MotoGP: Wie sich Jorge Martins Leben veränderte

Der ADAC GT Masters-Champion spricht

Von Tom Vorderfelt
Die GT Masters-Sieger Margaritis und Lunardi

Die GT Masters-Sieger Margaritis und Lunardi

Alexandros Margritis spricht über seine nahezu perfekte Premierensaison mit dem Alpina im ADAC GT Masters.

Das ADAC GT Masters in Hockenheim setzte einen glänzenden Schlusspunkt am Ende einer Traumsaison für den ehemaligen DTM-Fahrer Alexandros Margaritis (27, Köln) und seinen Teamkollegen Dino Lunardi (32, F). In seinem Premierenjahr in der «Liga der Supersportwagen» fuhr der Deutsch-Grieche Margaritis zusammen mit seinem französischen Teamkollegen im BMW ALPINA B6 des LIQUI MOLY Team Engstler mit vier Saisonsiegen zum Titel. Im Gespräch mit dem ADAC lässt der neue Champion die Saison Revue passieren.

Herr Margaritis, welchen Stellenwert genießt der Gewinn des ADAC GT Masters in Ihrer Motorsportkarriere?
Margaritis: «Es ist sicherlich neben meiner Zeit in der DTM einer meiner größten Erfolge, wenn nicht sogar der Größte. Es ist der erste Titel, den ich gewonnen habe und daher schon etwas sehr Besonderes. Zumal die Serie in diesem Jahr so hart umkämpft war wie noch nie. Einen Meistertitel gewinnt man nicht jedes Jahr. Da gehört natürlich dann auch schon etwas Glück dazu. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und braucht dazu auch das passende Auto und ein gutes Team.»

Sie sind zusammen mit Dino Lunardi mit einem Sieg in die Saison gestartet und waren erster Tabellenführer. Aber zu welchem Zeitpunkt haben Sie erstmals geglaubt, dass es mit dem Titel klappen könnte?
«Das war nach dem Rennen auf dem Lausitzring, da haben wir Hoffnung geschöpft. Unsere Konkurrenten, die Stuck-Brüder, hatten ein schwarzes Wochenende und blieben punktelos. Wir haben im Vorfeld eher ein ‚Katastrophenwochenende‘ erwartet, sind dann aber zwei Mal auf Platz vier gefahren. Da haben wir uns schon etwas ausgerechnet, denn wir wussten, dass wir in Assen schnell sein würden. So war es dann auch. Ein Fragezeichen stand aber noch hinter Hockenheim, da man die Lamborghini dort immer mit auf der Rechnung haben muss.»

Sie haben sich den Titel bereits vorzeitig nach dem ersten Lauf in Hockenheim gesichert. Wie haben Sie die erste Rennhälfte erlebt, als Ihr Teamkollege Dino Lunardi im Auto saß?
«Da war ich schon sehr angespannt. Ich habe zwar enormes Vertrauen in Dino, aber es kann immer etwas passieren. Sei es in der ersten Kurve oder mit der Technik. Wenn man selbst im Auto sitzt, ist man sehr konzentriert und macht sich darüber keine Gedanken. Wenn man aber an der Boxenmauer steht, sieht das komplett anders aus. Man hofft und zittert, dass alles gut geht. Die erste Rennhälfte kam mir extrem lang vor und war sicherlich die schlimmste erste Rennhälfte meines Lebens.»

Wie war dann die Zeit nach dem vorzeitigen Titelgewinn am Samstagnachmittag bis Montagmorgen für Sie?
«Nach dem Rennen haben wir etwas gefeiert, da ist natürlich ein enormer Druck von unseren Schultern gewichen. Wir sind ja als ‚Underdogs’ in die Saison gestartet und hatten unsere Höhen, aber auch einige Tiefen. Letztendlich haben wir uns aber gegen Teams wie Reiter, Abt, Heico und Phoenix durchgesetzt, das sind ja richtige Größen in unserem Geschäft. Ausgiebig feiern konnten wir aber noch nicht, denn wir hatten am Sonntag ja noch den zweiten Lauf vor uns und für uns ging es auch noch um den Sieg in der Teammeisterschaft. Am Sonntagnachmittag haben wir dann ganz spontan im Fahrerlager zusammen mit dem ganzen Team gefeiert. Es waren auch viele Freunde und Familienmitglieder dort, ein Teil meiner Familie ist sogar aus Griechenland angereist. Die Feier mit anschließender Meisterehrung ging dann auch bis in die frühen Morgenstunden.»

Was war denn für Sie das Highlight der Saison 2011?
«Das war die Doppel-Pole-Position beim Finale in Hockenheim, verbunden mit dem Sieg im ersten Rennen. Im freien Training lagen wir nur auf Platz sieben und die Stucks waren sehr stark. Aber im Qualifying hatten wir unser Performance-Highlight, so stark waren wir nie zuvor. Wenn man mit einem Sieg Meister wird, ist das ein absolut perfekter und krönender Abschluss einer Saison und wesentlich schöner, als wenn man auf Platz 20 ins Ziel kommt und dadurch den Titel gewinnt.»

Wie sind nun Ihre Pläne im Winter, was haben Sie in den kommenden Wochen vor?
«Ich werde am kommenden Wochenende im BMW ALPINA B6 zusammen mit dem GT1-WM-Fahrer Dominik Schwager noch in der Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife starten. Das ist voraussichtlich mein letzter Renneinsatz in diesem Jahr. Ansonsten stehen natürlich Arbeit und Sport auf dem Programm. Dazu mache ich gerade auch noch eine kaufmännische Ausbildung, die ich in den kommenden Wochen abschließe.»

Haben Sie bereits Pläne für die Saison 2012?
«Ich habe für die kommende Saison bereits einige Möglichkeiten. In erster Linie strebe ich natürlich die Titelverteidigung im ADAC GT Masters an, aber auch eine Rückkehr in die FIA GT-Weltmeisterschaft ist möglich. Dazu gibt es auch aus dem Ausland verschiedene interessante Angebote, die ich nun prüfen muss. Ich hoffe, dass bis Ende November entschieden ist, wo ich im kommenden Jahr fahre.»

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