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Das war beim Test des ADAC GT Masters noch alles los

Von Martina Müller
Erster Test: Der Bentley von T3-HRT-Motorsport

Erster Test: Der Bentley von T3-HRT-Motorsport

Die zweitägigen Testfahrten des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring lieferten zahlreiche interessante Geschichten: Neue Fahrzeuge, neue Team-Namen und neue Piloten. Das ist auf und neben der Strecke noch alles passiert.

Das ADAC GT Masters steht vor dem Saisonauftakt 2020. Am kommenden Wochenende (31. Juli bis 2. August) findet auf dem Lausitzring das erste Rennwochenende statt. An gleicher Stelle gab es zuletzt die offiziellen Testfahrten der sogenannten Liga der Supersportwagen. Dabei war natürlich jede Menge los. Hier ein kurzer Überblick.

Erste Testrunden: Die allerersten Kilometer mit dem Bentley Continental GT3 spulte T3-HRT-Motorsport ab. Der Rennstall aus Radebeul hatte wegen der Corona-Pandemie den spektakulären GT-Sportwagen erst kurz vor dem Test bekommen. Bentley-Werksfahrer Jordan Pepper und Teamkollege Constantin Schöll fuhren insgesamt 185 Runden, was der sechsthöchsten Rundenanzahl der insgesamt 29 am Test teilnehmenden Fahrzeuge entsprach.

Umbenennung: T3-HRT-Motorsport tritt in diesem Jahr unter einem angepassten Teamnamen an. Hintergrund ist die Kooperation mit dem Hamburger Rennstall HRT Performance, mit dem das sächsische Team in diesem Jahr erstmals auch Fahrzeuge im Porsche Carrera Cup Deutschland einsetzt. Der traditionsreiche Markenpokal tritt bei vier Rennwochenenden des ADAC GT Masters als Partnerserie an.

Starker Einstand: Das Team WRT, eines der erfolgreichsten Teams im internationalen GT3-Sport, feierte einen starken Einstand im ADAC GT Masters. Das Team setzt zwei Audi R8 LMS für Rolf Ineichen/Mirko Bortolotti und Charles Weerts/Dries Vanthoor ein. Vanthoor beeindruckte am Samstag als Tagesschnellster, am Sonntag fuhr der Audi Sport-Pilot in der letzten Sitzung die drittbeste Rundenzeit. «Wir haben viele wertvolle Daten sammeln können», so Vanthoor. «Wir haben am Set-up einiges ausprobiert und dabei viel gelernt. Bei Charles war das Fahren mit kalten Reifen ein wichtiger Programmpunkt, denn im ADAC GT Masters gibt es keine Reifenwärmer. Das hat gut geklappt.» Im Schwesterauto fuhr am Samstag ausschließlich der bisherige Lamborghini-Fahrer Rolf Ineichen, Partner Mirko Bortolotti stieß am Sonntag dazu. «Ich habe mich schon gut auf den Audi eingestellt. Es ist ein sehr gutmütiges Auto», so Ineichen. Geleitet wird der Einsatz vom Team WRT im ADAC GT Masters von Sportdirektor Kurt Mollekens, zweimaliger Sieger der 24 Stunden von Spa.

Gute Vorbereitung: Ebenfalls wertvolle Erfahrung sammelte SSR Performance auf dem Lausitzring. Der Rennstall bestreitet ebenfalls seine erste Saison in der Liga der Supersportwagen. Beim Test ging es den Münchnern nicht nur um schnelle Runden, das neue Team, das durch die erfahrenen Spezialisten von Manthey-Racing verstärkt wird, trainierte ausgiebig die Abläufe an der Rennstrecke, wie zum Beispiel die Arbeit in der Boxengasse. Fahrer Michael Ammermüller gibt sich zuversichtlich: «Es macht richtig Spaß, endlich geht es wieder los, wir sind gut vorbereitet. Ich freue mich schon auf das erste Zeittraining beim ersten Rennen.» Teamkollege Christian Engelhart ergänzt: «Das ADAC GT Masters ist eine extrem anspruchsvolle Rennserie mit Top-Piloten und erfahrenen Teams, was die Aufgabe für uns umso schwieriger macht – aber nach diesem Testwochenende kann ich sagen: Wir haben gute Fortschritte gemacht und sind gut gerüstet.»

Dauerrenner: Der Fleißpreis für die meisten Testrunden auf dem Lausitzring ging an Jannes Fittje und David Jahn, die im Porsche 911 GT3 R vom Küs Team75 Bernhard insgesamt 190 Runden fuhren, was rund 660 Kilometern entspricht.

Schnupperkurs: Einen ersten Eindruck vom ADAC GT Masters gewann ADAC Stiftung Sport-Förderfahrer Niklas Krütten. Der 17-jährige Formelpilot testete mit dem BMW M6 GT3 von MRS GT-Racing erstmals ein GT3-Fahrzeug. «Ich habe das Angebot bekommen, mit dem Team zu testen, und habe sofort zugesagt, um zu sehen, ob der GT-Sport eine Option für die Zukunft ist», so Krütten. «Es war eine tolle Erfahrung und hat unheimlich viel Spaß gemacht. Ich habe sehr viel Neues gelernt, denn der BMW fährt sich natürlich ganz anders als ein Formelrennwagen. Martin Tomczyk und das Team haben mir sehr viel beigebracht.» BMW-Werksfahrer Tomczyk vertrat bei MRS GT-Racing den verletzten Stammpiloten Jens Klingmann, der hofft, nach seinen Armbrüchen beim Saisonauftakt in knapp eineinhalb Wochen wieder in das Cockpit zurückzukehren.

Einzelkämpfer: ADAC GT Masters-Rückkehrerin Rahel Frey verpasste den Test auf dem Lausitzring, da sie am Wochenende in der European Le Mans Series in Paul Ricard antrat und dort in einem Ferrari den dritten Rang in der GTE-Kategorie holte. Ihr ADAC GT Masters-Teamkollege Hendrik von Danwitz pilotierte den Audi mit der Startnummer 4 von Aust Motorsport daher an beiden Tagen alleine. «Ich bin sehr viele Runden gefahren und habe mit jeder Session dazugelernt», so der Serienneuling aus Tönisvorst. «Wir haben uns stetig verbessert und den Rückstand zu den Top 10 immer weiter verringert. Ich fühle mich gut gerüstet für den Saisonauftakt.» Auch Ex-Champion und Zakspeed-Pilot Daniel Keilwitz war in Paul Ricard, wo er ein LMP3-Fahrzeug pilotierte.

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