MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Diego Alessi und Daniel Keilwitz: Die Champions

Von Tom Vorderfelt
Mit fünf Siegen zum Titel: Alessi und Keilwitz

Mit fünf Siegen zum Titel: Alessi und Keilwitz

Die beiden ADAC GT Masters-Champions Diego Alessi und Daniel Keilwitz im Porträit.

Aller guten Dinge sind drei: Im dritten Anlauf haben Diego Alessi (41, I) und Daniel Keilwitz (24, Villingen) auf einer Corvette das ADAC GT Masters gewonnen. Seit 2011 gehen der Italiener und sein Teamkollege aus dem Schwarzwald für Callaway Competition gemeinsam im ADAC GT Masters an den Start. Für Callaway Competition, das dienstälteste Team in der «Liga der Supersportwagen», ist es der erste Fahrertitel im ADAC GT Masters. Im Jahr 2009 gewann das Team um Ernst Wöhr und Giovanni Ciccone bereits die Teamwertung

Der Weg der Corvette-Piloten zum Titel war eindrucksvoll. Alessi/Keilwitz gewannen fünf Rennen und sind damit die erste Fahrerpaarung seit Christopher Haase, dem ersten Champion des ADAC GT Masters 2007, denen fünf Saisonsiege gelangen. Der Saisonverlauf war jedoch eine Achterbahn. Beim Saisonstart in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben gewannen die neuen Champions den zweiten Lauf, doch dann folgte eine Dürre. In Spa-Francorchamps und auf dem Sachsenring sammelten Alessi/Keilwitz nur magere vier Punkte, die Titelhoffnungen schienen schon frühzeitig abgeschrieben. 

In der Sommerpause krempelte Callaway Competition die Arme hoch und bereitete sich mit einem intensiven Testprogramm auf die zweite Saisonhälfte vor. Das zahlte sich aus: Bei den ADAC GT Masters-Wochenenden auf dem Red Bull Ring, Lausitzring und Slovakia Ring legten die Callaway-Piloten einen starken Endspurt hin und gewannen vier von sechs Rennen.

Für Alessi, der seine motorsportliche Karriere mit Motorradrennen begann, ehe er auf vier Räder umstieg, ist der Titelgewinn der größte Erfolg seiner bisherigen motorsportlichen Karriere. Seit Jahren zählt der studierte Jurist zu den schnellsten, GT-Rennfahrern. «Ich habe mir sehr oft in meiner Karriere das Auto mit Gentlemenfahrern geteilt, ein Top-Ergebnis lag am Jahresende so meist nicht drin.» Die Gesetzbücher lässt Alessi, der in einem kleinen Ort bei Perugia lebt, bereit seit einigen Jahren im Regal. «Ich habe einen Jura-Abschluss und habe einige Jahre ein geregeltes Leben geführt und damit Geld verdient, konnte meine Gedanken aber nie vom Rennsport lösen. Irgendwann habe ich mich dann aller finanziellen Unwägbarkeiten zum Trotz dazu entschieden, mich voll auf das Rennfahren zu konzentrieren.»

Seinen beruflichen Werdegang als Jurist kann Alessi auch bei der Vorbereitung auf die Rennen nicht verbergen, kaum ein Fahrer bereitet sich so penibel auf seine Einsätze vor: «In dem Moment, in dem Diego eine Rennstrecke verlässt, denkt er schon an das nächste Rennen», sagt Callaway Competition-Teamchef Giovanni Ciccone. «Am liebsten nimmt er alle verfügbaren Daten mit, um sie zu Hause zu analysieren. Beim nächsten Rennen fachsimpelt er dann mit den Ingenieuren über tiefste Details. Sein Leben ist Motorsport. Er konzentriert sich auf den Sport und hat sich komplett dem Rennfahren verschrieben.»

Für Daniel Keilwitz ist der ADAC GT Masters-Titel der zweite Meisterschaftssieg seiner Karriere. Vor drei Jahren gewann Keilwitz mit Callaway Competition die FIA GT3-Europameisterschaft, anschliessend wechselt der 24-jährige in das ADAC GT Masters. Im Umfeld der Serie machte Keilwitz zuvor bereits seine ersten motorsportlichen Schritte. Keilwitz startet in der DTC des DMSB – ADAC Procar und der MINI Trophy, bevor er in den GT3-Sportwagen wechselte. In einem Formel-Auto saß Keilwitz abgesehen von einigen Testfahrten nie. Vom Charakter sind sich der gelernte Informatikkaufmann Keilwitz, der bei einem Fahrwerkshersteller angestellt ist, und Alessi ähnlich. Beide sind zurückhaltend, agieren meist cool und besonnen.

Ciccone: «Daniel ist ein riesen Talent, das bei uns seinen Feinschliff bekommt. Diego und Daniel ergänzen sich perfekt und profitieren gegenseitig voneinander. Diego arbeitet akribisch am Auto und an der Abstimmung, Daniel kann es dann sehr gut umsetzen. Die Paarung ist wirklich genial.»

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