Platz sechs auf Rang drei vorgekämpft haben - und nur ganz knapp am zweiten Tabellenplatz vorbeigeschrammt sind.»

Warum lief es in der zweiten Saisonhälfte besser?

«In den ersten Rennen hatten wir einen technischen Defekt und teilweise war die Pace auch nicht da. Oschersleben war zum Beispiel schwierig, und auch in Zandvoort, eine Strecke, die ich eigentlich liebe, lief nicht viel. Wir hatten vielleicht nicht die Vorbereitungszeit, die bei der hohen Leistungsdichte im ADAC GT Masters notwendig gewesen wäre. Wir haben dann etwas im Team umgestellt und uns drauf konzentriert, was wir vorher gemacht haben. Dann lief es wieder.»

Dass Sie am Sachsenring dann den deutlichsten Sieg überhaupt in der Saison einfahren konnten, war sicher eine gewisse Genugtuung oder?

«Auf jeden Fall. Auch schon das Podium vorher in Hockenheim hat gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Das war ein guter Abschluss für die Saison. Es war für uns sehr wichtig, noch mal so zurückzukommen und zu zeigen, dass wir es noch können.»

Sie hatten mit Indy Dontje einen neuen Teamkollegen, den Sie aber bereits aus den Vorjahren kannten. Wie war es, sich jetzt mit ihm ein Auto zu teilen?

«Da ich mit Indy vorher schon in anderen Serien zusammen gefahren bin, lief es von Anfang an gut. Wir brauchten da keine Gewöhnungsphase. Wir haben uns einfach ins Auto gesetzt und haben performt. Natürlich mussten wir uns etwas auf das Set-up einschießen, aber Indy weiß, was er macht, und ich bin auch schon lange dabei. Daher ging das dann sehr schnell.»

Im zweiten Auto des Mann-Filter Team HTP saßen mit Philip Ellis und Fabian Vettel zwei noch recht unerfahrene Youngster. Waren Sie so etwas wie ein Mentor für sie?

«Nicht nur ich, auch Indy hat beide unterstützt. Wir haben uns zusammengesetzt und ihnen einige Tricks und Tipps gezeigt. Es ist toll, wenn man jungen Fahrern helfen und sie ein wenig an die Hand nehmen kann. Vor allem Fabian hatte ja noch sehr wenig Erfahrung. Das ADAC GT Masters war für ihn komplettes Neuland, während Philip es ja schon aus dem Vorjahr kannte. Man hat natürlich gesehen, dass die Serie nicht einfach ist. Für mich ist sie die wohl härteste GT-Serie. Aber wenn alles gepasst hat, war Philip und Fabi die Pace da. Sie haben ja auch einige gute Ergebnisse eingefahren, und man hat in der Saison eine deutliche Weiterentwicklung bei ihnen gesehen.»

2020 feiert die Evo-Version des Mercedes-AMG GT3 im ADAC GT Masters Premiere. Worauf dürfen sich die Fans freuen?

«Das Auto sieht wirklich klasse aus, vor allem die aggressive Front mit dem großen Kühlergrill. Wenn es andere Fahrer im Rückspiegel sehen, sollten sie am besten sofort Platz machen, sondern werden sie aufgefressen. Der GT3 wurde in allen Bereichen verfeinert. So sind das Kühlsystem und das ABS neu und die Aerodynamik wurde überarbeitet. Es gibt nun eine Schnellverstellung für den Heckflügel, was Set-up-Arbeiten vereinfacht. Das Auto ist jetzt noch ausgeglichener. Es ist ein Schritt nach vorn und wird mit Sicherheit wieder erfolgreich sein.»

Werden wir Sie mit dem neuen Auto auch 2020 im ADAC GT Masters sehen?

«Jetzt freue ich mich erst mal auf die Winterpause. Ich hatte in diesem Jahr sehr viele Rennen, und Mitte Januar geht es in Dubai für mich schon direkt wieder weiter. Ich bleibe auf jeden Fall im Fahrerkader von Mercedes-AMG. Das kann man jetzt schon sagen. Die Saisonplanung läuft natürlich auf Hochtouren. Wer mich kennt, weiß, dass ich wieder das ADAC GT Masters machen möchte und erneut um den Titel kämpfen will. Wir schnüren gerade ein Paket, das sehr vielversprechend ist.»

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